Samstag, 7. März 2020

7. März 2020: Noch einmal: Mond, Venus und Uranus


Heute Abend war der Himmel bei Sonnenuntergang wieder einmal klar. Also gleich die Gelegenheit genutzt, zuerst noch in der Dämmerung den Mond zu fotografieren und anschließend zu schauen, wie die Venus sich an Uranus angenähert hat.

Hier der Mond von Samstagabend:

Der Mond am 7. März 2020 um ca. 19:10 Uhr MEZ
Im Vergleich zum 3. März hat er ordentlich zugenommen. Mit 94 Prozent Beleuchtung wirkt er schon fast wie ein Vollmond. Vor vier Tagen war er nur knapp über die Hälfte, zu 53 Prozent beleuchtet.

Als ich dann Venus und Uranus fotografieren wollte, zogen schon die ersten Schleierwolken auf. Trotzdem habe ich noch verschiedene Fotos gemacht. Auf etlichen war Uranus kaum auszumachen, weil die Wolken ihn verdeckten, aber auf diesem Foto sind mir Venus und Uranus halbwegs gelungen:

Venus und Uranus am 7. März

Im Vergleich zum Foto vom Dienstag fällt als erstes auf, dass die Venus viel "breiter" erscheint. Dies liegt schon an den Wolken, die ihr helles Licht streuen und so für eine Art "Hof" um sie herum sorgen. In der "Großansicht" des Bildes kann man aber auch Uranus und andere Sterne erkennen. Wenn Ihnen das nicht so einfach möglich ist, hier wieder ein Bild mit Erläuterung, wo Uranus zu finden ist:

Uranus


Vergleicht man dieses Bild mit dem vom Dienstag, kann man erkennen, dass Uranus immer noch die gleiche Position einnimmt, wie vor vier Tagen. Er bildet damals wie heute mit ein paar anderen Sternen in seinder Nähe ein kleine Struktur, die fast aussieht wie ein Kinderdrachen.Hier noch einmal das Bild vom Dienstag, diesmal mit ein paar Strichen ergänzt, um den Drachen etwas besser anzudeuten:

Uranus als Teil eines "Drachen".

Erkennen Sie diese "Drachenstruktur" auch auf dem aktuellem Bild von heute? Es ist wohl klar erkennbar, dass die Venus heute praktisch neben der oberen, rechten Seite dieses Drachen steht. Morgen wird sie sich oberhalb der Spitze des Drachens befinden. Wer ganz genau hinschaut, wird aber auch erkennen können, dass sich Uranus ein klein wenig bewegt hat in den vier Tagen. Er hat den Drachen ein klein wenig auseinander gezogen. In den nächsten Tagen wird er noch weiter nach links, nach Osten wandern, jedoch sehr langsam. Da aber die Sonne immer später untergeht, wird Uranus nach Sonnenuntergang Abend für Abend sich mehr in der hellen Dämmerung befinden und schon bald gar nicht mehr zu erkennen sein, sondern am Taghimmel mit der Sonne zusammen wandern.

Es wird in diesem Jahr noch ein paar weitere, durchaus noch engere Begegnungen zwischen zwei Planeten am Nachthimmel geben. Noch in diesem Monat wird zum Beispiel am Morgenhimmel der Mars an Jupiter vorbei ziehen. Drücken Sie die Daumen, dass auch diese Begegnung dokumentiert werden kann.

Wir Astronomen nennen solche Begegnungen von Planeten am Himmel übrigens "Konjunktionen". Dieser Begriff stammt aus der lateinischer Sprach coniunctio bedeutet "Verbindung". In der Grammatik stellt eine Konjunktion eine Wortart dar die andere Wörter oder Satzteile miteinander verbindet. In der Astronomie "verbinden" sich zwei Planeten eigentlich nur scheinbar, denn zwischen Uranus und Venus ist der wirklich Abstand ja duchaus riesig. Von uns auf der Erde aus gesehen, scheinen diese beiden Planeten aber (fast) auf einer Linie (hintereinander) zu stehen.

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