Samstag, 26. September 2015

28. September - 4. Oktober: Der Himmel über Bad Lippspringe

Die Woche beginnt mit dem astronomischen Highlight einen totalen Mondfinsternis. Danach zieht sich der Mond allmählich vom Abendhimmel zurück. Am frühen Morgen ist im Osten eine Planetenparade zu beobachten: Venus, Mars und Jupiter. Die ISS ist diese Woche, bis auf Sonntag, nicht am Nachthimmel zu sehen.

Am Montag, den 28. September, findet morgens in der Frühe eine totale Mondfinsternis statt. Um 3:06 Uhr beginnt der Eintritt des Mondes in den Schatten der Erde, Von 4:10 Uhr bis 5:23 Uhr ist die Finsternis total, um 6:27 Uhr endet die Finsternis.Zur Beobachtung ist neben klarem Himmel (Achtung Nebelgefahr!) eine gute Sicht nach Westen notwendig. Um 6:00 Uhr steht der Mond nur noch 12° Grad über dem Horizont. Um 20:41 Uhr kommt es in 56° Grad Höhe im Ostsüdosten (zwischen Pegasus und Schwan) zu einem mit -4mag hellem Iridiumflare. Am Abend um 22:42 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum. An der Sternwarte Paderborn gibt es um 19:30 Uhr einen Vortrag zum Thema Radioastronomie.

Am Dienstag, den 29. September, steht in der Frühe der Mond dicht beim Planeten Uranus. Um 2 Uhr beträgt der geringste Abstand nur 1° Grad, das sind zwei Vollmonddurchmesser. Um 5:41 Uhr kommt es im Sternbild Stier zu einem weiteren mit -4mag hellem Iridiumflare.

Am Mittwoch, den 30. September, kommt es um 5:36 Uhr noch einmal an fast gleicher Stelle wie am Dienstagmorgen im Sternbild Stier  zu einem Iridiumflare. Dieser ist jedoch nur noch -1,7mag hell. Außerdem ist der Mond dem Sternbild Stier schon deutlich näher gerückt als noch am Morgen zuvor.

Am Donnerstag, den 1. Oktober,  zeigt Algol bereit um 19:31 Uhr ein Helligkeitsminimum. Bei gutem Wetter kann man also den ganzen Abend über den Wiederanstieg seiner Helligkeit beobachten.

Am Freitag, den 2. Oktober, steht der Mond am Morgen nicht weit von Aldebaran im Stier. In Japan und den USA kann man sogar eine Bedeckung beobachten.

Am Samstag, den 3. Oktober, zeigt der Mond maximale Libration in Breite, d.h. wir können seinen Nordpol sehen. Außerdem steht der Krater Grimaldi randnah, d.h. er zeigt in diesen Tagen auch maximale Libration in Länge.

Am Sonntag, den 4. Oktober, erreicht der Mond um 22:06 Uhr das Letzte Viertel, er geht jedoch erst kurz vor Mitternacht auf. Vorher, gegen 20:48 Uhr kann vielleicht tief im Südwesten die ISS gesehen werden. wie sie durch das Sternbild Schütze in den Erdschatten hinein fliegt.

Mittwoch, 23. September 2015

28. September: "Radioastronomie – Eine andere Sicht auf den Kosmos"

Am Montag, den 28. September, gibt es um 19:30 Uhr einen hörenswerten Vortrag von meinem Sternfreund Heinz-Bernd Eggenstein mit dem Titel:

Radioastronomie – Eine andere Sicht auf den Kosmos

Im Ankündigungstext auf der Webseite der Sternwarte heisst es dazu:

Radioastronomie, also die Beobachtung des Weltraums im Bereich der Radiowellen, ist ein relativ junger Zweig der Astronomie und gewissermaßen ein "Spätzünder". Anders als bei optischen Teleskopen, wo von der Erfindung des Fernrohrs bis zur ersten systematischen astronomischen Anwendung durch Galileo Galilei nur wenige Monate vergingen, war bei der Radiotechnik für etliche Jahrzehnte unbekannt, dass es hierfür überhaupt eine astronomische Anwendung gibt. 

In seinem Vortrag stellt der Referent zunächst die Pioniere der Radioastronomie vor, von denen einige gar keine Astronomen waren. Darunter waren etwa ein Ingenieur einer Telefongesellschaft und ein Funkamateur, der in seinem Garten ein durchaus beeindruckendes Radioteleskop baute. Im Anschluss werden einige der bedeutendsten modernen Radioteleskope besucht - inklusive einer Kleinstadt, deren Bewohner weder Mobiltelefone, Mikrowellenherde noch WLAN benutzen dürfen.

Ein Blick in die nähere Zukunft darf ebenfalls nicht fehlen, und die verspricht spannend zu werden: Das derzeit geplante, SKA genannte Verbundteleskop zielt darauf ab, die Radioastronomie zu revolutionieren. Doch wozu der ganze Aufwand? Im Mittelpunkt des Vortrags stehen die astronomischen Objekte, denen Astronomen durch das Belauschen im Radiobereich ihre Geheimnisse entlocken werden. Unter anderem begegnen den Zuhören des Vortrags dabei die geheimnisvollen Pulsare, deren Signale man anfangs tatsächlich für mögliche Botschaften der sprichwörtlichen "Kleinen grünen Männchen" hielt.

 Der Eintritt beträgt wie üblich 3 Euro zu Gunsten der Arbeit der Sternwarte.

Sonntag, 20. September 2015

21. - 27. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche bestimmt wieder einmal der zunehmende Mond den Abendhimmel. Die Venus ist strahlender Morgenstern. Mars und Jupiter können auch am Morgenhimmel gefunden werden. Am Abendhimmel sind nur die Planeten Uranus und Neptun zu sehen, für die man aber mindestens ein Fernglas braucht. In dieser Woche endet auch eine Sichtbarkeitsperiode der ISS mit morgendlichen Überflügen. Im Oktober wird die ISS dann auch wieder am Abend zu sehen sein.

Am Montag, den 21. September, geht die Sonne um 7:08 Uhr auf und um 19:26 Uhr unter. Der Mond erreicht um 10:59 Uhr das Erste Viertel, er steht im Sternbild Schütze. Er zeigt heute auch wieder maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht randnah.Er geht kurz nach Mitternacht unter. Die ISS fliegt heute früh zwischen 5:48 Uhr und 5:53 Uhr sehr hoch (maximal 82° Grad) über Bad Lippspringe hinweg. Um 21:14 Uhr kommt es ziemlich im Osten (99° Grad) in 54° Grad Höhe über dem Viereck des Sternbilds Pegasus zu einem extrem hellen Iridiumflare mit -8mag.

Am Dienstag, den 22. September, ist die ISS heute früh gleich zweimal zu sehen. Um 4:48 Uhr taucht sie fast noch im Zenit in 77° Grad Höhe aus dem Erdschatten auf und fliegt dann schnell nach Osten, zwischen 6:31 Uhr und 6:39 Uhr fliegt sie dann ein zweites Mal quer über unseren Himmel hinweg, u.a. genau durch das Sternbild Orion.

Am Mittwoch, den 23. September,  überquert die Sonne den Himmelsäquator südwärts. Heute ist astronomisch gesehen Herbstanfang, ab jetzt sind wieder für ein knappes halbes Jahr die Tage kürzer als die Nächte. Der Überflug der ISS findet heute zwischen 5:41 Uhr und 5:49 Uhr in maximal 62° Grad Höhe statt.

Am Donnerstag, den 24. September, fliegt die ISS heute früh zwischen 6:24 Uhr und 6:30 Uhr am Südhimmel entlang, sie bleibt jedoch unterhalb von Orion und Sirius und wird dadurch nicht mehr so auffallend sein.

Am Freitag, den 25. September, steht am Morgen der Mars nur 50' Bogenminuten nördlich von Regulus, das ist weniger als zwei Vollmonddurchmesser. Zwischen 5:34 Uhr und 5:39 Uhr fliegt die ISS am Morgenhimmel vorüber, u.a. quer durch den Orionnebel. Um 20 Uhr halte ich heute an der Walter-Hohmann-Sternwarte in Essen einen Vortrag zum Thema "Astronomie mit dem bloßen Auge", an der Sternwarte in Paderborn werde ich diesen Vortrag am 19. Oktober halten.

Am Samstag, den 26. September, erreicht in der Frühe um 2:16 Uhr der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum. Um 6:26 Uhr ist vielleicht die ISS noch einmal tief im Süden in maximal 16° Grad Höhe zu sehen.

Am Sonntag, den 27. September,  beginnt am Abend die Vollmondnacht. In dieser Nacht kommt es am Montag in aller Frühe zu einer totalen Mondfinsternis. Um 3:06 Uhr beginnt der Eintritt des Mondes in den Schatten der Erde, Von 4:10 Uhr bis 5:23 Uhr ist die Finsternis total, um 6:27 Uhr endet die Finsternis.

Dienstag, 15. September 2015

15. September: Die ISS, Venus und Mars

Heute fiel mir bei Kaffeekochen für das Frühstück plötzlich ein, das jetzt die ISS doch bei einem Überflug sichtbar sein sollte. Schnell die Kamera auf das Stativ gepackt, ins Obergeschoß gelaufen, Fenster nach Osten geöffnet und auf die unübersehbare Venus scharf gestellt. Abgedrückt - und ... hatte es geklappt?

Ja, tatsächlich, hier kommen zwei Bilder. Ich habe jeweils nur kurz belichtet, bei längerer Belichtungszeit wären die Bilder in der Helligkeit der Morgendämmerung "abgesoffen". Bei noch kürzerer Belichtungszeit wäre die ISS nur ähnlich punktförmig wie die Venus auf den Bilder zu sehen. So zeichnete sie aber doch eine nette kleine Strichspur.

Um 6:15 MESZ, die ISS am oberen Bildrand, rechts die Venus

Nur eine Minute später ist die ISS schon viel weiter gen Osten geflogen und dadurch viel tiefer auf dem Bild. Ich habe dieses Bild hier in schwarz-weiß reingestellt und den Kontrast stark hervorgehoben. Dadurch ist neben der Spur der ISS auch noch der Planet Mars zu erkennen und darunter sogar noch der hellste Stern des Sternbilds Löwe, der Regulus. Bei besserer Sicht zum Osthorizont wäre vielleicht auch noch Jupiter zu erkennen, der erst vor eine halben Stunde aufgegangen war.

6:16 Uhr: ISS mit Mars, Venus und Regulus

Die Strichspur der ISS auf dem unteren Bild ist länger, da ich hier vier Sekunden belichtet habe, auf dem oberen Bild war es nur 0,7 Sekunden.

Sonntag, 13. September 2015

14. - 20. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond wieder zu, er ist daher am Abendhimmel gut zu beobachten. Von den großen Planeten ist am Abend bei guter Sicht zum Südwesthorizont bis ca. 21:30 Uhr noch Saturn zu sehen. Venus und Mars, und zum Ende der Woche auch Jupiter ganz tief im Osten, können am Morgenhimmel gefunden werden. Uranus und Neptun sind nur für Fernrohrbesitzer interessant. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen am Himmel gesehen werden.

Am Montag, den 14. September, geht die Sonne um 6:57 Uhr auf und um 19:47 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also deutlich weniger als 13 Stunden. Zwischen 5:27 Uhr und 5:33 Uhr kann die ISS am Morgenhimmel gesehen werden. Sie fliegt heute zunächst durch den Gürtel des Orion und dann ganz dicht am Prokyon, dem hellsten Stern des Kleinen Hund und an der Venus vorbei. An der Sternwarte Schloß Neuhaus gibt es heute um 19:30 Uhr einen Vortrag über "Das Jahr der Finsternisse".

Am Dienstag, den 15. September, kann vielleicht das erste Mal nach Neumond am Abend die schmale Mondsichel tief im Südwesten gefunden werden, der Mond geht um 20:30 Uhr unter. Zwischen 6:09 Uhr und 6:16 Uhr fliegt die ISS in maximal 66° Grad Höhe am Himmel vorüber.

Am Mittwoch, den 16. September, geht der Mond um 20:55 Uhr unter. Seine Sichel ist zu ca. 11% beleuchtet. Die ISS kann zwischen 5:18 Uhr und 5:22 Uhr am Südosthimmel oberhalb von Orion und Venus beobachtet werden.

Am Donnerstag, den 17. September, ist der Mond schon zu 17% beleuchtet und geht um 21:23 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 5:59 Uhr und 6:06 Uhr sehr hoch am Himmel, mit 84° Grad Höhe fast im Zenit und sehr dicht an Capella, dem hellsten Stern des Fuhrmanns, über unseren Morgenhimmel hinweg.

