Am Sonntagabend gab es eine "Polarlichtwarnung". Die zur Zeit ja recht aktive Sonne hatte vor drei Tagen wieder einen kräftigen Massenauswurf ("Coronal Mass ejection") in Richtung Erde gehabt und diese Teilchen waren am Abend an der Erde angekommen.
Die Wahrscheinlichkeit für Polarlichter war also gegeben. Und der Himmel war klar. Die Polarlichter ließen jedoch auf sich warten. Schon vor Mitternacht gab es zwar eine erste Sichtung aus Dänemark un dann auch vereinzelte zaghafte Meldungen aus Nordeutschland - doch würde das bis in unsere Breiten reichen?
Hier ein erstes Bild von 24:00 Uhr am Sonntag:
Ein Flugzeug am Himmel, aber kein Polarlicht. |
Ich habe meine Kamera, eine Canon Vollformat DSLR, die 5D Mark II, mit einem Sigma 20mm Weitwinkelobjektiv (f=1.4) fest auf ein Stativ in den Garten gestellt und Richtung Norden ausgerichtet. Der große Wagen befindet sich größtenteils genau hinter dem Baum.
Dann habe ich automatisch ein Bild nach dem anderen gemacht. Alle Bilder immer 15 Sekunden lang belichtet, bei ISO800 und Blende 1.8. Und um kurz vor 1:00 uhr am Sonntag kam es dann fast zu einer "Explosion" am Himmel, auf einmal tauchten die Polarlichter auf. Hier fünf direkt nacheinander aufgenommene Bilder:
Mit jedem Bild wurden die Polarlichter heller und strahlender! Schließlich konnte man das Polarlicht sogar mit den eigenen Augen wahrnehmen. Natürlich nicht so knallrot wie in den länger belichteten Bildern der Kamera, aber ich hatte das Gefühl, das der Himmel in Richtung Norden deutlich heller und auch rötlicher erschien als gewöhnlich.
An anderen Orten, die eine bessere Sicht zum Horizont hatten als ich in meinem Garten, war unterhalb des roten Polarlichts auch ein schöner grüner Bogen zu erkennen. Viele schöne Bilder sind zum Beispiel im Polarlichtforum des AKM zu finden.
Das helle Polarlicht hatte nur wenige Minuten gedauert. Glücklich, diese Momente nicht verpasst zu haben, ging es anschließend bald ins Bett.