Heute gab es viel Regen, aber am Nachmittag konnte ich doch eine kleine Wolkenlücke erwischen, durch welche die Sonne schien und so gelangen mir wieder Bilder der aktuellen Sonnenflecken.
Hier zuerst ein Übersichtsbild der ganzen Sonne:
Die Sonne am 27. August um 15:30 MESZ. |
Während die Gruppe in der Mitte der Sonne (AR 2859) langsam kleiner wird, ist die untere Gruppe (AR 2860) noch einmal größer geworden. Der kleine Fleck von gestern (AR 2861) hat sich nicht verändert. Aber am rechten Rand ist eine neue Gruppe hinzugekommen. Auf den professionellen Sonnenseiten des SIDC oder bei spaceweather.com hat dieser Gruppe noch gar keine Nummer zugewiesen bekommen. Aber es müsste ja eigentlich die AR 2862 werden.
Hier die vier Gruppen als 1:1 Ausschnitt aus dem obigen Foto:
AR 2859 |
AR 2860 |
AR 2861 |
noch ohne Nummer (AR 2862?) |
Bei den Flecken der Gruppe AR 2860 kann man sehr schön den "Fleckenkern", die schwarze Umbra, sowie die umgebende Penumbra erkennen.
Durch jetzt vier Fleckengruppen auf der Sonen steigt die Sonnenfleckenrelativzahl natürlich stark an. Sie berechnet sich ja nach der Formel
R = 10 x g + f
Dabei ist g die Anzahl der Gruppen und f die Anzahl der einzelnen Flecken. Die Anzahl der Gruppen wird also zehnmal stärker gewichtet als ein einzelner Fleck. Wobei ein einzelner, für sich stehender Fleck immer auch eine Gruppe für sich ist. Die kleinste Sonnenfleckenrelativzahl, wenn denn mindestens ein Fleck zu sehen ist, beträgt also immer 11.
Wieviele einzelne Flecken zählen Sie auf meinen vier Fotos?
Ich komme auf mindestens 27 Einzelflecken, was dann R = 67 ergibt.
Beim SIDC in Belgien kommt man heute auf 38 Einzelflecken, beim Observatorium Kanzelhöhe in Österreich sogar auf 49. Aber beide Observatorien nutzen ja auch größere und teurere Teleskope als ich es als Amateur mir leisten kann. Darum wird für die Berechnung der International anerkannten Sonnenfleckenrelativzahl auch immer noch ein zusätzlicher Faktor eingeführt, der die unterschiedliche Leistungsstärke der Teleskope berücksichtigt.
******** kleine Zugabe (eingestellt 28. August) *******************
Am Abend des 27. August war es dann wieder zugezogen. Beim ins Bett gehen, entdeckte ich jedoch tief im Osten den Mond, der durch eine Wolkenlücke zu sehen war. Um 23:05 Uhr stand er nur 5° Grad über dem Horizont. Dadurch sah er noch sehr gelb-orange aus. Und richtig "scharf" wollte mir ein Bild auch nicht gelingen, dafür waren die Luftschichten einfach viel zu flimmerig.
Der abnehmende Mond am 27. August um 23:05 Uhr, knapp über dem Horizont. |
Fotodaten: Nikon Coolpix P950, F/6.5, 1/20 Sek., ISO-400, 357mm (entspricht 2000mm Kleinbild)
Am 28. August 2021 konnte ich dann leider gar keine Astrofotos machen. Es war die meiste Zeit des Tages bewölkt und regnerisch. Als sich die Sonne mal für wenige Sekunden zeigte, war ich natürlich gerade unterwegs und konnte nicht beobachten.
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