Sonntag, 8. Januar 2023

8. Januar 2023: Ein (ziemlich) wolkenfreier Abend

Am Sonntagabend, den 8. Januar 2023, war der Himmel zeitweise sehr wolkenfrei, so dass ich den Abend wieder zum Beobachten des Nachthimmels nutzen konnte. Hier ein paar meiner Ergebnisse:

Zunächst stand das Objekt "Messier 77" im Sternbild Walfisch ("Cetus") auf meiner Liate. Der Korkoschka schreibt darüber "Prototyp für eine Seyfert-Galaxie, hell und klein, aktiver sehr heller Kern auffallend bei starker Vergrößerung". Okay, eine starke Vergrößung hat meine Vespera Beobachtungsstation nicht, aber trotzdem sehe ich durch mein Foto diese Aussage bestätigt:

M 77, am 8.1.23 um 20:00 Uhr MEZ, 30 Minuten belichtet, stack aus 180 Einzelaufnehmen


Danach bin ich dann zu einem weiteren Messier Objekt gewechselt. Der Sternhaufen M 35 im Sternbild Zwillinge:

M 35, 23 Minuten belichtet (ca. 20:45 Uhr MEZ)

Auch hier wollte ich 30 Minuten belichten, leider zogen dann aber doch Wolken durch. Aber auch 23 Minuten sind für dieses schöne Objekt nicht schlecht.  Bei dunklem Himmel kann dieser große Haufen auch schon mit bloßem Auge so gerade eben erkannt werden. besonders schön wirkt er im Feldstecher. Insgesamt gehören zudiesem Sternhaufen wenige hundert Sterne. M 35 ist ca. 3000 Lichtjahre entfernt und 100 Millionen Jahre alt.

Wie ein größeres Fernrohr, so zeigt auch dieses Foto rechts neben dem großen Haufen noch einen scheinbar kleineren,lichtschwächeren, aber recht konpakten Sternhaufen. Dieser kleine Haufen trägt die Bezeichnung NGC 2158. In Wirklichkeit ist dieser Haufen viel größer als M 77, er enthält wohl zehnmal so viel Sterne wie M 35, ist jedoch sechsmal weiter etfernt und dadurch so viel lichtschwächer. Auch ist dieser Haufen mindestens eine Milliarde Jahre alt.

Nicht weit von M 35 und NGC 2158 befindet sich ein weiterer,jedoch sehr unscheinbarer Sternhaufen: NGC 2129

NGC 2129

Dieser Sternhaufen ist 5000 Lichtjahre entfernt. Mit einem Alter von nur 10 Millionen Jahren gehört er zu den jüngsten seiner Art. Dieses Bild konnte ich wieder 30 Minuten lang belichten.

Richtig dunklen Himmel hatte ich heute Abend nicht, denn der Mond schien ja noch sehr voll vom Himmel. Der Vollmondzeitpunkt lag ja gerade 44 Stunden zurück, so dass er noch zu 97 Prozent beleuchtet war:

Der Mond am 8.1.23 gegen 21 Uhr.

Anschließend versuchte ich es noch mit einer kleinen Besonderheit am Himmel, dem "Weihnachtsbaum-Sternhaufen." Googelt man danach, findet man oft Photos, die auch interessante Gasnebel-Strukturen zeigen, in welche dieser "Sternhaufen" eingebettet zu sein scheint, so zum Beispiel den berühmten "Konusnebel". Von diesen nebeln ist auf meinem Bild jedoch (fast)nichts zu sehen, denn dafür schien der Mond viel zu hell und viel zu sehr in der Nähe.

Aber wenn man etwas genauer hinschaut, kann man dafür die Silhouette eines geschmückten Weihnachtsbaum doch gut erkennen:

Weihnachtsbaum-Sternhaufen

 Doch Achtung! Dieser Weihnachtsbaum steht ziemlich auf dem Kopf. Der ganz helle Stern ioben im Bild st nicht die Spitze, sondern der Fuß des Baumes. Deshalb hier noch einmal ein gedrehtes Einzelbild, in das ich einige "Strukturen" des Baumes unterstützend eingezeichnet habe:

Der Weihnachtsbaum

Im Gegensatz zu den zuerst fotografierten Sternhaufen, deren Sterne wirklich gemeinsam miteinander entstanden sind, handelt es sich hier jedoch nicht um einen Sternhaufen in diesem strengen Sinne. Es ist wohl eher eine zufällige Ansammlung (oder "Aufstellung") von Sternen, die bei uns diese Assoziation eines Weihachtsbaumes hervorrufen. Also einfach nur ein "Asterismus".

Das obere Bild des Weihnachtsbaum-Sternhaufens wurde immerhin 49 Minuten belichtet, dann hatte sich der Himmel jedoch wieder vollkommen zugezogen. Selbst der Mond kam kaum noch durch die Wolken durch. Trotzdem hat sich auch dieser Astroabend wieder sehr gelihnt!

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