Donnerstag, 31. Januar 2019

31. Januar: Venus, Mond und Jupiter


Heute früh war es kurze Zeit am Himmel klar. Dies konnte ich ausnutzen, um gegen 7 Uhr früh ein Foto von der schönen Aufreihung von Venus, Mond und Jupiter am Morgenhimmel zu machen. Damit die drei nicht allzusehr durch die Hecke zum Nachbargrundstück scheinen mussten, habe ich dieses Foto aus unserer Dachluke heraus gemacht. Ohne Stativ, die Kamera jedoch auf dem Fensterrahmen aufgestützt.

v.l.n.r.: Venus, Mond, Jupiter
Das Bild habe ich mit meiner Canon 5D MarkII geschossen, bei 105mm Brennweite, f/4, ISO-1600 und 1 Sekunde belichtet, damit auch die etwas schwächeren Sterne erkennbar wurden. Der Mond ist dadurch in seinem beleuchtetem Teil auch wenn dieser heute früh nur noch 18 Prozent ausmachte, schon überbelichtet. Andererseits kommt dadurch aber auch das "Erdlicht" in seinem dunkleren Teil schön zur Geltung.

Die Venus links im Bild ist durch die Äste des Baumes auf dem Nachbargrundstück doch ein bisschen verzerrt. Wer genauer hinschaut, kann dicht unterhalb des Mondes einen kleinen Stern entdecken. Das ist Xi Oph, auch Aggia genannt, ein Doppelstern im Sternbild Schlangenträger, 56 Lichtjahre von uns entfernt. Ungefähr mit Sonnenaufgang wäre dieses Sternchen dann vom Mond an seinem unteren Rand auch bedeckt worden. Weiter östlich, wo die Sonne erst später aufgeht, z.B. im Norden Schottlands, wäre diese Bedeckung zu beobachten gewesen.

Und schauen Sie mal genau zu Jupiter hin: dicht neben dem hellen Lichtpunkt des Planeten selbst ist ein kleiner schwächerer Punkt (links von Jupiter) zu sehen: das ist der Jupitermond Kallisto. Die anderen Jupitermonde stehen zu diesem Zeitpunkt zu dicht an Jupiter dran und sind daher nicht zu erkennen. Der kleine Sterne dicht über Jupiter ist keiner seiner Mond, sondern ein weiterer Stern aus dem Sternbild Schlangenträger. Dieser kleine Stern hat nur eine Helligkeit von 7mag, ist also für das bloße Auge gar nicht sichtbar, erst die Kamera macht dies möglich.

Und wenn wir uns einmal die Sterne unterhalb des Mondes anschauen, so finden wir dort auch ein etwas langegezogenes Objekt. Das ist natürlich kein Stern sondern ein Flugzeug, das in dieser einen Sekunde Belichtungszeit doch schon eine kleine erkennbare Strecke am Himmel zurück gelegt hat.

Morgen früh wird der Mond schon wieder deutlich weiter gezogen sein, er steht dann schön östlich, also links von der Venus. Er überholt die Venus heute gegen 18 Uhr. Dann stehen beide bei uns jedoch weit unter dem Horizont. Wir müssten schnell  in den Pazifik reisen, um dies sehen zu können. Irgendwo zwischen Hawaii und Neuseeland zieht der Mond sogar direkt über die Venus hinweg. :-)

Mittwoch, 30. Januar 2019

30. Januar: Morgenhimmel


Nach dem Überflug der ISS gestern Abend war für heute morgen eine Sternbedeckung durch den Mond vorher gesagt, außerdem sollte es einen Iridiumflare geben.

Die Sternbedeckung war leider nicht zu beobachten. Der Himmel war dafür einfach zu bewölkt und der Mond stand noch zu tief nur wenig über dem Horizont. Es war schon schwer, den Mond selbst einigermaßen scharf im Teleskop einzustellen. Das kleine Sternchen war weder vor der Bedeckung neben seinem hell beleuchtetem Teil, noch nach der Bedeckung neben seinem dunklem Teil zu erkennen, obwohl da um 7:10 uhr der Mond schon deutlich höher stand.

Und auch bei der Fotografie des Iridiumflares habe ich gepatzt. Ich hätte wohl doch etwas eher aufstehen müssen, um meinen Fotoapparat richtig einzustellen. So hatte ich meine Kamera noch gar nicht richtig aufgestellt, da sah ich den Flare schon mit bloßem Himmel aufleuchten. Schnell ausgelöst - doch ich hatte immer noch die letzten Einstellungen von gestern Abend drin und dadurch nur sechs Sekunden belichtet, auch die ISO-Empfindlichkeit war vel zu hoch eingestellt, so dass der eigentliche Iridiumflare total überbelichtet ist:

Iridiumflare am 30.1.2019
Auch auf diesem Bild lässt sich die Schleierbewölkung noch gut erkennen. Ich habe dann anschließend noch ein weiteres Übersichtsfoto des Himmels aufgenommen, um noch einmal die Positionen von Jupiter und Venus aufzuzeichnen. gegenüber der Mondfinsternisnacht, als die Venus noch über und knapp rechts (östlich) von Jupiter stand, ist sie jetzt deutlich weiter nach Osten gewandert. Durch die tiefe Position der Venus im Dunst der Wolken leuchtet Jupiter sogar etwas heller als die Venus. Der Mond ist auf diesem Bild, dass nur noch 1,5 Sekunden lang belichtet wurde, natürlich völlig überbelichtet.

Venus (links), Jupiter (etwa Bildmitte) und Mond (rechts)
Ob es morgen früh noch einmal so klar sein wird? Dann wird der Mond weiter gewandert sein und direkt zwischen Jupiter und Venus stehen. Außerdem wird er weiter abgenommen haben und nicht mehr ganz so hell leuchten wie heute.

Dienstag, 29. Januar 2019

29. Januar: ISS vor den Plejaden

heute Abend flog die ISS um 18 Uhr 20 Minuten und 22 Sekunden exakt vor den Plejaden enlang über unseren Himmel. Dieses nette kleine Ereignis konnte ich auch fotografisch festhalten.

