Montag, 12. August 2024

11./12. August 2024: Sternschnuppen und Polarlicht

 In der Nacht vom 11. auf den 12. August war der Himmel klar und es war angenehm mild, so dass ich mir vorgenommen hatte, die Perseiden zu beobachten.

Im Garten baute ich meine Liege auf und richtete sie so aus, dass ich einen möglichst freien Blick in Richtung Südosten hatte.

Zeitgleich stellte ich meine Kamera so auf, dass sie wieder Richtung Norden fotografieren konnte, denn es gab für diese Nacht auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass vielleicht Polarlichter auftreten können. Das Sternbild Perseus selbst hatte ich nicht im Blick, denn genau in Nordöstlicher Richtung stand sozusagen mein eigenen Haus im Weg und versperrte den Blick auf das Sternbild.

Dies ist jedoch kaum ein Nachteil. Die Perseiden heißen so, weil sie (insbesondere wenn man ihre Spur rückwärts verfolgt) genau aus dem Sternbild Perseus zu kommen scheinen. Schaut man direkt auf das Sternbild, sind die Spuren der Perseiden recht kurz, weil sie von dort aus gesehen, (fast) direkt auf einen zufliegen. In der Praxis fliegen sie jedoch über den gesamten Himmel und mit einer Blickrichtung in rund 90° Grad Abstand vom Perseus zeigen sie dann schon schöne lange Spuren am Himmel.

Zwischen 22 Uhr und  1:00 Uhr nach Mitternacht konnte ich von meiner Liege aus schon mehrere Perseiden beobachten. Schnell huschten sie über den Himmel, zum Teil sehr hell und manchmal hatte man das Gefühl, dass sie sogar eine kleine "Rauchspur" hinterließen. Mal flogen sie recht nah am Horizont, mal quer durch Andromeda und den Pegasus. Und dreimal konnte ich auch Perseiden sehen, die scheinbar "senkrecht" am Himmel aufstiegen, genau über meinem Haus, quer durch das Sternbild Cassiopeia.

Beim Auswerten fiel mir auf, dass meine Kamera selbst verhältnismäßig wenig Perseiden eingefangen hat. Hier die zwei besten Exemplare:

Perseide um 0:31 Uhr MESZ (12. August)

Perseide um 1:24 Uhr MESZ

Ich hatte meine Bilder zunächst mit ISO1600 belichtet (16mm WW-Objektiv, Blende 3.2 und 12 Sekunden Belichtungszeit. Später (beim zweiten Bild) hatte ich dann umgeschaltet auf ISO3200, die anderen Werte nicht verändert.

Gegen 1:40 Uhr gab es dann erste ernsthafte Polarlichtmeldungen aus Norddeutschland. Und in der Tat, auch meine Kamera hat dann das Polarlicht aufgezeichnet. Es war, insbesondere was die Farben angeht, nur ein fotografisches Polarlicht. Nach einer Weile (gegen 2:00 Uhr) hatte ich jedoch schon das Gefühl, dass der Himmel Richtung Norden deutlich heller geworden war. 

Und dann passierte die Katastrophe: Meine Speicherkarte war voll, ohne dass ich es bemerkt habe.  So ein Mist! Aber so etwas kann natürlich passieren, wenn man seine Kamera nicht ständig im Blick hat, sondern auf der Liege liegt und weiter versucht, Sternschnuppen zu sehen.

Hier ein paar Bilder:

Gegen 1:40 Uhr tauchten in NNW leichte violette Strahlen auf

Um 1:47 Uhr kann man deutlich Beamer erkennen

Um 1:50 Uhr wird das Leuchten heller und diffuser

Um 1:54 Uhr leuchtet es auch in NNO-Richtung

Später habe ich dann schon gemerkt, dass die Speicherkarte voll war. Zum Glück konnte ich in einer anderen Kleinbildkamera noch eine Speicherkarte mit freier Kapazität finden. Damit habe ich dann gegen 2:45 Uhr meine Kamera in Richtung Osten ausgerichtet, um die gerade aufgegangenen Planeten Mars und Jupiter zu fotografieren. Sie sind sich schon deutlich näher gekommen als noch vor einigen Tagen:

Jupiter und Mars neben den Hyaden, dadrüber die Plejaden

Wenn man sich dieses Bild genau anschaut, kann man links neben den Planeten auch  noch einen violetten Schimmer erkennen. Das sind auch noch Reste des Polarlichtes. Das zog sich praktisch über die ganze Breite meines Hauses von Ostnordost bis hin nach Nordnordwest, also über ca. 90° Grad am Nordhimmel entlang, in der Höhe reichte es bis etwas über den Großen Wagen hinaus, also vielleicht 25° bis 30° Grad hoch.

Eine tolle Nacht, davon wünscht man sich mehr!


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