Freitag, 27. August 2021

24.-26. August 2021: Sonnenflecken, Protuberanzen und ein bisschen mehr...

 In dieser Woche gab es ein paar schöne Tage, die habe ich gleich ausgenutzt um weiter die Sonne zu beobachten.

Die Fleckengruppe AR 2859, die am 21. August auf die Vorderseite der Sonne rotiert ist, scheint sich in den letzten Tagen eher etwas abgeschwächt zu haben. Dafür ist überraschend eine neue Gruppe entstanden, die sich schon gut entwickelt hat.

Die Sonne am 25. August kurz nach 8 Uhr morgens (und hinter leichten Wolken).

Die Sonne am 26. August um kurz nach 18 Uhr.

Lassen Sie sich beim Blick auf diese Bilder nicht davon verwirren, dass die Flecken scheinbar an ganz unterschiedlichen Stellen der Sonne stehen. Dies liegt im wesentlich an der unterschiedlichen Tageszeit des Blicks auf die Sonne bei diesen Fotos, also ein rein perspektivischer Effekt. 

Deutlich ist zu erkennen, wie die neue Fleckengruppe (AR 2860) sich vergrößert hat und nun schön auch Flecken unterschiedlichster Größe zeigt. Und wer ganz genau hinschaut, kann oben links sogar noch einen  weiteren kleinen einzelnen Fleck erkennen (AR 2861).

Etwas besser kann man die Flecken erkennen, wenn man auf eines der Bilder klickt und sich dann eine größerformatige Galerieansicht öffnet.

Ich habe zuletzt die Sonne nicht nur im Weißlicht beobachtet, sondern auch mit meinem kleinem H-Alpha-Teleskop, einem PST der Firma Coronado. Ich habe mir dieses Teleskop schon vor vielen Jahren direkt in den USA gekauft. Jetzt habe ich es bei der Firma BelOptik "generalüberholen" lassen. Eine Aktion, die sich wirklich gelohnt hat, herzlichen Dank an Oliver Smie!

Endlich kann ich auch wieder sehr schön Protuberanzen am Sonnenrand beobachten, die man sonst nur bei totalen Sonnenfinsternissen kurz sehen kann (oder eben mit speziellen H-Alpha-Teleskopen).

Hier zwei Bilder:

Protuberanz am 24. August

Protuberanz vom 25. August

Das PST ist sehr gut geeignet, die Sonne visuell zu beobachten. Fotos zu erstellen ist nicht einfach. Das obere Foto entstand durch eine spezielle Adaption mit meiner Canon DSLR, beim unteren Bild habe ich eine Kleinbildkamera mit ruhiger Hand ("Luft anhalten!") einfach vor das PST Okular gehalten.

Zusätzlich war dann auch noch eine starke Korrektur der Aufnahme mit Adobe Lightroom notwendig, denn zunächst überstrahlte die Sonennoberfläche natürlich die deutlich lichtschwächeren Protuberanzen.

Neben der Sonne habe ich natürlich auch noch ein paar andere Objekte beobachtet. Zum Beispiel die Venus:

Venus am 23. August um 18:18 Uhr

Das Foto entstand gut zwei Stunden vor Sonnenuntergang, also am Taghimmel mit Hilfe meines Teleskops. Deutlich kann man erkennen, dass die Venus Phasen zeigt wie der Mond.

Apropo Mond, auch der stand natürlich auf meinem Beobachtuingsprogramm:

Abnehmender Mond am 24. August kurz nach 22 Uhr

Zehn Stunden nach dieser Aufnahme entdeckte ich erneut den Mond bei einem morgendlichen Blick aus meinem Arbeitszimmer:

Der Mond am 25. August kurz nach 8 Uhr morgens.

Kräftig gezoomt und anschließend auch dieses Bild ordentlich kontrastverstärkt und mit Lightroom bearbeitet zeitg der Mond selbst am Taghimmel noch viele Details:

"Blue Moon" am Morgen

Schaut man genau hin, lässt sich - trotz der sehr unterschiedlichen Lichtverhältnisse - erkennen, dass der Mond in diesen zehn Stunden weiter abgenommen hat. Auf dem oberen Bild ist das Mare Crisium noch recht vollständig zu sehen, auf dem unteren fehlt doch deutlich schon etwas am rechten Rand.

Viele andere Objekte, zum Beispiel Saturn und Jupiter, konnte ich teilweise in den letzten Nächten beobachten. Wenn ich Zeit habe, folgt vielleicht auch dazu noch ein Blogeintrag.

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