Hier ein Übersichtsbild:

ISS am Abendhimmel am 29. Januar 2019
Und hier eine Ausschnittsvergrößerung aus dem oben stehenden Bild:

ISS vor den Plejaden
Die ISS war in diesem Moment knapp 500 Kilometer von mir entfernt. Die "Strichspur" entstand, weil sie sich natürlich in den sechs Sekunden, die ich dieses Foto belichtet habe, schnell am Himmel bewegt. Bei kürzerer Belichtung wären aber sicherlich die Sterne viel lichtschwächer abgebildet worden, wenn sie überhaupt sichtbar geworden wären.

Sonntag, 27. Januar 2019

28.1. -3.2.2019: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond auch vom Morgenhimmel zurück. Dort leuchten die Venus und Jupiter ebenfalls am Morgen (Aufgang gegen 5:30 Uhr) im Südosten. Am Abend ist der Mars noch bis ca. 23:30 Uhr im Südwesten zu finden. Am Samstagmorgen gibt es sogar eine, allerdings schwierig zu beobachtende Bedeckung des Planeten Saturn durch den Mond ! Die ISS kann gut bei abendlichen Überflügen beobachtet werden. Die Abende und Nächte eignen sich gut zur Beobachtung von lichtschwachen "deep-sky"-Objekten.

Am Montag, den 28. Januar, geht der Mond um 1:23 Uhr auf, drei Stunden nach dem "Letzten Viertel", der Krater Grimaldi steht sehr nahe am Rand, was wieder einmal auf maximale Libration in Länge hinweist.  Die Sonne geht um 8:10 Uhr auf und um 17:05 Uhr unter. Der helle Tag dauert also heute schon knapp neun Stunden. Ab 19:09 Uhr steigt die ISS im Westen immer höher den Himmel hinauf, bis sie etwa in 75° Grad Höhe im Süden im Sternbild Perseus im Erdschatten wieder verschwindet. An der Sternwarte Paderborn Schloß Neuhaus gibt es um 20 Uhr einen Vortrag zum Thema "Die Sonne - ein unterdurchschnittlicher Stern".

Am Dienstag, den 29. Januar, geht die nur noch zu 36 Prozent beleuchtete Mondsichel um 2:35 Uhr im Südosten auf. Die ISS fliegt zwischen 18:18 Uhr und 18:24 Uhr in maximal 60° Grad Höhe hoch über unsren Südhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 30. Januar, geht der Mond um 3:44 Uhr auf, allmählich nähert er sich Jupiter und Venus. Um 5:53 Uhr bedeckt der Mond an seiner hellen Seite den Stern Chi Oph, der 4.9mag hell ist. Der Austritt des Sterns auf der dunklen Mondseite findet um 7:09 Uhr statt, dann schon in der Dämmerung. Um 6:08 Uhr gibt es fast genau im Süden (Azimut 174° Grad) in 29° Grad Höhe einen -3mag hellen Iridiumflare. Die ISS fliegt um 19:03 Uhr aus dem Westen hoch aufsteigend, um 19:07 Uhr genau über unsere Stadt hinweg. Kurz danach verschwindet sie in 66° Grad Höhe in der Nähe von Capella im Fuhrmann im Erdschatten.

Am Donnerstag, den 31. Januar, gibt es am Morgen einen wunderschönen Anblick in südöstlicher Richtung: die nur noch zu 19 Prozent beleuchtete Mondsichel steht genau zwischen Jupiter (rechts, westlich vom Mond) und Venus (links, östlich vom Mond). Um 6:05 Uhr gibt es noch einmal fast genau im Süden (Azimut 175° Grad) in 30° Grad Höhe einen -3mag hellen Iridiumflare. Zwischen 18:13 Uhr und 18:18 Uhr fliegt die ISS in über 80° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg. Um 19:48 Uhr erscheint die ISS noch einmal im Westen, steigt jedoch nur noch bis auf 34° Grad Höhe und verschwindet dann um 19:51 Uhr im Sternbild Pegasus im Erdschatten.

Am Freitag, den 1. Februar, geht der Mond (nur noch zu 12 Prozent beleuchtet) erst kurz vor 6:00Uhr auf und steht damit bereits deutlich östlich der Venus. Die ISS fliegt heute um 19:01 Uhr noch einmal exakt über Bad Lippspringe hinweg, Vier Minuten vorher steigt sie aus dem Westen kommend am Himmel hoch hinauf.

Am Samstag, den 2. Februar,  geht der Mond mathematisch betrachtet bei uns um 6:39 Uhr auf.  Im gleichen Moment bedeckt er dabei den Planeten Saturn, ein Ereignis dass bei uns nur bei sehr freier Sicht bis zum Horizont von einem erhöhten Standpunkt aus zu sehen sein wird. Um 7:37 Uhr tritt Saturn dann am dunklen Mondrand wieder hinter dem Mond hervor. Trotz der dann schon sehr hellen Dämmerung könnte dann dieses Ereignis sichtbar sein, wenn man schon vorher die Mondsichel gefunden hatte. Der Mond steht dann etwa 5° Grad hoch über dem Horizont. Die Sonne geht heute um 8:03 Uhr auf. Um 18:05 Uhr steigt die ISS aus dem Westen kommend am Himmel hoch auf, um 18:09:44 befindet sie sich ganz exakt über Bad Lippspringe, also in unserem Zenit, und verschwindet um 18:12 Uhr im Osten kurz vor Erreichen des Horizonts im Erdschatten. Um 19:42 Uhr erscheint sie noch einmal im Westen und steigt dann für drei Minuten im Sternbild Pegasus auf, verschwindet aber schon in 42° Grad Höhe im Erdschatten.

Am Sonntag, den 3. Februar, gibt es acht Sekunden vor 7:01 Uhr im Südosten (Azimut 135° Grad, also "links" von Venus und Jupiter) in einer Höhe von nur 13° Grad einen mit -5mag recht hellen Iridiumflare. Um 7:23 Uhr geht dann die nur noch zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel auf, sie wird aber in der schon hellen Dämmerung wohl nicht mehr zu sehen sein. Um 18:07 Uhr gibt es recht hoch (63° Grad) im Nordosten (Azimut 38° Grad) einen weiteren -4mag hellen Iridiumflare. Zwischen 18:50 Uhr und 18:56 Uhr fliegt die ISS in bis zu 72° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg.

