Am 25. Oktober kann ein ganz besonderes Ereignis beobachtet werden: eine partielle Sonnenfinsternis! Ab 11:09 Uhr schiebt sich der Mond vor die Sonnenscheibe und verfinstert sie teilweise (partiell). Um 12:09 Uhr wird der Höhepunkt erreicht, bei uns sind dann 24,8 Prozent der Sonne vom Mond verfinstert. Um 13:10 Uhr endet die Finsternis.
"Finsternis" ist dabei eigentlich ein falsches Wort. Denn es wird weder dunkler noch kälter, nur weil der Mond sich ein wenig vor die Sonne schiebt. "Otto Normalbürger" wird also gar nichts von der Finsternis mitbekommen.
Und allen anderen kann ich nur dringend raten, auf keinen Fall ungeschützt in die Sonne zu schauen! Wer das versucht, womöglich gar mit einem Fernglas, wird schnell erblinden. Das sollte man also tunlichst unterlassen.
Aber es gibt zum Glück einfache Hilfsmittel, mit denen jede und jeder eine Sonnenfinsternis gefahrlos beobachten kann, solange das Wetter mitspielt. Das ist natürlich eine Grundvoraussetzung, das Wetter muss schon mitspielen. Während ich diese Zeilen schreibe, sind leider auch die Wettervorhersagen nicht besonders gut, aber drücken wir die Daumen und hoffen auf das beste! (Und sollte alles schief gehen: Hier geht es zu einer Website mit Links zu vielen Livestreams, irgendwo wird es schon wolkenfrei sein!)
Wenn das Wetter mitspielt, reicht ein einfaches Hilfsmittel aus der Küche, um diese Sonnenfinsternis zu beobachten:
Ein "Durchschlag" oder Küchensieb, wie sie es zum Beispiel nach dem Kochen von Nudeln nutzen, um diese abtropfen zu lassen. Ja wirklich! Okay, zusätzlich ist ein weißes Stück Papier unter Umständen auch recht hilfreich.
Hier ist der Beweis:
Sonnenfinsternis mit Küchensieb projeziert |
Insbesondere in der Mitte kann man sehr schön viele kleine Sonnen erkennen, die nicht kreisrund, sondern eben teilweise, partiell, verfinstert sind. Dies sind tatsächlich Abbilder des realen Sonnenbildes in diesem Moment.
Wenn Sie kein Sieb zur Hand haben, tut es auch jedes andere "Loch", durch welches sie das Licht der Sonne auf eine Projektionsfläche (wie zum Beispiel ein weißes Stück Papier) fallen lassen können.
Hier ein zweites Foto, auf dem sie mein Sieb etwas besser erkennen können:
Küchensieb und Sonnenprojektion |
Diese Methode habe ich zum Beispiel bei der Sonnenfinsternis am 20. März 2015 genutzt. Mehr dazu in meinem Blogbeitrag von damals. 2015 wurden bei uns übrigens 77 Prozent der Sonne bedeckt, das ist sicherlich deutlich mehr als diesmal.
Sie können die Projektionsmethode übrigens auch mit einem Fernglas anwenden. Wie das geht, zeigt dieses Foto von 2001:
Projektion der Sonne durch ein Fernglas |
Hier muss man nur beachten, dass man mit seiner Projektionsfläche nicht zu nahe an die Optik, also das Fernglas, herankommt. Denn sie Sonne schickt ja nicht nur Licht, sondern 99 Prozent der Sonnenstrahlung sind Wärme, und auch diese wird natürlich durch optische Hilfsmittel gebündelt. Und so kann ein Fernglas eben auch schnell als Brennglas wirken. Mit etwas Abstand ist es aber meistens schon getan und wieder völlig ungefährlich.
Hoffen wir also auf schönes Wetter! So eine partielle Sonnenfinsternis ist zwar lange nicht so spektakulär wie eine totale Sonnenfinsternis, aber doch ein seltenes Ereignis, das man zu beobachten sich nicht entgehen lassen sollte. Sollte das Wetter schön sein, sind Sie herzlich bei mir im Garten eingeladen zur gemeinsamen Beobachtung!
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