Am Freitag, den 18. September, ist der Mond zu 25% beleuchtet. Er nähert sich Saturn und geht um 21:54 Uhr unter. Die ISS ist zwischen 5:07 Uhr und 5:11 Uhr in maximal 70° Grad Höhe am Südosthimmel zu sehen.

Am Samstag, den 19. September, fliegt die ISS am Morgen zwischen 5:49 Uhr und 5:55 Uhr exakt über unserer Stadt am Himmel entlang. Am Abend ist der Mond bereits an Saturn vorbei gezogen. Er geht um 22:31 Uhr unter.

Am Sonntag, den 20. September, fliegt die ISS zwischen 6:30 Uhr und 6:37 Uhr in 72° Grad Höhe über unseren Himmel hinweg. Der Mond geht am Abend um 23:14 Uhr unter.




Samstag, 12. September 2015

10./11. September: der Mond zieht an der Venus vorbei

Am Donnerstag und Freitag, den 10./11. September konnte man am Morgenhimmel sehr schön beobachten, wie der Mond an der Venus vorbei zieht.

Am Morgen des 10. Septembers standen beide dicht beieinander, nur rund 2,5° Grad getrennt:

Mond und Venus dicht beieinander am 10. September (f=105mm, 1/30sec bei f/4.0, ISO400)

Am 11. September war der Mond schon ein ganzes Stück weiter nach Osten gezogen und hatte sich wieder von der Venus entfernt:

Mond und Venus am 11. September (f=93mm, 1/30sec bei f/4.5, ISO1600)
Beide Fotos entstanden in der Morgendämmerung kurz nach 6 Uhr. Das obere Foto wurde von der Haustür aus geschossen, daher der Blick durch die benachbarten Zweige. Das zweite Foto konnte ich nur vom Obergeschoss aus dem Fenster heraus aus fotografieren. Von der Tür aus war der Mond noch gar nicht zusehen. Betrachtet man das letzte Foto im Originalformat kann man sogar auch noch den Planet Mars erkennen. Er ist mit einer Helligkeit von 2mag jedoch vergleichsweise lichtschwach und dadurch normalerweise in dieser schon hellen Morgendämmerung nicht mehr zu erkennen. 

Donnerstag, 10. September 2015

12. September: Das Jahr der Finsternisse

Am Montag, den 14. September hält um 19:30 Uhr mein Sternfreund Frank Bewermeyer wieder einen schönen Vortrag an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus:

In der Ankündigung auf der Webseite der Sternwarte heisst es dazu:

Unter dem Titel "Astronomie aktuell" präsentiert die Volkssternwarte Paderborn in vierteljährlichem Rhythmus Informationen zum nächtlichen Sternenhimmel und stellt interessante Beobachtungsobjekte sowie astronomische Ereignisse vor. Darüber hinaus widmet sich ein besonderer Schwerpunkt der rund 90-minütigen Vorträge jeweils einem aktuellen Thema der Astronomie oder Raumfahrt oder Tipps & Tricks aus der Astro-Praxis. 

Im Jahr 2015 ereignen sich zwei Sonnen- und zwei Mondfinsternisse, von denen jeweils eine von Mitteleuropa aus beobachtet werden kann. Der Referent blickt in seinem Vortrag zurück auf die totale Sonnenfinsternis vom 20. März 2015, die von Deutschland aus partiell sichtbar war, soweit es das Wetter erlaubte. Am 28. September 2015 findet dann eine totale Mondfinsternis statt, die in ihrer gesamten Länge von Mitteleuropa aus verfolgt werden kann. Auf die Möglichkeiten der Beobachtung dieses seltenen Himmelsereignisses geht der Referent ausführlich ein. 

Er zeigt in seinem Vortrag zudem leicht verständlich auf, wie Sonnen- und Mondfinsternisse entstehen und warum diese nicht bei jedem Neu- bzw. Vollmond eintreten. Darüber hinaus weist er auf astronomische Ereignisse im Herbst 2015 hin und stellt den abendlichen Sternenhimmel sowie ausgewählte Himmelsobjekte vor, deren Beobachtung sich in dieser Jahreszeit besonders lohnt. Darunter befinden sich etwa mehrere Nachbargalaxien unserer Milchstraße. 