Freitag, 25. Januar 2019

28.1.19: Astrokurs für Erwachsene ab 14 (Teil 1): Die Sonne - ein unterdurchschnittlicher Stern

An unserer Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es wieder einen "Astrokurs". Die erste Veranstaltung findet statt am Montag, den 28. Januar 2019 um 20 Uhr:

Im Zeitraum Januar bis März 2019 bietet die Volkssternwarte Paderborn eine leicht verständliche Einführungsreihe in die faszinierende Welt der Astronomie für Erwachsene und Jugendliche ab ca. 14 Jahren an. An vier Abenden erfahren die Zuhörer Wissenswertes und Interessantes zu zentralen Themenbereichen der Sternenkunde. Alle Vorträge sind inhaltlich abgeschlossen und
können somit auch einzeln besucht werden.

An diesem Montag geht es um die Sonne - ein unterdurchschnittlicher Stern.

Seit jeher ist die Menschheit von unserer Sonne fasziniert, zeitweise erfuhr sie gar gottgleiche Verehrung. Die wissenschaftliche Erforschung unseres Zentralgestirns hat insbesondere im vergangenen Jahrhundert viele Erkenntnisse auch über weit entfernte Sonnen hervorgebracht. Die Vielfalt an unterschiedlichen Sterntypen verrät viel über die Vergangenheit und Zukunft unseres eigenen Sonnensystems. Im praxisnahen Teil seines Vortrags beschreibt der Referent ausführlich Methoden zur gefahrlosen Beobachtung der Sonne mit einfachen Mitteln und Amateurteleskopen und erläutert die sichtbaren Phänomene. Von Sonnenflecken bis hin zu gewaltigen Gasausbrüchen reicht das Spektrum der sichtbaren Erscheinungen auf unserem Zentralgestirn.

Die weiteren Termine und Themen:

1.02.2019Die Welt der Astronomie (2): Unser Planetensystem
25.02.2019Die Welt der Astronomie (3): Sternhaufen, Nebel und Galaxien
11.03.2019Die Welt der Astronomie (4): Astronomie in der Praxis

Sie sind herzlicheingeladen, egal ob sie einfach nur neugierig sind oder schon Grundkenntnisse oder mehr in der Astronomie besitzen. Kommen Sie vorbei! Der Eintritt kommt wie immer der Arbeit der Sternwarte zugute.

Montag, 21. Januar 2019

21. Januar 2019: Totale Mondfinsternis


Heute früh klingelte mein Wecker schon vor 4:00 Uhr, ich wollte doch die totale Mondfinsternis nicht verpassen. Hier einige Bilder dieser spektakulären Morgenstunden:

Um 4:00 Uhr MEZ stand der Mond noch recht hoch am Himmel

Um 4:19 Uhr war am Mond "oben links" der Halbschatten schon deutlich dunkler geworden.

Um 4:45 Uhr drang der Mond schon richtig in den Kernschatten ein.

Um 5:13 Uhr war der Mond in etwa "halb" verfinstert. Die rötliche Färbung der Schattenseite wurde immer deutlicher.

Um 5:28 Uhr war die Verfinsterung zu etwa 3/4 fortgeschritten.

Um 6:06 Uhr war der Mond so tief im Kernschatten der Erde, dass unter und neben ihm schwache Sterne sichtbar wurden.
Der verfinsterte Mond um 6:26 Uhr.

Um 6:39 Uhr gab es wieder einen Iridiumflare in der Nähe von Venus und Jupiter

Um 6:57 Uhr ist der Mond schon wieder ein kleines Stück aus dem Kernschatten heraus.

Um 7:34 stand der immer heller werdende Mond nur noch tief im Westen.

Ungefähr um 8:00 Uhr ging dann der Mond hinter den benachbarten Häusern unter.
Das letzte Licht des Mondes in der Morgendämmerung.

Sonntag, 20. Januar 2019

20. Januar: Sonnenuntergang, Mondaufgang, Vollmond und Iridiumflare


Den ganzen Tag schien heute die Sonne. Nicht nur meine Solaranlage hat sich gefreut, viele Spaziergänger nutzten die freie Zeit am Sonntag für einen Spaziergang in der Natur. Und so konnte ich auch den Sonennuntergang und den Mondaufgang in dieser Vollmondnacht fotografieren. Und als es später dunkel wurde, gab es sogar noch zwei weitere Iridiumflares. Leider ist mir nur von einem ein Foto gelungen, beim ersten hatte ich doch zu sehr beim Abendessen getrödelt und dann in der Hektik meine Kamera nicht richtig eingestellt.

Hier ein paar Bilder von heute Abend:

Die Sonne steht um ca. 16:20 Uhr schon tief am Himmelim Südwesten.

Mondaufgang war schon um 16:08 Uhr im Nordosten.

Mond hinter Windrädern

Noch einmal, der volle Mond hinter einem Windrad, das noch von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne beschienen wird. Sonnenuntergang war heute erst um 16:51 Uhr MEZ.

Der Mond steigt höher am Ost-Horizont. Jetzt um kurz nach 17 Uhr steht er im leicht rosa gefärbten "Venus-Belt" des Abendhimmels. Der eher "graue" Himmelsteil darunter bis zum Horizont zeigt schon den Erdschatten, in den der Mond später in der Nacht eintauchen wird.

19:19 Uhr MEZ: Flare von Iridium 58, oberhalb der beiden hinteren Sterne des Großen Wagen

Der volle Mond um ca. 19:30 Uhr MEZ



21. - 27. Januar 2019: Der Himmel über Bad Lippspringe

Diese Woche beginnt am Montag in aller Frühe gleich mit einem absoluten astronomischen Highlight: eine totale Mondfinsternis. Doch auch an den anderen Tagen gibt es am Himmel interessante Dinge zu beobachten. In dieser Woche besteht an jedem Tag noch einmal eine Chance, einen Iridiumflare am Himmel zu beobachten. Von den hellen Planeten sind Venus und Jupiter am Morgenhimmel im Südosten ab ca. 5:20 Uhr zu sehen. Wer die beiden täglich beobachtet, kann sehen, wie die Venus am 22.1. an Jupiter vorbei zieht. Mars bleibt weiterhin Planet der ersten Nachthälfte bis ca. 23:30 Uhr, auch wenn er langsam immer kleiner und lichtschwächer wird. Die ISS ist ab Mittwoch wieder bei abendlichen Überflügen zu beobachten.


