Dienstag, 1. März 2016

29.2./1.3.: ... eine wunderschöne Sternennacht

Die Nacht vom 29. Februar zum 1. März war wieder einmal eine Nacht, so richtig gut zum Beobachten des Sternenhimmels.

Zuerst gab es am Abend des 29. Februar jedoch den ersten Vortrag in den renovierten Räumen der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus. Es war gleich ein voller Erfolg. Das Thema "Kalender und Co. - Astronomie im Alltag" hatte gleich 70 Besucher angesprochen, die sich von Martin Otte über diesen besonderen Tag schlau machen ließen.

Dann stand ein besonderes Ereignis auf dem Beobachtungsprogramm  für diesen Abend. Bei Jupiter sollten gleich zwei Mondschatten gleichzeitig über seine Oberfläche wandern. Ab ca. 21:30 Uhr der Schatten von Europa und ab ca. 23:30 auch der Schatten von Io. Als ich nach dem Vortrag nach Hause kam wurde gleich das Fernrohr aufgebaut und auf Jupiter ausgerichtet. Schnell konnte man sehen, dass zwei Monde nah an Jupiter standen, das waren Io und Callisto. Aber wo war Europa und sein Schatten? Die waren vor der Jupiteroberfläche nicht leicht zu finden, denn groß sind sie ja nicht. Doch ab und an hatte ich das Gefühl, das man den Mondschatten erkennen konnte, ein winzig kleines schwarzes Pünktchen. Am besten gelang dies bei etwa 200facher Vergrößerung.  Gegen 23:30 Uhr wurde es dann spannend, jetzt trat Io vor die Jupiterscheibe. Zunächst war Io noch sehr einfach zu sehen, denn der helle Punkt hob sich deutlich von der doch eher etwas "verwaschenen" und leicht abgedunkelten Oberfläche de Jupiters ab. Und jetzt war es auch ganz deutlich zu erkennen, dass dicht neben ihm ein kleiner schwarzer Punkt zu erkennen war, sein Schatten. Ich weiß nicht, ob nun mein Auge zu sehen gelernt hatte, oder ob nicht einfach auch die Transparenz der Atmosphäre im Laufe der Nachtstunden besser geworden war, jetzt war auch der Schatten von Europa gut zu sehen.

Jupiter mit Streifen am 29. Februar 2016
Nur Fotografieren ließ sich dies Ereignis nicht. Dazu hätte ich eine andere Technik verwenden müssen. Denn so einzelnes Bild mit den Schatten drauf wäre schon ein absoluter Glückstreffer. Auf dem hier gezeigten Bild kann man zwar noch gut erkennen, dass die Oberfläche des Jupiters nicht gleichförmig ist, sondern von zwei dunkleren Bändern dominiert wird. und auch zu den Polen hin ergeben sich Verdunkelungen. Diese sind jedoch schon allein durch die Luftunruhe auf einem Einzelbild nicht scharf hinzubekommen. Dafür hatte man die Jupiter "filmen" müssen und dann die vielen Einzelbilder zu einem Gesamtbild aufaddieren müssen, so könnte man schärfere Bilder hinbekommen, die auch die Schatten zeigen.

Weit nach Mitternacht ging es dann ins Bett, doch gleich am nächsten Morgen wieder hoch. Inzwischen hat sich der Himmelsanblick deutlich geändert. Im Süden war jetzt der Mond oberhalb von Mars und Saturn im Sternbild Skorpion zu erkennen.
Der (überbelichtete) Mond am Morgen des 1. März. Rechts unterhalb vom Mond leuchtet der etwas rötliche Mars, weiter entfernt nach links der Saturn und zwischen Mond und Hausdach ist der hellste Stern dort Antares im Skorpion.


Der Mond am Morgen des 1. März 2016, noch zu 57% beleuchtet, rund 40 Stunden vor dem Letzten Viertel.
Kalt war es, das Thermometer zeigt morgens um 6 Uhr am Boden auf der Terrasse meines Hauses minus 4° Grad an, in zwei Meter Höhe waren es sogar nur -6,8° Grad. Doch dagegen kann man sich ja zum Glück warm anziehen.

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