Auch wenn das Wetter zur Zeit von den meisten Menschen als wenig sommerlich wahrgenommen wird - und es ja auch wirklich viel regnet - kann man dennoch ab und an etwas Glück haben und zwischen den Wolken einen Blick auf die Sonne werfen.
Natürlich nur gut geschützt mit Sonnenfilterfolie vor dem Fernrohr.
Hier ein paar Bilder aus den ersten Augusttagen:
Die Sonne am 1. August 2023 um 14:56 MESZ |
Ich habe in meinem Foto die verschiedenen Sonnenfleckengruppen nummeriert, wie sie auf https://spaceweather.com/ angegeben sind. Man kann gut unterschiedliche Arten von Gruppen (aktive Regionen) unterscheiden: 3380 zeichnet sich durch eine Vielzahl von eng beieinander stehenden Flecken aus und steht schon ziemlich am Rand der Sonne und wird in wenigen Tagen hinter der Sonne verschwinden. 3386 dagegen ist ein großer Fleck mit etwas Begleitung, andere Flecken (wie 3388) sind klein und nur so gerade eben zu erkennen.
Die Sonne am 2. August um 9:03 Uhr MESZ |
Am 2. August habe ich die Sonne gleich zweimal fotografiert. Zum ersten Mal gleich morgens in der Frühe um 9 Uhr. Im Vergleich zum Bild vom Tag zuvor fällt zunächst einmal die ganz andere "Ausrichtung" der Flecken auf. Dies ist der Drehung der Erde um sich selbst geschuldet. Man kann sich das - grob vereinfacht - so erklären: Zum Mittag schauen wir "gerade" auf den Sonnenäquator, am Morgen ist er auf der linken, östlichen Seite abgesenkt und am Abend umgekehrt auf der rechten, westlichen Seite. Beim Mond ist dies auf Grund seiner vielen Strukturen und insbesondere wegen seiner häufigen Sichelgestalt viel einfacher zu erkennen als bei der Sonne.
Aber man erkenn auch, dass sich im Prinzip bei den Flecken nicht viel verändert hat, außer dass sie alle etwas weiter zum rechten, westlichen Sonnenrand hin verschoben sind. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die Rotation der Sonne um ihre eigene Achse. Einige kleinere Flecken sind jetzt nicht mehr zu erkennen. Dies liegt jedoch am ehesten an der heute mangelnden Transparenz des Himmels, es waren wohl doch auch noch einige leichte Schleierwolken am Himmel unterwegs.
Am Abend, knapp zehn Stunden später, nahm ich dann das folgende Foto auf:
Die Sonne am 2. August um 18:35 Uhr |
Wenn man genau hinschaut, kann man am linken Sonnenrand einen neuen größeren Fleck erkennen, der gerade in die Sonne hinein rotiert.
Am 3. August ist dieser Fleck dann richtig auf der Sonne "angekommen" und hat auch eine Nummer (3394) bekommen. Und es hat sich noch mehr getan. Oberhalb von ihm erscheint ein weiterer neuer Fleck am Rand (3395). Und man kann auch gut erkennen, dass die Gruppe 3392 größer geworden ist.
Die Gruppen 3389, 3390 sind auch auf diesem Foto nicht mehr zu erkennen. Da sie auch bei spaceweather.com nicht mehr aufgezählt werden, kann man jetzt wohl davon ausgehen, dass diese tatsächlich von der Sonnenoberfläche verschwunden sind und es sich nicht nur um einen von leichten Schleierwolken ausgelöstem Effekt handelt.
So zeigt sich die Sonne zur Zeit jeden Tag etwas verändert. Flecken verschwinden am Rand und Flecken erscheinen neu am Rand. Flecken werden schwäche rund kleiner bis sie ganz verschwinden oder sie werden größer und kräftiger. Es ist also viel Dynamik im Erscheinungsbild der Sonne!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen