Auch am 19. Juli klarte es spät am Abend wieder auf, so dass ich ein wenig Himmelsbeobachtung betreiben konnte. Das erste Ziel war der Mond, sollte er doch heute wieder seinen "goldenen Henkel" zeigen.
Dieser "goldene Henkel" sind die Bergspitzen des Juragebirges auf dem Mond, welches die "Regenbogenbucht" ("Sinus Iridium") teilweise umschließt. Teile der Bucht lagen auch gerade noch im Schatten, so dass sich die bereits beleuchteten Berge sehr schön am Mondrand abzeichneten.
Mare Imbrium und Sinus Iridium auf dem Mond. |
Die Regenbogenbucht ist Teil des Regenmeeres ("Mare Imbrium") auf dem Mond. Letztere ist die zweitgrößte Mare-Fläche auf dem Mond. Nur wenige jüngere Kratereinschläge beeinträchtigen seine klare Oberfläche.
Ich bin mit diesem Foto nicht ganz zufrieden. Was sind die kleinsten Details, die man auf dem Bild erkennen kann? Am Übergang vom Sinus Iridium zum Mare Imbrium kann man einen kleinen Krater erkennen. Dieser trägt den Namen Laplace, benannt nach Pierre Simon Laplace - ein französischer Mathematiker und Astronom (1749-1827). Genauso wie der nordwestlichste Ausläufer des Juragebirges als "Kap Laplace" benannt worden ist. Dieser kleine Krater hat einen Durchmesser von neun Kilometern. Er ist, erstrecht wenn man das Bild in Originalgröße anschaut, noch recht gut zu erkennen. Von daher hatte ich angenommen, das man auch Objekte von nur etwa der Hälfte dieser Größe auch noch erkennen sollte. Und zwei solche noch kleineren Krater gibt es tatsächlich im Sinus Iridium, zumindest auf den einschlägigen Mondatlanten. Auf dem Foto sind sie jedoch nicht zu sehen. Ursache ist wahrscheinlich die doch starke Unruhe in der Luft am Montagabend., das "Seeing" war sehr schlecht, beim Blick durchs Fernrohr schien alles nur zu wabern. Und dadurch bedingt konnte dann auch die Bildbearbeitung durch den PlanetarySystemStacker diese Krater nicht mehr hervorzaubern.
Saturn am 19. Juli 2021 |
Die nächsten Gelegenheiten zur Beobachtung des Goldenen Henkels auf dem Mond sind übrigens am 16. September und besonders gut am 14. November, weil es dann zur besten Beobachtungszeit am Abend auch schon richtig dunkel ist.
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