Auch in den letzten Tagen gab es immer mal wieder einen klaren Himmel. Tagsüber konnte ich die Lücken in den Wolken nutzen, um einen Blick auf die Sonne und ihre Flecken zu werfen, am Abend konnte dann der Mond und andere Objekte beobachtet werden. Hier eine kleine Auswahl meiner Beobachtungen:
Zunächst jedoch ein Bild meiner Vespera-Beobachtungsstation, wie sie in der Abenddämmerung in meinem Garten arbeitet:
Dieses Foto entstand am 27. August 2023. Im Hintergrund kann man - neben dem Haus des Nachbarn - den zunehmenden Mond erkennen. Die genaue Südrichtung ist etwas rechts vom Haus. Deutlich erkennbar ist, wie tief der Mond im Sommer seine Bahn am Himmel zieht. er steht dort gerade einmal 8° Grad hoch über dem Horizont.
Die Vespera-Beobachtungsstation ist gerade dabei, sich zu initialisieren. Sie findet in der Dämmerung recht zuverlässig Sterne, sobald die Sonne ca. 6° Grad unter dem Horizont steht. in dieser Woche also ab circa 21 Uhr.
Danach habe ich mir dann als erstes natürlich ein Beobachtungsobjekt gesucht, das nicht direkt in Mondnähe steht, sondern vom Mond doch deutlich entfernt sein sollte. Da ich mir in der noch vorhandenen Dämmerung nicht sicher war, habe ich zunächst mit einem relativ hellen Objekt begonnen, dem Ringnebel in der Leier, M57:
M 57, Ringnebel im Sternbild Leier |
Auch wenn das Vespera nur 200mm Brennweite hat, kann man in der Mitte des Bildes doch deutlich die Ringstruktur dieses planetarischen Nebels erkennen. Dieses Bild wurde 890 Sekunden, also knapp 15 Minuten belichtet.
Danach habe ich mich dann an ein anderes, viel schwächeres Objekt in der Leier getraut.
NGC 6743 und NGC 6740 |
NGC 6743 ist ein offener Sternhaufen in der Leier, der von John Herschel 1826 entdeckt wurde, ein recht unscheinbares Objekt, vielleicht sogar gar kein echter Sternhaufen, sondern nur eine zufällige Anhäufung von Sternen. Ich habe für dieses Foto den Sternhaufen extra etwas aus der Mitte nach oben gerückt, weil ich auch noch schauen wollte, ob ich die Galaxie NGC 6740 ablichten konnte. Wie man sieht, hat es geklappt. Dieses Objekt ist nur 14,2 mag hell. Aber man muss schon sehr genau hinschauen, um zu erkennen, dass es wohl kein (runder) Stern ist, sondern etwas anders, eben eine leicht "flächige" Galaxie.
Vom Mond habe ich in dieser Nacht natürlich auch ein Foto aufgenommen, nicht mit meiner Vespera, sondern mit meinem doch etwas lichtstärkerem und besser vergrößernden Spektiv
Der Mond am 27. August |
Am 29. August habe ich dann den Mond wieder fotografiert:
Der Mond am 29. August |
Der Mond ist am 29. August schon zu 97 Prozent beleuchtet. Es entstand gegen 23 Uhr MESZ, da stand der fast volle Mond doch immerhin schon 17 Grad hoch.
Mit der gleichen Optik habe ich auch Saturn aufgenommen:
Saturn am 29. August 2023 (Spektiv, Kleinbildkamera ISO400, 1/6sec) |
Lassen Sie sich aber nicht von der Größe des Saturnbildes täuschen. Dies ist tatsächlich ein 1:1 Ausschnitt aus dem ansonsten rein schwarzen Bild. Das Bild des Mondes wurde deutlich verkleinert, damit es hier in diesen Blog passt.
Im Laufe des Tages konnte ich auch noch die Sonne fotografieren:
Sonne mit Flecken am 29. August |
Zur Zeit befinden sich zwei auffällige Fleckengruppen (oben AR 3413, unten AR3415) auf der Sonne, und wenn man genau hinschaut, kann man auch noch weiter unten (etwa in der Mitte) einen Einzelfleck erkennen (AR3416) und links, ganz am Rand eine gerade neu herein drehende Gruppe (AR3417) sowie oben am Rand die raus wandernde Region AR3412. (Vergleichen Sie doch einmal mit dem Bild auf spaceweather.com vom gleichen Tag.
Mit etwas Glück kann man also immer wieder am Himmel schöne kleine Entdeckungen oder Beobachtungen machen.
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