Am Montag, den 21. Januar, gibt es parallel zur Mondfinsternis um 6:36 Uhr einen mit -6mag sehr hellen Iridiumflare am Himmel zu sehen. Er erscheint in Richtung Südsüdost (Azimut 155° Grad) in nur 19° Grad Höhe. Die Sonne geht um 8:19 Uhr auf und um 16:53 Uhr unter, gegenüber letztem Montag, startet der helle Tag also morgens 7 Minuten früher und endet abends sogar 16 Minuten später als noch vor einer Woche.

Am Dienstag, den 22. Januar, gibt es ebenfalls um 6:36 Uhr einen Iridiumflare, diesmal in 22° Grad Höhe und mit Azimut 159° Grad, also an ähnlicher Stelle wie gestern, jedoch nur -2mag hell. Heute früh haben Jupiter und Venus den geringsten Abstand in dieser Woche voneinander, nur 2,4° Grad trennen die beiden Planeten. Der immer noch zu 96 Prozent beleuchtete Mond geht um 18:43 Uhr auf, er steht in der Näher von Regulus im Löwen.

Am Mittwoch, den 23. Januar, gibt es noch einmal an fast gleicher Stelle wie am Montag und Dienstag um 6:32 Uhr einen Iridiumflare von -3mag. Am Abend gibt es um 19:05:54 und um 19:06:03 Uhr, also nur im Abstand von 9 Sekunden gleich zwei Iridiumflares bei 28° Grad Nordnordost und in 45 ° Grad Höhe. Die ISS ist abends um 18:39 Uhr erstmalig im Süden knapp über dem Horizont (maximal 12° Grad) zu sehen. Der veränderliche Stern Algol erreicht um 19:37 Uhr ein Helligkeitsminimum. Der Mond geht heute um 20:07 Uhr auf.

Am Donnerstag, den 24. Januar, gibt es um 18:59 Uhr an ähnlicher Stelle wie gestern Abend der Doppelflare einen einfachen Flare der Helligkeit -4mag. Die ISS steigt zwischen 19:21 Uhr und 19:24 Uhr im Südwesten immerhin auf 23° Grad Höhe auf, bevor sie im Erdschatten verschwindet. Mondaufgang ist heute um 21:30 Uhr.

Am Freitag, den 25. Januar, kommt es um ca. 4:30 Uhr nur wenige Kilometer nördlich von uns (Linie Detmold-Osnabrück) zu einer streifenden Bedeckung eines mit 7mag schwach leuchtenden Sterns durch den Mond. "Streifend" bedeutet, dass bei uns der Stern haarscharf unterhalb des Mondes vorbeizieht, nördlich der oben genannten Linie es zu einer richtigen Bedeckung kommt und genau auf dem "Grenzstreifen" es passieren kann, dass der Mond je nach Höhe der einzelnen Mondkrater oder -Berge mal bedeckt wird und mal nicht, er also am Mondrand immer mal wieder "aufblinken" kann. Später gibt es dann morgens um 6:23 Uhr einen allerdings nur unauffälligen Iridiumflare von +1mag bei Azimut  162° Grad und Höhe von 23° Grad. Die ISS ist fliegt zwischen 18:32 Uhr und 18:35 Uhr über den südlichen Abendhimmel bis in das Sternbild Orion hinein. Heute geht der Mond um 22:50 Uhr auf und ist nur noch zu 72 Prozent beleuchtet.

Am Samstag, den 26. Januar, gibt es um 18:52 Uhr in NNO (Azimut 28° Grad) in 51° Grad Höhe einen Iridiumflare von -1mag. Die ISS fliegt zwischen 17:40 Uhr und 17:46 Uhr flach über den Abendhimmel hinweg, dabei kommt sie im Orion dem Stern Rigel sehr nahe. Um 19:16 Uhr steigt sie noch einmal im Südwesten auf 46° Grad Höhe auf, bevor sie dort schnell im Erdschatten verschwindet. Der Mond geht am Abend erst kurz nach Mitternacht auf.

Am Sonntag, den 27. Januar, gibt es noch einmal an fast gleicher Stelle wie gestern einen Iridiumflare von -0,2mag um 18:41:27 Uhr.  Kurz zuvor, zwischen 18:24 Uhr und 18:29 Uhr fliegt die ISS über unseren Abendhimmel hinweg, mit einer Höhe von immerhin 38° Grad fliegt sie auch oberhalb der meisten Sterne des Orions. Der Mond erreicht um 22:10 exakt das Letzte Viertel, geht jedoch bei uns erst am folgenden Montag um 1:23 Uhr auf.

20. Januar 2019: Ein Iridiumflare am Morgen


Obwohl es Sonntag ist, bin ich heute früh zur üblichen Weckerklingelzeit um ca. 5:45 Uhr aufgewacht. "Eine gute Gelegenheit, um für die Mondfinsternis zu proben", dachte ich mir. Außerdem sollte es ja um 5:55 Uhr noch eine Sternbedeckung geben. Doch auch wenn ich mich ganz schnell warm angezogen hatte, die habe ich nicht mehr mitbekommen. Zeitlich hatte es zwar noch so gerade gereicht, doch der Stern war am Mondrand nicht mehr zu finden. Dafür strahlt der volle Mond dann wohl dch zu hell. Allerdings war auffällig, dass durch die Kälte der Nacht (das Thermometer sagte -8° Grad) am Boden, die Luft insgesamt sehr "flimmerig" war. der Mond war am Rand gar nicht wirklich scharf zu stellen.

Dafür ist es mir dann gelungen, einen etwas schwächeren Iridiumflare zu fotografieren. Der Satellit Iridium 45 leuchtete heute früh um 6:42 Uhr an fast der gleichen Stelle auf, wie es in der Mondfinsternisnacht der Satellit Iridium 32 tun wird.

