Mittwoch, 4. März 2020

3. März: Mond, Venus und Uranus und eine verpasste Sternbedeckung


Am Dienstag, den 3. März 2020, war es abends endlich mal wieder klar. Einen solchen Himmel hatte ich mir eigentlich für den Mondfotografie-Workshop in der Sternwarte am Tag zuvor gewünscht. Aber nun gut, man wird bescheiden und freut sich in diesen Wochen über jede kleine Wolkenlücke.

Ein erstes schnelles Foto vom Mond hatte ich schon am Nachmittag aufgenommen. Da zeigt der Mond natürlich noch nicht so viele Einzelheiten, der Himmel selbst ist noch sehr hell:

Mond am 3.3.2020 um kurz nach 17 Uhr. MEZ

Gut zwei Stunden später war es dunkel und gerade am Terminator, also am "Schattenrand" des Mondes, dort wo die Sonne auf dem Mond gerade aufgeht, sind schon mehr Details zu erkennen:

Mond um 19:30 MEZ

Auch kann man selbst bei diesen einfachen Fotos schon erkennen, dass die Terminatorlinie sich in den zwei Stunden zwischen den Bildern leicht verschoben hat.

Leider zogen dann gegen 20 Uhr schon wieder Wolken auf. Aber es reichte so gerade noch für ein Foto von Venus und Uranus:

Venus im Westen (gegen 19:45 Uhr)

Wer dieses Bild anklickt und in der vergrößerten Darstellung anschaut, kann hier auch den Planeten Uranus finden. Machen Sie doch einmal den Vergleich zwischen diesem Foto und der gleichen Gegend in einem Planetariumsprogramm, z.B. Stellarium.

Wenn ihnen diese Suche zu kompliziert ist, hier kommt noch schnell die "Auflösung":

Venus und Uranus am Abendhimmel.
Dieses Foto entstand mit meiner Canon 5D Mark II Kamera, ich habe mit meinem 50mm Objektiv 8 Sekunden bei f/2.0 und ISO400 belichtet. Dadurch sind auf diesem Bild soger kleinste Sternchen mit einer Helligkeit von ca. 9.5mag zu erkennen. In der 100 Prozent-Ansicht sind die Sterne jedoch schon zu leichten Strichspuren verzogen.

Der Abstand von Venus und Uranus betrug auf diesem Foto etwa 5,5° Grad. Die Venus wird sich in den nächsten Tagen immer weiter an Uranus annähern und ihn in der Nacht vom 8. zum 9. März in gut 2° Grad Abstand überholen. Die Venus zieht oberhalb an Uranus vorbei. Wenn es klaren Himmel gibt, versuche ich, dieses Ereignis zu dokumentieren, aber die Wettervorhersagen sind nicht gerade gut dafür.

Später am Abend, um 21:26 Uhr kam es noch zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Auf diesem Bild habe ich den Mond ganz an den Rand gestellt, damit er nicht alles überstrahlt. Das Sternchen hat nur eine Helligkeit von 6.4 mag:

Mond und Stern SAO 77358 (links der Mitte), knapp zwei Stunden vor der Bedeckung
Dummerweise habe ich dann die richtige Bedeckung des Sterns durch den Mond doch glatt verpasst. Beim Fernsehgucken (Schalke gegen Bayern) hatte ich doch glatt die Zeit vergessen ... irgendwie hatte ich gedacht, dafür habe ich in der Halbzeitpause Zeit. Das war ein Irrtum, die Bedeckung passierte natürlch pünktlich um 21:26 Uhr.

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