In der Nacht von Sonntag zu Montag ging es am Himmel immer hin und her. Mal Wolken, mal freie Sicht auf die Sterne, dann wieder Wolken, dann wieder freie Sicht....
Für längere Belichtungen also eigentlich keine gute Nacht. Aber mein Vespera ist ja gutmütig und kann dann selbstständig viele ungeeignete Aufnahmen aussortieren. So habe ich eine ganze Zeitlang die Dunkelnebel B142 und B143 beobachtet. Das nachfolgende Bild ist ein Stack aus 152 Einzelbildern (also eine Gesamtbelichtungszeit von etwas über 25 Minuten. In Wirklichkeit hat mein Vespera jedoch länger als eine Stunde versucht, von diesen Dunkelbildern Aufnahmen zu machen, also deutlich mehr als Hälfte der Bilder wieder weggeschmissen.
Dunkelwolken B142 und B143 |
Erkennen Sie die sternenlosen Bereiche in diesem Bild? Hier versperren dunkle galaktische Materiewolken den Blick auf die dahinterliegenden Sterne.
Während das Vespera diese Aufnahme gemacht hat, habe ich parallel mit meinem großen Teleskop versucht, Doppelsterne zu beobachten. Ich war gespannt, wie dicht diese Zusammenstehen dürfen, damit mein Celestron C8 diese Sterne noch trennen kann - oder eben auch nicht.
Einen berühmten Doppelstern habe ich dann auch mit meiner Vespera fotografiert: den sog. Augenprüfer, das berühmte Reiterlein auf der Deichsel des Großen Wagen, also das Sternenpaar Mizar und Alkor:
Mizar und Alkor im Großen Wagen |
Mizar ist der helle Stern in der Bildmitte (2mag) und Alkor der nächst hellere Stern dadrüber (4mag). Dazwischen entdeckt man schnell einen weiteren schwach leuchtenden Stern von ca. 8mag. Dieser ist jedoch nur ein sich dort zufällig aufhaltender Hintergrundstern, während Mizar und Alkor tatsächlich dicht beieinander stehen. Ob sie jedoch, wie echte Doppelsterne, gravitativ miteinander gebunden sind, ist heute noch unklar. In meinem großen Fernrohr zeigt sich übrigens Mizar selbst auch schnell als enger Doppelstern (wofür die Auflösung des Vespera jedoch nicht reicht). Viel mehr interessantes um Mizar und Alkor findet man natürlich bei Wikipedia.
Und noch einen anderen Doppelstern habe ich mit meinem Vespera fotografiert (Achtung Fun Fact!)::
Messier 40 |
Zu diesem Doppelstern findet man bei Wikipedia den wichtigen Hinweis: "Dieser in einem lichtstarken Feldstecher auflösbare scheinbare Doppelstern wurde von Charles Messier 1764 entdeckt, fälschlicherweise für einen Nebelfleck gehalten und erhielt so die Bezeichnung M 40." Der Messier-Katalog enthält also nicht nur Nebel oder ferne Galaxien, sondern auch einen Doppelstern. Heute ist dies Objekt unter der Bezeichnung "Winnecke 4" wissenschaftlich katalogisiert.
Später konnte ich in den Wolkenlücken sogar auch noch einen Kometen beobachten:
Komet C/2023 E1 Atlas (etwas rechts der Bildmitte) |
Der Komet hat zur Zeit eine Helligkeit von etwa 9,5mag, die jedoch langsam wieder abnimmt. Er ist im Sternbild Pegasus zu finden.
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