Hier das Foto:

Ein Iridiumflare am 20.1.2919 um 6:42 Uhr
Die hellen Planeten Venus und (darunter) Jupiter sind knapp über den benachbarten Häusern sehr gut zu erkennen. Das Bild wurde insgesamt 30 Sekunden belichtet, dadurch sind die Planeten und auch die schwächeren Sterne nicht mehr ganz punktförmig, sondern leicht auseinandergezogen, denn sie wandern ja am Himmel von Ost (links) nach Westen (rechts). Okay, eigentlich "wandern" nicht die Sterne am Himmel, sondern die Erde dreht sich um ihre Achse. Und das ist bei einem 50mm Objektiv bei 30 Sekunden Belichtung schon durchaus auffällig. Wer sich mit Sternbildern auskennt, sieht auch etwa in der Bildmitte die drei markanten Sterne der "Schere" des Skorpions. Der hellste Stern des Skorpions, Antares, leuchtet etwas links von der Mitte deutlich zwischen den Bäumen hindurch.

Der Iridiumflare ist die von oben links nach unten rechts "fallende" Spur in der Mitte des Bildes. Deutlich kann man erkennen, wie der Satellit erst heller wird und dann wieder dunkler, so ähnlich wie eine Sternschnuppe. Die andere Spur im Bild (von links unten nach rechts oben, links vom Iridiumflare) kommt von den Positionsscheinwerfern eines Flugzeugs, dass zufällig im gleichen Moment durch das Bild flog. Hier kann man durch die einzelnen Punkte auch deutlich das Blinken einer der Lampen erkennen. Ich habe heute morgen nicht mehr überprüft, welcher Flieger das wohl gewesen sein wird.

Der Iridiumflare in der Mondfinsternisnacht (um 6:36 Uhr) soll wesentlich heller werden, heller als die Venus! Lassen wir uns überraschen!

Hier noch ein Foto des Mondes von heute früh 6:20 Uhr. es ist kein schönes, scarfes Foto. Deutlich sieht man den unscharfen Rand, verursacht durch die flimmernde Luft:

Der Mond am 20.1.19 um 6:20 Uhr MEZ

Samstag, 19. Januar 2019

19. Januar 2019: Vor der Mondfinsternis


Heute, am Samstag, den 19. Januar 2019, ist der Himmel klar. Der Mond scheint hell aus großer Höhe auf Bad Lippspringe hinab. Hier ein Foto von heute Abend:

Mond am 19.1.19
Der Mond sieht für das bloße Auge schon sehr rund und praktisch voll aus. Doch bis zum richtigen Vollmond dauert es noch etwas, da sind wir noch 34 Stunden zu früh. Man kann es auf dem Bild daran erkennen, dass am linken Rand des Mondes verschiedene Krater noch sehr gut zu erkennen sind. Erst wenn der Terminator (die Grenze zwischen Nacht/Dunkelheit und Tag/Licht) tatsächlich den Rand des Mondes erreicht hat, haben wir Vollmond. Noch fehlen drei Prozent der Mondoberfläche.

Der Mond erreicht die exakte Vollmondposition erst am Montagmorgen um 6:16 Uhr.  Bei Vollmond stehen Sonne, Erde und Mond genau in einer Reihe. Und dies ist an diesem Montagmorgen sogar ganz besonders exakt der Fall. Und was passiert, wenn der Mond aus Richtung der Sonne gesehen, ganz exakt hinter der Erde steht? Naja, dann befindet er sich natürlich im Schatten der Erde. Kein direktes Sonnenlicht fällt mehr auf unseren Trabanten, wir erleben eine Mondfinsternis.

Eine gute Grafik zum Ablauf der Mondfinsternis habe ich auf der Webseite meines Sternfreundes Stefan Krause gefunden: http://www.mofi2019.de/ 
Auf Stefans Webseite gibt es auch viele weitere Informationen zu dieser Mondfinsternis!

 Quelle des amerikanischen Originals: https://aa.usno.navy.mil/data/docs/eclipse/L2019Jan21.pdf
Die Grafik zeigt die verschiedenen Kontaktzeiten, wann der Mond in den Halbschatten ("Penumbra") oder Kernschatten ("Umbra") der Erde gerät oder diesen wieder verlässt.

Wobei die Halbschattenphase kaum wahrzunehmen ist. Der eigentlich richtige Beginn der Mondfinsternis ist also beim 2. Kontakt, um 4:34 Uhr MEZ, wenn der Mond in den Kernschatten kommt. Dann beginnt er sich auch Schritt für Schritt in diesem dunklen, "verschatteten" Teil zu verfinstern, zu verfärben. Er steht dann bei uns 33° Grad hoch über dem Horizont in westlicher Richtung (Azimut 260° Grad).

Dabei ändert der Mond nicht nur seine Farbe in das orange oder rötliche, sondern er wird auch deutlich dunkler. Bitte tun sie mir einen Gefallen: Übernehmen sie nicht das Gerede mancher Zeitungen vom "Blutmond". Diese Bezeichnung wurde, wie auch Stefan schreibt, von einem durchgeknallten Sektenpfarrer 2004 in die Welt gesetzt, solch Blödsinn muss nicht von anständigen Menschen wiederholt werden. Blutig geht es leider allenfalls auf unserer Erde zu, und solange keine Menschen auf dem Mond rumlaufen wird dort garantiert kein Blut fließen.

Dass der Mond deutlich dunkler wird, merkt man spätestens, wenn er sich komplett im Erdschatten befindet. Diese Phase der Totalität beginnt mit dem sog. "3. Kontakt" um 5:41 Uhr (Mondhöhe dann 23°, Richtung: 273° Grad) und endet, wenn der Mond beginnt, den Kernschatten zu verlassen, um 6:43 Uhr (Höhe 14° / Azimut 284° Grad).  Dann können sie am ganzen (klaren) Himmel viele Sterne sehen, ganz anders als in einer normalen Vollmondnacht, in welcher der Mond für gewöhnlich so hell strahlt, dass all die schwächer leuchtenden Sterne nicht zu erkennen sind.

