Am 16. September war der Himmel lange Zweit dunkel, um lichtschwache (planetarische) Nebel oder auch andere "Nebelfetzen" zu fotografieren. Für meine Bilder mit der Vaonis Vespera habe ich diesmal einen Dualbandfilter genutzt.
Als erstes habe ich M 17, den sogenannten Omega-Nebel fotografiert, bevor er im Südwesten hinter den Bäumen auf dem Nachbargrundstück verschwinden konnte.
M 17, Omeganebel, 31 Minuten belichtet |
Der Omeganebel wird manchmal auch Schwanennebel genannt. Wenn man das Bild einmal um 180° Grad dreht, wird aus meiner Sicht die "Schwanengestalt" am ehesten deutlich. Laut Wikipedia handelt es sich um einen Emissionsnebel, junge Sterne heizen das sie umgebende Gas auf und bringen es so zum eigenständigen Leuchten.
Das nächste Objekt war dann NGC6888, der Crescent-Nebel:
NGC 6888, 35 Minuten belichtet |
Dieser Nebel wird von nur einem einzigen Stern zum Leuchten gebracht, vermutlich handelt es sich um Material, was auch selbst von di9esem Stern abgestoßen wurde. Er ist mit einer Entfernung von rund 4500 Lichtjahren etwas dichter an uns dran als M 17, der 5000 bis 6000 Lichtjahre entfernt ist. Der Durchmesser dieser Gashülle beträgt ca. 25 Lichtjahre.
Nach diesen recht erfolgreichen Versuchen, wollte ich dann die "Mosaik-Funktion" des Vespera ausnutzen und ein "Gesamtbild" des Cirrusnebels zu versuchen.
Cirrus-Nebel, Mosaik, Gesamtbelichtungszeit 78 Minuten |
Der Cirrusnebel setzt sich aus Bestandteilen mit unterschiedlichen NGC-Nummern zusammen. Es handelt sich um die Überreste einer Supernova-Explosion, die sich vor ca. 8000 Jahren ereignet hat. Leider kann das Vespera doch nicht den gesamten Nebel erfassen. Mein Foto deckt ein Feld von ca. 2,4° Grad ab, der Nebel selbst ist jedoch etwas größer.
Hier das gleiche Bild mit den Bezeichnungen, die man nach einem Upload des Bildes bei nova.astrometry.net erhält. Hier werden natürlich die amerikanischen Bezeichnungen verwendet ("Veil Nebula") und nicht unsere deutschsprachigen. Der Nebel wurde übrigens vor fast genau 340 Jahren entdeckt, am 5. September 1784 durch Wilhelm Herschel. Er ist ca. 2400 Lichtjahre entfernt von uns und hat einen Durchmesser von ca. 150 Lichtjahren.
Mal sehen, wann der Himmel nachts wieder klar ist. Vielleicht gelingt mir dann von Hand ein größeres Mosaik, um doch noch den Nebel komplett abzubilden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen