In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag war der Himmel klar. Es gab sogar wieder schöne Polarlichter über Deutschland, die ich jedoch verpasst habe. Von den Werten her hatte ich damit überhaupt nicht gerechnet. Ich wollte in der klaren Nacht lieber nocheinmal auf Supernova-Jagd gehen.
Doch zuerst ein weiteres Foto von Kleinplanet (15)Eunomia, der in diesem Monat an vielen hellen Sternen in den Zwillingen vorbei läuft:
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(15)Eunomia am 19.4.25 um 21:44 Uhr MESZ |
In dieser Nacht stand (15)Eunomia (10,7mag) dicht am Stern Tejat (mü Gem), mit 2,9mag ein recht heller Stern am Himmel, wie man unschwer auch auf diesem Foto erkennen kann.
Dann gehörte natürlich auch T CrB zu meinem "Standardprogramm" wie in (fast) jeder klaren nacht. Ich kann alle beruhigen, noch ist von einem Novaähnlichem Ausbruch nichts zu sehen:
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T CrB (in der Mitte des Bildes) am 19.4.25 um 23:06 Uhr |
T CrB (in der Mitte des Bildes) dümpelt weiter so um die 10mag herum, mit der ASTAP-Software habe ich hier 9.9mag gemessen.
Doch jetzt zu den möglichen (und unmöglichen) Supernovas:
Zuerst habe ich NGC 4156 aufgesucht, dort hatte ich am 5. April die Supernova SN2025bvm fotografiert:
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NGC 4156 |
Die Galaxie NGC 4156 ist in diesem Bildausschnitt gut zu erkennen, aber die Supernova lässt sich nicht mehr eindeutig identifizieren. Das Bild habe ich 25 Minuten belichtet.
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SN2025fel in PGC 20238 (30min belichtet) |
Das nächste Objekt sollte eine Supernova sein, die im Sternbild Luchs am 21. März aufgeleuchtet ist. Theoretisch könnte sie mit 16,2mag gerade noch von meinem Vespera Gerät detektierbar sein. Doch ich glaube, auf diesem Bild habe ich nicht die Supernova, sondern nur die zugehörige Galaxie aufgenommen, die selbst auch nur ganz schwach leuchtet (laut NED mit 15,3mag, was durchaus zu meinem Bild passt). Die Galaxie trägt die Katalogbezeichnungen CGCG 285-015 oder PGC 20238. Leider gibt es hierzu keine Bilder außer den Hinweisen auf dem TNS-Server.
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SN2025bco in PGC 1142503 |
Diese SN ließ sich auf Grund des Vergleichsfotos scheinbar auf den ersten Blick hin gut identifizieren, ich brauchte das Bild nur 16 Minuten belichten. Die Supernova SN2025bco befindet sich in der Galaxie LEDA oder PGC 1142503. Auch hier ist es jedoch eher so, dass ich nur die Galaxie fotografiert habe und nicht mehr die eigentliche Supernova, wie ein Vergleich mit den Informationen auf dem TNS-Server zeigt.
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UGC 10058 mit SN2025gvs |
Auch hier wieder das gleiche Bild: Habe ich die Supernova fotografiert oder "nur" die Ursprungsgalaxie? ASTAP hat eine Helligkeit von 15,9mag ermittelt. Es gibt ein Vergleichsbild, aber auch das hilft bei dieser Frage nicht viel weiter.
Viel einfacher war dann noch einmal ein Blick zur NGC 5957:
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NGC 5957 mit SN2025fvw |
Hier war die helle Supernova "neben" ihrer Galaxie immer noch gut zu erkennen. Vergleichen Sie diese Aufnahme einfach mit der vom 5. April. Damals hatte ich 25 Minuten belichtet, heute sogar nur 10 Minuten.
Wie man an meinen heutigen Versuchen sehen kann, ist es nicht immer einfach, Supernova mit kleinen Geräten wirklich zu fotografieren. Dafür sollten sie sich schon gut von ihren Hostgalaxien unterscheiden können. Aber trotzdem finde ich diese Jagd nach ganz lichtschwachen Objekten sehr spannend.
Lange bin ich dann am Abend nicht aufgeblieben, wir wollten ja am Ostersonntag früh wieder raus. Am frühen Morgen sollte es ja zu um 6 Uhr in den Osternachtgottesdienst gehen. Quasi auf dem Weg dorthin konnte ich um 5:30 Uhr noch die folgenden Fotos machen:
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Venus am 20.4.25 um 5:30 Uhr |
Die Venus leuchtete auffällig als Morgenstern, sie stand nur 4° Grad über dem Horizont, also praktisch direkt über den Häusern der Nachbarschaft. Wenn man genau hinschaut, kann man erkennen, dass auch die Venus eine Sichelgestalt hat.
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Der Mond um 5:30 Uhr am 20.4.25 |
Auch der Mond stand im Süden nur 8° Grad hoch. Er war noch zu 60 Prozent beleuchtet. Am Ostermontag wird er dann in der Frühe zum Ersten Viertel abgenommen haben.
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