Wochenende und klarer Himmel? Das passt gut zusammen. Und so gab es auch in der Nacht vom 17. zum 18. Juli an Nachthimmel viel zu beobachten. Der Mond war zu gut der Hälfte beleuchtet, er hatte am Samstagmittag gerade das Erste Viertel erreicht. Gegen 1:00 Uhr am Sonntag sollte er untergehen, danach sollte es also auch noch gut dunkel werden, so dass das Band der Milchstraße am Himmel wieder sichtbar sein sollte.
Und so wunderschön kam es auch. Als erstes habe ich micht auf die Suche nach der Mondeule gemacht. Das es die gibt, habe ich erst durch das "Astronomy Picture of the Day" der NASA vom selben Tag erfahren. Eine lustige Formation der Krater Alphonsus, Arzachel und Alpetragius bei richtigem Beleuchtungsstand. Und tatsächlich, ich habe die Eule auch gleich gefunden, wie das nebenstehende Bild beweist. Natürlich ist dieses Bild, das mit meinem kleinen Spektiv entstand, technisch nicht mit dem APOD-Original zu vergleichen, das mit einem 10-Zoll-Fernrohr aufgenommen wurde. Im Krater Alphosus "landete", besser gesagt zerschellte, übrigens am 24. März 1965 die Mondsonde "Ranger 9".
Wollen Sie selbst sich einmal auf die Suche nach der Mondeule machen? Hier ein Komplett-Bild des Mondes am Samstagabend. Um die Eule zu finden, müssen Sie allerdings ihren Kopf um 90° Grad drehen :-)
Mond im Ersten Viertel am Abend des 17. Juli 2021 |
In dieser Nacht habe ich insgesamt rund 50 verschiedene Objekte beobachtet. Von einer ganzen Reihe davon, habe ich auch Fotos gemacht. Würde ich alle hier aufzählen und zeigen, wäre dieser Blogbeitrag schnell "endlos". Ich werde im Laufe des Tages daher wohl nur noch ein paar Highlights ergänzen. Schauen Sie zu einem späteren Zeitpunkt also gerne noch einmal wieder in diesen Blog!
Natürlich habe ich auch noch einmal kontrolliert, ob ich am 14.7. wirklich Pluto gesehen habe. Also habe ich erneut ein Foto dieser Region gemacht. Leider habe ich nicht exakt die gleichen Aufnahmedaten verwendet wie am 14.7., diesmal habe ich nur 30 Sekunden belichtet, statt 88 sec wie beim ersten Mal. Doch ich hatte Glück, auch auf diesem Foto ist Pluto zu erkennen. Vergleicht man seine Position mit den umliegenden Sternen kann man unschwer erkennen, das er inzwischen ein wenig weiter gewandert ist. Zwar nur 18'' Bogensekunden, doch weit genug, um die unterschiedlichen Posiutionen zu erkennen. Und tatsächlich, dort wo er am 14.7. war, ist jetzt kein "Stern" mehr zu erkennen, dafür war umgekehrt am 14. an seiner heutigen Position nichts zu sehen. Und ein Vergleich mit einem Planetariumsprogramm wie "Stellarium" bestätigt diese Beobachtung natürlich auch.
Pluto am 17. Juli 2021 |
Nach Pluto folgten viele weitere schöne Beobachtungen, von Saturn und Jupiter (hier war wunderschön der Schattenwurf von Jupitermond Ganymed auf die Planetenoberfläche zu beobachten), Kleinplanet Hebe, der ebenfalls in Opposition steht, jedoch am Himmel etwas höher als Pluto und dann wieder unzählige planetarische Nebel, Sternhaufen und ferne Galaxien.
Auf das letzte Objekt, NGC 7814, habe ich eigentlich die ganze Nacht über gewartet. Doch es dauerte bis nach 3:00 uhr morgens, dass dieses Objekt hinter meinem Haus hervor kam. NGC 7814 wird auch "kleiner Sombrero" genannt (da sie sehr ähnlich aussieht wie M 104, die "Sombreorogalaxie" im Sternbild Jungfrau). Es ist ein Spiralnebel, bei dem wir genau auf seine Kante schauen. In der Mitte zeigt er einen dunklen Strich und auf beiden Seiten davon leichte Aufhellungen.
Und in dieser Galaxie wurde vor kurzem eine Supernova entdeckt. Man muss sich das mal vorstellen, die Galaxie ist etwas über 50 Millionen Lichtjahre von uns entfernt (zum Vergleich: die Andromedagalaxie ist 2 Millionen Lichtjahre entfernt). Und in dieser Galaxie ereignet sich eine Supernova-Explosion und bringt einen Stern zum Leuchten, das er fast heller als die ganze Galaxie erscheint, nämlich gut 12mag.
Und dies kann man tatsächlich auf meinem Foto erkennen:
Supernova SN2021rhu in NGC 7814 |
Die Supernova und die Galaxie befinden sich ziemlich genau in der Mitte des Bildes. Dieses wurde am 18. Juli 2021 um 3:12 MESZ aufgenommen, Kamera Canon 5D MarkII am Celestron 8 Teleskop (2000mm Brennweite, 118sec belichtet bei ISO1600.
Etwas mehr kann man über diese Supernova auf der Webseite https://www.rochesterastronomy.org/sn2021/sn2021rhu.html erfahren.
Die Supernova ist am besten zu erkennen, wenn Sie auf das Bild klicken und es sich dann in größerer Darstellung öffnet. Und wenn Síe ganz genau auf das Bild schauen, können sie unterhalb von NGC 7814 noch eine weitere Galaxie erkennen. Diese trägt die Bezeichnung IC 5381 und ist ca. 500 Millionen Lichtjahre von uns entfernt.
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