Bei der Beobachtung der Sonnenfinsternis im März hatte ich - außerhalb von Bad Lippspringe und Paderborn - ja großes Glück. Wie mag wohl das Wetter zur Mondfinsternis am 28. September werden?

Mittwoch, 9. September 2015

9. September: Polarlicht über Bad Lippspringe

Heute Abend ist für gute Kameras Polarlicht über Bad Lippspringe am Nordhorizont zu sehen!

Mit dem bloßen Auge ist am Nordhorizont nur für Kenner eine Aufhellung zu sehen, die vielleicht aber auch nur auf die übliche Streulichtbeleuchtung oder Dunst zurück zu führen ist. An dunkleren Standorten ist aber sicher trotzdem eine leichte Aufhellung zu erkennen.

Fotografiert man diesen Horizont mit einer Digitalkamera ausreichend lange und empfindlich kann man in dieser Aufhellung sogar Farben erkennen. Direkt über der Horizontlinie eine grünliche Aufhellung und darüber ein leichtes lila.

Dies ist dann keine optische Täuschung oder gar ein Kamerafehler, sondern tatsächlich Polarlicht!

Hier ein Foto:

Polarlicht am 9.9.2015 über dem Eggekamm (Canon 5DMarkII, f=24mm, 30 Sek bei f/4.0, ISO 1600,
Das Bild wurde aufgenommen vom Bahnübergang zwischen Bad Lippspringe und Benhausen, Blickrichtung Norden (also zurück über Bad Lippspringe hinweg.) Man erkennt auf der Egge den Fernsehsender im Teuto. Dieser markiert von diesem Standort aus zufällig genau die Nordrichtung.
Links oben im Bild kann man die Sterne des Großen Wagen erkennen.
Direkt über der Egge sieht man ene Aufhellung. Diese besteht aus zwei Komponenten. Zum einen Streulich der Stadtbeleuchtung an Wolken oder Dunst, aber auch der grüßen Polarlichtkomponente. Über diesem grünlichen Streifen ist dann ein hauch von lila zu erkennen. Auch dies ist Polarlicht.

Zwar wirklich nur schwach und ohne Kamera mit Langzeitbelichtung überhaupt nicht festzustellen, doch in dieser Nacht gibt es noch viele weitere Polarlichtsichtungen. je weiter man dabei nach Norden kommt, desto beeindruckender die Bilder. mehr dazu im Polarlichtforum: http://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=1&t=55937

Sonntag, 6. September 2015

7.-13. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich daher gut zur "deep-sky"-Beobachtung, also zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Nachthimmel. Von den großen Planeten kann die Venus strahlend am Morgen beobachtet werden, sie geht gegen 4:30 Uhr auf. Mars geht zur ähnlichen Zeit auf, ist aber bedeutend lichtschwächer und kann daher nicht so einfach gefunden werden. Saturn ist vielleicht noch Abends bis 22 Uhr tief im Südwesten zu finden. gegen Ende der Woche kann die ISS wieder bei morgendlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 7. September, geht die Sonne morgens um 6:46 Uhr auf und um 19:59 Uhr unter. Im Vergleich zur Woche sind die hellen Tage schon wieder 27 Minuten kürzer geworden, wir nähern uns der Tag- und Nachtgleiche, dem Herbstanfang.


Am Dienstag, den 8. September, kommt es um 5:52 Uhr zur Bedeckung des 3,6mag hellen Sterns lambda Geminorum, mit einem Fernglas kann diese Bedeckung an der hellen Mondsichel  wahrscheinlich beobachtet werden. Das Wiedererscheinen des Sterns am dunklen Mondrand eine gute Stunde später ist wegen der Morgenhelligkeit nicht mehr zu beobachten.

Am Mittwoch, den 9. September, kann man vielleicht Sternschnuppen sehen. Die sog. September-Perseiden sind in manchen Jahren für eine Überraschung gut. Oder die Nacht lässt sich für ein Foto von Neptun nutzen, wie er jetzt an Stern HIP 111910 vorbei gewandert ist.

Am Donnerstag, den 10. September, steht der nur noch zu 8% beleuchtete Mond (Aufgang ca. 4:00 Uhr) nur etwas über 2° Grad von der Venus entfernt am Morgenhimmel. Am Abend gibt es um 22:02 Uhr einen -5mag hellen Iridiumflare im Osten in 44° Grad Höhe im Sternbild Andromeda, dicht neben der Andromeda-Galaxie.

