Möchten Sie einmal weit hinaus ins Weltall fliegen? Nein, nicht nur eine kurze Stippvisite machen oberhalb von 100 Kilometern über unserer Erde, nicht nur zur ISS, sondern sogar weit über den Mond und den Mars hinaus in unser Planetensystem fliegen?
Okay, eine solche Reise werden Sie oder wir zusammen nicht persönlich machen, das ist sicherlich noch zu utopisch. Aber unsere Namen können ganz real weit hinaus ins All fliegen!
Der Start ist zur Zeit für Oktober 2024 geplant, unser Ziel - den Jupitermond Europa - werden wir dann voraussichtlich im Jahr 2030 erreichen. Europa ist mit einer Oberfläche aus Eis bedeckt, darunter soll es einen Ozean aus Wasser geben. Und der Satellit soll klären, ob es in diesem Ozean vielleicht Spuren von Leben gibt.
Bis Ende des Jahres kann noch jeder der Lust hat, der NASA seinen Namen zuschicken, um auf dieser Expedition mitzureisen. Bislang wurden etwa 700.000 Namen eingereicht. Sobald alle Namen gesammelt sind, werden Techniker des Microdevices Laboratory am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien sie mit einem Elektronenstrahl auf einen Mikrochip aus Silizium schablonieren, der nur wenige Millimeter groß ist. Jede Textzeile ist kleiner als 1/1000 der Breite eines menschlichen Haares (75 Nanometer).
Der Chip wird an einer Metallplatte befestigt, auf der das Originalgedicht "In Praise of Mystery" eingraviert ist, das von der US-Poet Laureate Ada Limón zur Feier der Mission geschrieben wurde. Das Gedicht und die Namen werden auf der Außenseite des Raumfahrzeugs wie eine Flaschenpost angebracht sein, während die Sonde etwa 50 nahe Vorbeiflüge an der Ozeanwelt des Mondes Europa unternimmt.
Die Mission wird während dieser Vorbeiflüge eine halbe Milliarde Meilen (800 Millionen Kilometer) zurücklegen, während die wissenschaftliche Nutzlast des Raumfahrzeugs Daten über den unterirdischen Ozean, die Eiskruste und die Atmosphäre von Europa sammelt, um festzustellen, ob der Mond Leben beherbergen könnte.
Ich bin dabei und habe meinen Namen auf der Webseite der NASA registriert, kommen Sie mit?
Und so wird einer "unserer Vorbeiflüge" am Jupitermond Europa aussehen:
Visualisierung der NASA eines Vorbeiflugs des "Europa-Clipper" am Jupitermind Europa - im Hintergrund ist der Planet Jupiter zu sehen. |
Die NASA hat in der Vergangenheit schon verschiedene ähnliche Aktionen durchgeführt. So flog meine Name, zusammen mit Millionen anderen, zum Beispiel auch schon mit der Sonde OSIRIS-Rex zum Kleinplaneten Bennu und wieder zurück:
Teilnahmezertifikat an der OSIRIS-Rex Mission zum Kleinplaneten Bennu |
Ein solches Zertifikat kann vielleicht auch ein nettes und praktisch kostenloses Weihnachtsgeschenk für eine Freundin oder Freund sein. Und besonders spannend wird es im Jahr 2030 sein, wenn unsere Namen hoffentlich bei Europa ankommen. Werden wir dann vielleicht gemeinsam mal durchs Fernrohr zu Europa hinaufschauen? Ich wünsche uns viel Spaß auf dieser Reise!
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