Freitag, 18. April 2025

1. - 12. April 2025: Die Sonne im ersten Drittel des April

 Der April begann in diesem Jahr mit vielen sonnigen Tagen, eine gute Gelegenheit, einmal die Bewegung der verschiedenen Flecken auf der Sonnenoberfläche zu verfolgen.

Ich habe die Sonne nicht immer um die gleiche Uhrzeit fotografieren können.  Meistens hat es um die Mittagszeit herum ganz gut gepasst, aber nicht immer. Da sich der Blick auf die Äquatorebene der Sonne im Laufe des Tages mit der Rotation der Erde um sich selbst ändert, habe ich versucht, diese Unterschiede durch eine Drehung des Sonnenbildes auszugleichen. Dies könnte man natürlich genau berechnen, ich habe es jedoch nur grob nach Augenmaß durchgeführt.

Hier die Bilder der Sonne an den verschiedenen Tagen:

Sonne am 1. April (R=151)
In die Klammer hinter dem Datum des Fotos habe ich jeweils die Sonnenfleckenrelativzahl angegeben, wie sie an diesem Tag auf der Webseite von spaceweather.com angegeben worden ist. Die große Fleckengruppe am linken Rand ist vor zwei Tagen (am 30. März) auf die der Erde zugewandten Hälfte der Sonne rotiert. Sie trägt die Bezeichnung AR4048.
 
Sonne am 2. April (R=147)
 

Man erkennt sofort, die Sonne dreht sich von links nach rechts, alle Fleckengruppen von gestern sind ein klein wenig weiter gewandert. Und im Detail kann man auch kleine Veränderungen in den einzelnen Fleckengruppen erkennen.

Sonne am 3. April (R=158)       

Sonne am 4. April (R=124)  

Am rechten Rand sidn jetzt Sonnenfleckengruppen herausgewandert, dadurch hat sich auch die Relativzahl verringert. Die Gruppe AR4048 steht jetzt ziemlich zentral der Erde gegenüber. Ein starker Flare jetzt aus der Gruppe heraus könnte zu guten Polarlichtern führen.

Sonne am 5. April (R=163)  

Man muss schon etwas genauer hinschauen, aber es sind neue Fleckengruppen auf der Sonne entstanden, deshalb erhöht sich auch die relativzahl wieder. Wobei die Profiteleskope der NASA/SDO natürlich deutlich mehr anzeigen können als mein Vespera Pro Gerät.

Sonne am 6. April (R=160) 

Sonne am 7. April (R=140)

Die Gruppe AR4048 wird jetzt deutlich kleiner. Die Gruppe direkt hinter ihr ist seid dem 5. April aber deutlich größer geworden. Und auch am linken Rand tauchen wieder neue Gruppen auf.

Sonne am 8. April (R=167)

Löst sich AR4048 jetzt ganz auf?

Sonne am 9. April (R=130) 

Noch ist ein wenig von AR4048 zu erkennen. Die Sonne ist ja in Wirklichkeit eine Kugel. Es wird also etwas dauern, bis die Gruppe ganz von der sichtbaren Sonnenhälfte wegrotiert ist.

Sonne am 10. April (R=113)

Noch ist AR4048 nicht ganz weg, aber zu großen Fleckenzahlen kann diese Gruppe so dicht am Rand nicxht mehr beitragen.

Sonne am 11. April (R=112)

Bei mir ist nun von AR4048 nichts mehr zu erkennen, spaceweather hat die Gruppe an diesem Tag noch mitgezählt. Mittlerweile hat sich eine andere Gruppe (AR4055) nördlich von AR4048 seit drei Tagen kräftig entwickelt.

Sonne am 12. April (R=120)

Jetzt ist rechts am Rand nur noch ein kleiner Rest der Gruppe, die AR4048 direkt nachfolgte, zu sehen. Bald wird sich auch AR4055 verabschieden. Die neuen Gruppe, die von links in die Sonne hineingewandert sind, haben sich noch nicht auffallend stark entwickelt. Doch man kann schon gut erkennen, das Angesicht der Sonne verändert sich von Tag zu Tag. Es gibt große Gruppen, die wandern tatsächlich mehrfach um die Sonne ehrum, es gibt kleine Gruppe, die zeigen sich nur für wenige Tagen.  So ist es von Tag zu Tag spannend, einen Blick auf die Sonne zu werfen.

Versuchen wir jetzt einmal die Rotationsdauer der Sonne zu bestimmen.

Schauen wir einmal auf die Sonne vom 6. April, da ist ganz dicht am linken Rand ein (noch etwas schwacher) einzelner Fleck zu erkennen. Dieser steht am 12. April ziemlich zentral in der Mitte der Sonne. Er braucht also ca. 7 Tage für eine Viertel Umdrehung der Sonne. 

Der Fleck, der am 2./3. April ziemlich zentral in der Mitte der Sonne steht, zeigt sich ein letztes Mal am 9. April ganz dicht am Rand. Auch dies sind wieder gut 7 Tage.

Die Gruppe AR4048 erschien am 30. März und verschwand am 11. April, zeigte sich also 13 bis 14 Tage auf der Sonne. Daraus lässt sich schon eine grobe Abschätzung der Rotationsdauer der Sonne machen. Da wir nur die "Hälfte" der Sonne sehen, muss die gesamte Rotationsdauer also in etwa doppelt so lang sein, also 26 - 28 Tage. Bei so einem langen Zeitraum müssen wir jedoch berücksichtigen, dass die Erde sich auf ihrer Bahn um die Sonen ja auch weiter bewegt hat, wir also nach 14 Tagen eigentlich etwas weiter um die Sonne herum blicken, als wir es am Tag 1 getan haben. Die tatsächliche Rotation der Sonne um sich selbst (die sog. "siderische Rotation") dauert nur 25,38 Tage, wir beobachten die "synodische Rotation", diese dauert im Mittel 27,28 Tage. Forscht man etwas tiefer nach, wird es noch komplizierter, da die Sonne nicht wie ein starrer Körper rotiert, sondern am Äquator schneller rotiert als an den Polen (differentielle Rotation). Doch dazu finden Sie mehr in einem speziellen Wikipedia-Eintrag.

Leider spielte dann am 13. April der Himmel nicht mehr mit. Es war mehr oder weniger den ganzen Tag bewölkt, so dass mir kein Foto der Sonne mehr möglich war und diese kleine Serie hier zu Ende geht.


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