Am Freitag, den 11. September, kann wahrscheinlich letztmalig vor Neumond die schmale Sichel des Mondes am Morgen vor Sonnenaufgang beobachtet werden.

Am Samstag, den 12. September, kann die ISS zwischen 5:36 Uhr und 5:40 Uhr tief (maximal 19° Grad hoch) im Südosten beobachtet werden.

Am Sonntag, den 13. September, ist die ISS zwischen 6:18 Uhr und 6:24 Uhr am schon sehr aufgehellten Morgenhimmel in maximal 44° Grad Höhe im Süden bei ihrem Überflug Richtung Osten zu beobachten. Heute ist Neumond (exakt um 8:41 Uhr), in Südafrika und der Antarktis kann dann sogar ein partielle Sonnenfinsternis beobachtet werden.




Samstag, 5. September 2015

Buchtipp: Das Himmelsjahr 2016 ist da!

Heute ist es bewölkt. Keine Chance, die vielen Sternbedeckungen durch den Mond in den frühen Morgenstunden zu beobachten. Stattdessen Regentropfen auf den Fensterscheiben und der Straße. Ein schlechter Tag für uns Hobby-Astronomen?

Nein - denn ein Besuch bei meiner Buchhändlerin endet mit viel Freude. Das neue "Kosmos Himmelsjahr 2016" von Hans-Ulrich Keller ist erschienen.

Dieses Buch ist eine Art "Standardwerk" für Sternfreunde. Es begleitet mich schon seit meiner Jugend. Für 16,99 Euro bietet es viel, viel Inhalt.

Titelbild Kosmos Himmeljahr 2016
Das Himmelsjahr ist in der Tat ein zuverlässiger Wegweiser zu den Sternbildern, den Planeten, dem Stand von Sonne und Mond und vielen besonderen Ereignissen am Himmel im Laufe de Jahres.

Da gibt es im nächsten Jahr zum Beispiel die Besonderheit, das der Planet Merkur direkt vor de Scheibe der Sonne lang zieht. Zu diesem "Merkurtransit" gibt es genaue Informationen und eine ausführliche Beschreibung, warum solche Ereignisse so selten sind.

Doch neben den täglichen Veränderungen am Himmel werden auch viele weitere interessante Themen in kleinen Aufsätzen als "Thema des Monats" behandelt. Da geht es zum Beispiel um die Frage "Wer hat die Sternbilder erfunden?" oder u die "Vermessung des Kosmos" oder um den"Wasserstoff - Lebenselixier der Sterne".

Ich kann Ihnen allen dieses Buch nur empfehlen. Kaufen Sie es bei ihrer Buchhändlerin oder ihrem Buchhändler in ihrer Stadt und sichern sie damit ein kleines bisschen Arbeitsplätze vor Ort und die Vielfalt unserer Städte!

Mittwoch, 2. September 2015

2. September: Venus am Morgen

Heute früh um 6 Uhr war der Himmel frei von Wolken. Der abnehmende Mond stand noch hoch im Südwesten und irgendwo über der Egge müsste doch auch die Venus zu finden sein, dachte ich mir.

Und in der Tat, der helle Morgenstern war nicht zu übersehen. Er war zwar nur noch der einzige "Stern" am schon aufgehellten Morgenhimmel, aber trotzdem deutlich und klar zu erkennen.

Ich habe daraufhin gleich ein Foto mit meinem Spektiv gemacht, schön ist die Phasengestalt zu erkennen. Diese kann schon in den einfachsten Ferngläsern erkannt werden.

Leider ist die Luftunruhe nicht zu vernachlässigen. Zum einen habe ich dies Foto aus dem Dachfenster heraus gemacht, da wird auch jede Menge warme Luft aus dem Haus nach draußen geströmt sein, zum andere stand ja die Venus auch nur ca. 15° Grad hoch über dem Horizont.

Venus im Spektiv am frühen Morgen des 2. Septembers
Wenn es in den kommenden Tagen am Morgenhimmel weiter klar bleibt, werden wir gut beobachten können, wie sich der Mond immer näher an die Venus ran macht. A 10. September stehen sie ganz dicht beieinander.