Weil der Mond nicht ganz exakt in der gleichen Ebene von Erde und Sonne wandert (das ist die "Ecliptic" in der Zeichnung), fallen die Mitte der Finsternis (um 6:12 Uhr) und die mathematische Vollmondposition (um 6:16 Uhr) auch nicht ganz zusammen. Doch der Unterschied ist recht gering. Zu dieser Zeit steht der Mond in ca. 18° Grad Höhe in westlicher Richtung mit 279° Grad Azimut. Übrigens: meistens steht der Vollmond von der Ekliptik weiter entfernt, die Mondbahn schwankt um bis zu fünf Grad, der Erdschatten hat jedoch in der Entfernungdes Mondes jedoch nur etwa einen Radius von eineinhalb Grad. Daher gibt es nur selten bei Vollmond auch gleichzeitig eine Mondfinsternis).

Die totale Finsternis endet mit dem Verlassen des Kernschattens um 7:51 Uhr.  Dann steht er in westnordwestlicher Richtung nur noch 4° Grad über dem Horizont. Um 8:32 Uhr geht er dann ganz am Horizont unter, so dass wir das Ende der letzten Halbschattenphase nicht mehr sehen können. Dann ist jedoch im Osten auch schon die Sonne gerade aufgegangen.

Wenn Sie mit Hilfe einer Landkarte schauen wollen, wie der Mond im Laufe des Morgens an ihrem Haus oder Grundstück, oder wo immer sie auch gerade sein mögen, vorbei läuft empfehle ich ihnen die Webseite: http://www.mondverlauf.de.

Wenn Sie nur einen kurzen Blick auf den Mond werfen wollen, müssen Sie also eigentlich nur in der Stunde zwischen 5:40 Uhr und 6:40 Uhr einen Blick nach draußen in den Himmel in westlicher Richtung werfen. Vielleicht ist das ja ohnehin ihre werktägliche Aufstehzeit?

Wer das ganze ausführlicher Erleben möchte, muss seinen Wecker dann schon auf 4:00 Uhr oder sogar noch früher stellen, wobei die Halbschattenphase (fast) nur etwas für Spezialisten ist.

Wer aber seine Augen öffnet und nicht nur immer zum Mond schaut, der kann um 6:36 Uhr noch eine zusätzliche Überraschung genießen: Dann gibt es nämlich in südöstlicher Richtung (also fast auf der dem Mond dann gegenüberliegenden Seite) für uns in Bad Lippspringe einen sehr hellen Iridiumflare zu sehen. Diese leuchtet in einer Höhe von 19° Grad in Richtung 155° Grad Azimut auf. Wem diese Zahlen nicht so viel sagen: Schauen sie einfach exakt um diese Zeit (am besten schon etwas früher, um wirklich die richtige Richtung zu haben) in Richtung Südosten. Wenn keine Häuser oder Bäume im Weg stehen, fallen ihnen dort sofort die hell leuchtenden Planeten Jupiter und Venus ins Auge, sie leuchten etwas heller als alle anderen Sterne! Die etwas hellere Venus steht 10° Grad hoch, Jupiter 8° Grad über dem Horizont, beide stehen bei etwa 142° Grad Azimut. 13° Grad weiter nach rechts (Süden bzw, Westen) und etwas höher gibt es dann den Flare. Also etwa im siebenfachen Abstand der  beiden Planeten voneinander. Bei uns in Bad Lippspringe leuchtet dieser Flare noch einmal deutlich heller als die Venus leuchtet. Auch in Paderborn leuchtet dieser Flare noch auffällig hell. Lassen Sie sich dieses Ereignis am Montagmorgen nicht entgehen. Mit den beiden Planeten als "Wegweiser" sollte es nicht zu verpassen sein. Sie müssen nur exakt um 6:36 Uhr und Null Sekunden in diese Richtung schauen und keine 10 Sekunden später!

Die nächste Mondfinsternis gibt es bei uns dann im Sommer: am 16. Juli taucht der Mond am Abend jedoch nur teilweise (partiell) in den Erdschatten ein. Am 10.1.2020 folgt dann eine Halbschattenfinsternis. Eine wirklich totale Mondfinsternis gibt es bei uns erst wieder am 7.9.2025.

P.S.: Dies ist übrigens mein 1000. Posting in diesem Blog. Ich bedanke mich bei allen meinen Leserinnen und Lesern für Euer freundliches Feedback, das ich immer wieder mal erhalte. Dies motiviert mich, auch weiterhin als Astro-Blogger aktiv zu bleiben und euch hoffentlich noch viele weitere Beiträge zu erstellen.

Sonntag, 13. Januar 2019

14. - 20. Januar 2019: Der Himmel über Bad Lippspringe

Schon die dritte Woche des neuen Jahres, doch außer am 2. und 3. Januar gab es bisher wenig klare Momente in den Nächten. Ob der Wettergott ein Einsehen hat und insbesondere es in der Nacht vom 20. zum 21. Januar klar werden lässt? Denn dann könnten wir sogar wieder eine totale Mondfinsternis sehen!

In dieser Woche nimmt der Mond immer weiter zu und beherrscht dadurch im Laufe der Woche die komplette Nacht. Von den hellen Planeten ist weiterhin Mars bis in die späten Abendstunden im Südwesten zu sehen, Venus und Jupiter können zu ähnlichen Zeiten wie in der vergangenen Woche am Morgenhimmel gefunden werden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 14. Januar, erreicht der Mond um 7:46 Uhr exakt die Position des Ersten Viertels, steht dann jedoch bei uns unter dem Horizont (Untergang schon 0:28 Uhr). Danach geht die Sonne um 8:28 Uhr auf und um 16:37 Uhr unter. Damit geht sie morgens nur zwei Minuten früher als letzten Montag auf, aber abends schon fünf Minuten später, so dass die Tage doch so langsam wieder länger werden. Der Mond ist am Abend zu 56 Prozent beleuchtet, um 18:50 Uhr erreicht er seine höchste Position im Süden. Heute zeigt er maximale Libration in Breite, wir können auf seinen Nordpol schauen. Am Abend halte ich um 20 Uhr in der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag über die Astrohighlights des Jahres 2018.

Am Dienstag, den 15. Januar, geht die Venus (-4.4mag) nur 4' Bogenminuten nördlich am Stern chi Ophiuchi (4.9mag) vorüber. Am Abend wird um 17:52 Uhr der 4.3mag helle Stern mü Ceti vom Mond am dunklen Rand bedeckt, ab 18:35 Uhr ist der Stern wieder am hellen Mondrand zu sehen. Und Kleinplanet Herculina (9.2mag) geht in nur 20' Bogenminuten Abstand westlich an 22 Leonis (5.3mag) vorüber.

Am Mittwoch, den 16. Januar, gibt es um 6:39 Uhr genau zwischen Venus und Jupiter am Morgenhimmel einen hellen Iridiumflare von -5mag zu sehen, wenn denn das Wetter mitspielt. Der Mond (Untergang 2:50 Uhr) zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht weit ab vom Mondrand.

Am Donnerstag, den 17. Januar, gibt es um 6:42 Uhr, diesmal dicht bei der Venus erneut einen Iridiumflare von -5mag zu sehen. Der Mond steht am Abend dicht bei Aldebaran im Stier. Um 19 Uhr beträgt der Abstand nur 1° Grad, das sind zwei Vollmonddurchmesser.

Am Freitag, den 18. Januar, erreicht der veränderliche Stern Algol um 1:55 Uhr wieder ein Helligkeitsminimum. Der Mond ist in der Frühe zu 87 Prozent beleuchtet und geht erst um 5:20 Uhr unter.

Am Samstag, den 19. Januar, wird um 3:33 Uhr der 4.4mag helle Stern Chi Orion vom Mond bedeckt (bis 4:28 Uhr). Der Mond ist dann schon zu 93 Prozent beleuchtet. Bei Jupiter stehen heute früh alle vier Monde auf der gleichen Seite.

Am Sonntag, den 20. Januar, wird morgens um 5:57 Uhr der Stern Zeta Gemini vom Mond bedeckt, um 6:36 Uhr taucht der Stern wieder auf. Da wir fast Vollmond haben, strahlt der Mond sehr hell und Beobachtung der Bedeckung wird sicherlich nicht einfach. Um 22:44 Uhr zeigt Algol wieder ein Helligkeitsminimum. Am Abend haben wir dann eine echte Vollmondnacht. Die exakte Vollmondposition wird jedoch erst am Montagmorgen um 6:16 Uhr erreicht. Da sich dann Sonne, Erde und Mond exakt auf einer Linie und befinden, kommt es sogar zu einer totalen Mondfinsternis. Der Mond beginnt ab 4:33 Uhr MEZ in den Kernschatten einzutreten, Beginn der totalen Phase ist dann um 5:41 Uhr. Das Maximum findet um den Vollmondzeitpunkt statt. Die totale Phase endet um 6:43 Uhr. Um 8:32 Uhr, also in etwa zeitgleich zum Sonnenaufgang, geht dann der Mond im Westen unter.

Mittwoch, 9. Januar 2019

14. Januar 2019: Astronomische Sternstunden


Am Montag, den 14. Januar, halte ich um 20 Uhr in der Volkssternwarte in Paderborn wieder einen Vortrag. Wie immer geht es zu Jahresbeginn um die astronomischen Highlights des vergangenen Jahres.

In der Ankündigung der Sternwarte für diesen Vortrag, die vor über einem Jahr geeschrieben wurde, heißt es:

In seinem traditionellen Rückblick auf das vergangene Jahr stellt Wolfgang Dzieran die Highlights 2018 aus den Bereichen Astronomie und Raumfahrt vor. Welche Fortschritte hat die Raumfahrt im Jahr 2018 gebracht? Werden mit der „Dragon“-Kapsel endlich wieder Menschen von den USA aus zur Internationalen Raumstation fliegen können? Dort sollte Alexander Gerst bei seinem zweiten Aufenthalt mehrere Monate lang als erster deutscher ISS-Kommandant leben und arbeiten. Das Jahr
brachte aber auch gute Planetensichtbarkeiten von Venus, Jupiter und Saturn. Der Referent blickt auch auf die Mars-Opposition zurück, denn erst 2033 wird der rote Planet der Erde in etwa wieder so nahe kommen wie 2018. Doch welche unerwarteten astronomischen Ereignisse und neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeichneten das zu Ende gegangene Jahr aus? Wie immer sind auch diesmal die schönsten Astrofotos und kurze Videos Teil des Vortrags.


Über einige dieser Themen werde ich in der Tat berichten. Aber es geht auch um die Mondfinsternis im Sommer, um das schwarze Loch in unserer Milchstraße und viele weitere Themen.


Ich freue mich, wenn Sie zu diesem Vortrag kommen! Der Eintritt kommt wie immer der Arbeit unserer Volkssternwarte zugute.Herzlichen Dank!

Dienstag, 8. Januar 2019

12. Januar 2019: Lego-Weltraum-Roboter im Heinz Nixdorf Museumsforum


Am Samstag, den 12. Januar, gibt es für alle Weltraum- und Lego-Fans im Heinz Nixdorf Museum in Paderborn eine sehr interessante Veranstaltung. Und das beste: Der Eintritt dazu ist frei!

Im Newsletter des HNF heißt es dazu:


Mehr Informationdazu gibt es auf der Webseite des Heinz Nixdorf Museum.

Sonntag, 6. Januar 2019

7. - 13. Januar 2019: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond wieder von Abend zu Abend langsam zu. Mars kann am Abendhimmel im Südwesten bis ca. 23:30 Uhr gefunden werden, am Morgenhimmel strahlt die Venus ab etwa 5:00 Uhr und Jupiter ab ca. 6:00 Uhr im Südosten. Am Morgenhimmel können in dieser Woche auch noch einmal vielleicht einige Iridiumflares beobachtet werden. Die ISS ist nur noch in der ersten Wochenhälfte, ebenfalls am Morgenhimmel, zu sehen.

Am Montag, den 7. Januar, kann am frühen Morgen die ISS gleich zweimal gesehen werden. Um 6:07 Uhr taucht sie im Südsüdosten in 58° Grad Höhe rechts (westlich) von Arkturus, dem hellsten Stern des Bärenhüters auf und fliegt dann schnell Richtung Osten dem Horizont und der Sonne entgegen. Um 7:40 Uhr erscheint sie noch einmal im Westen, fliegt dann jedoch in nur noch maximal 20° Grad Höhe Richtung Südosten, noch unterhalb von Venus und Jupiter. Die Sonne geht um 8:30 Uhr auf und um 16:32 Uhr unter, der helle Tag dauert jetzt also schon wieder etwas länger als acht Stunden. Die schmale nur zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel kann in der Abenddämmerung heute wohl noch nicht gefunden werden.

Am Dienstag, den 8. Januar, fliegt die ISS zischen 6:51 Uhr und 6:56 Uhr in maximal 29° Grad über unseren südlichen Morgenhimmel hinweg. Um 6:59 Uhr gibt es im Sternbild Schwan im Nordosten in 24° Grad Höhe einen Iridumflare von etwa Venushelligkeit (-4mag) zu beobachten. Der Mond ist heute Abend zu 6 Prozent beleuchtet und geht um 19:00 Uhr unter. In seinem "dunklen Teil" schimmert das Erdlicht in diesen Tagen.

Am Mittwoch, den 9. Januar, fliegt die ISS ähnlich wie am Montag gleich zweimal am Morgen vorüber, zwischen 6:00 Uhr und 6:04 Uhr kann sie im Südosten in der Nähe von Venus und Jupiter gesehen werden, um 7:35 Uhr fliegt sie nur noch 11° Grad flach über dem Horizont über unseren südwestlichen Morgenhimmel hinweg. Der Mond ist heute Abend zu 11 Prozent beleuchtet und geht um 20:04 Uhr unter. Er steht jedoch nur sehr flach über dem Horizont.

Am Donnerstag, den 10. Januar, ist die ISS um 6:45 Uhr herum maximal 17° Grad hoch am südlichen Himmel zu sehen. bereits um 6:33 Uhr gibt es an ähnlicher Stelle wie am Dienstag im Sternbild Schwan einen Iridiumflare der Stärke -3mag zu beobachten. Der Mond ist heute zu 18 Prozent beleuchtet und abends im Südwesten zu sehen, er geht kurz nach 21:00 Uhr unter. Bereits um 18:54 Uhr bedeckt der Mond einen 5.9mag hellen Stern (74 Aqr). Drei Grad oberhalb des Mondes kann der Planet Neptun mit einem guten Fernglas oder Fernrohr gefunden werden.

Am Freitag, den 11. Januar, ist die ISS in dieser Sichtbarkeitsperiode letztmalig um 5:55 Uhr in südsüdöstlicher Richtung zu sehen, sie erscheint in 17° Grad Höhe über dem Horizont unterhalb von Spica in der Jungfrau und fliegt dann dem Horizont und der Sonne im Südosten entgegen. Um 6:08 Uhr gibt es erneut im Schwan (Höhe 13° Grad, Azimut 43° Grad NO) einen Iridiumflare der Helligkeit -3mag. Der Mond nähert sich allmählich dem Mars, er ist zu 25 Prozent beleuchtet und geht bald nach 22 Uhr unter.

Am Samstag, den 12. Januar, gibt es noch einmal um 5:52 Uhr im Schwan (Höhe 11° Grad, Azimut 39° Grad NO) einen Iridiumflare der Helligkeit -3mag. Der Mond steht heute unterhalb des Mars, er ist zu 35 Prozent beleuchtet und geht um 23:20 Uhr unter. Von 9 bis 18 Uhr gibt es im Heinz Nixdorf Museum in Paderborn eine tolle Veranstaltung für Lego- und Weltraum-Fans!

Am Sonntag, den 13. Januar, ist der Mond bereits an Mars vorbei gezogen. Er steht einen Tag vor dem ersten Viertel und geht erst nach Mitternacht unter.



Donnerstag, 3. Januar 2019

3. Januar: Venus, Mond und Jupiter plus eine Zugabe

Heute morgen stand der Mond fast genau über dem Planeten Jupiter. Seine Sichel ist nur noch zu 7 Prozent beleuchtet, doch erst Sonntagnacht ist Neumond.

Dieses Foto entstand auf der Nordseeinsel Amrum. Es zeigt oben rechts auch noch die helle Venus, den strahlenden Morgenstern:

Mond mit Venus (r.o.) und Jupiter (unten) am 3.1.19 um 7:30 MEZ
Kurz nach diesem Foto, um 7:43 Uhr gab es auf Amrum auch noch einen sehr hellen Iridiumflare von -7mag. In Bad Lippspringe war die Reflexion nicht so ausgeprägt, hier erreichte sie nur 0mag, so dass dieser Flare in der Morgendämmerung wohl gar nicht mehr gesehen werden konnte. Hier gelang mir jedoch noch dieses Foto:

Flare von Iridiium 45, Amrum, 7:43 MEZ, Canon 5D Mark II, 50mm, f4, 30sec, ISO100

Dienstag, 1. Januar 2019

1. Januar 2019: Neujahrsmorgen

Das neue Jahr hat gleich gut angefangen. Zwischen den Wolken gab es einzelne Lücken, welche die Schönheit unseres Himmels zeigten.

Die schmale Sichel des abnehmenden Mondes war zu sehen und die Venus, Planet der Liebenden. Beide waren um kurz nach 8 Uhr im Süden schön zu sehen.

Mond (rechts oben) und Venus (links unten) am 1.1.19,  um 8:30 MEZ
Hier noch ein Foto der zu 21 Prozent beleuchteten Mondsichel, welches durch mein Spektiv entstand:

Mondsichel vom 1.1.19, ebenfalls 8:30 Uhr MEZ

Etwas später war dann auch die Sonne zu sehen. Zunächst war sie noch hinter einer Wolkenbank verdeckt, was jedoch zu wunderschönen irisierenden Farben an der Wolke darüber führte und einige schöne Schattenstrahlen ermöglichte:

Irisierende Wolke und Schattenstrahlen um 9:41 MEZ

Und später gab es dann auch noch einen richtigen großen Regenbogen zu sehen, der zwischen den Häusern leider gar nicht mehr auf ein Bild allein passte:

Regenbogen am 1.1.19

Regenbogen am 1.1.19

Für mich hat dieses Jahr so wirklich schön begonnen, da kann ich eigentlich nur Danke sagen!

Ich wünsche euch allen ein erfolgreiches neues Jahr! Mit vielen Gelegenheiten zum Freuen, zum Staunen zum Danken.