In den letzten Tagen gab es praktisch an jedem Abend mindestens zwei, manchmal auch mehr Stunden klaren Himmel - oder zumindest einen Himmel mit nur wenig Wolken. Diese Zeit habe ich genutzt, um die Sternschnuppen der Perseiden zu beobachten.
Visuell waren die Perseiden in diesem Jahr doch ein wenig enttäuschend. Trotz der insgesamt vielen Stunden Beobachtungszeit habe ich nur ganz wenige gesehen, und das waren auch nicht einmal besonders leuchtkräftige Exemplare. Berücksichtigt man jedoch, dass ich nur aus dem eigenen Garten heraus beobachtet habe, und die Grenzgröße der sichtbaren Sterne meistens nur bei gerade 4mag gelegen hat, und ich auch in keiner Nacht länger als bis 1:30 Uhr/2:00 Uhr beobachtet habe, ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass nur eine Handvoll Sternschnuppen heraus gekommen ist.
Fotografisch scheinen es noch weniger geworden zu sein, aber da habe ich noch nicht alle der insgesamt deutlich über 1000 entstandenen Bilder angeschaut. Ich habe meine DSLR-Kamera einfach mit einem Weitwinkelobjektiv die ganze Beobachtungszeit ständig Aufnahmen machen lassen, immer 15 Sekunden belichtet, und immer Richtung Osten ausgerichtet, zu Beginn der Nacht auf das Sommerdreieck, also einen Himmelsbereich westlich vom Radianten.
Aber nebenbei hat meine Vespera Beobachtungsstation natürlich auch verschiedene Bilder gemacht, von denen ich hier eine kleine Auswahl zeigen möchte.
Hier zunächst ein Blick auf die Galaxie M101: Erinnern Sie sich noch? Hier gab es im Frühling eine Supernova.
M101 am 14. August, 820 Sekunden belichtet |
Die Supernova ist immer noch leicht zu erkennen, sie ist jedoch schon deutlich schwächer geworden. Zum Höhepunkt leuchtete die Supernova SN2023ixf mit ca. 11mag, heute würde ich sie auf ca. 14,0 / 14,2mag schätzen.
NGC7000 am 12. August (1740 Sekunden belichtet) |
Der Nordamerikanebel steht im Schwan ja hoch am Himmel in Zenitnähe, ein schönes Objekt, an dem man in diesen oft lauen Sommernächten einfach nicht vorbei kommt.
Zwischendurch habe ich mit meinem Spektiv natürlich auch auf Saturn und Jupiter geschaut. Die Öffnung des Rings von Saturn hat sich gegenüber den letzten Jahren deutlich verkleinert, das verbessert ein wenig die Möglichkeit, seine Monde zu beobachten. Und Jupiter geht schon gar nicht mehr so weit entfernt von den Plejaden auf, ein erstes Zeichen, dass auch der nächste Winter sich nähert.
M75, am 13. August, 1790 Sekunden belichtet |
Den Kugelsternhaufen M 75 habe ich zum ersten Mal abgelichtet. Wie beim Bild des Nordamerikanebels habe ich hier insgesamt fast eine halbe Stunde belichtet. M75 steht leider nur knapp über den benachbarten Häusern und Büschen, und rechts scheint auch noch eine Aufhellung durch die Straßenbeleuchtung das Bild aufzuhellen. Ich habe mich noch an weiteren Messier-Objekten (M69, M70) versucht, diese erreichten jedoch nie eine ausreichende Höhe über dem Horizont, so dass hier alle Mühe vergeblich blieb.
Hier noch weitere nette, kleine Sternhaufen:
NGC 6755 (unterhalb der Mitte) und NGC 6756 (oberhalb, etwas links) |
NGC 6823 |
Nur eine NGC-Nummer niedriger, findet man NGC 6822 dicht neben NGC 6823. Beide Objekte sind jedoch vollkommen unterschiedlich. Handelt es sich bei NGC 6823 um eine kleine Sternenansammlung in unserer Galaxie, in unserer Milchstrasse, so ist NGC 6822 bereits eine ganz andere Galaxie. Nicht so bekannt wie die Andromedagalaxie, obwohl sie unserer Galaxie sogar etwas näher steht. Obwohl sie mit zu den 50 hellsten Galaxien am Nachthimmel gehört, wird sie doch nur selten fotografiert und ist entsprechend unbekannt.
NGC 6822 - Barnards Galaxie |
Hier die Beschreibung von NGC 6822 aus Wikipedia: "Barnards Galaxie (auch bekannt als NGC 6822 und IC 4895) ist eine irreguläre Zwerggalaxie mit einer Flächenausdehnung von 15,4' × 14,5' im Sternbild Schütze. Sie ist rund 1,6 Millionen Lichtjahre von unserer Milchstraße entfernt und hat einen Durchmesser von etwa 8.000 Lichtjahren."
Es gab noch viele weitere schöne Beobachtungen, mal sehen, ob ich es schaffe, diese ebenfalls hier zu dokumentieren.
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