Freitag, 7. April 2023

5. April 2023: Der Rosettennebel, mit und ohne Filter

In dieser Woche gibt es endlich mal wieder gleich mehrere Abende mit klarem Himmel. Am Mittwochabend habe ich mir einmal den Rosettennebel vorgenommen, ein rötlicher Emissionsnebel mit einem eingebetteten Sternhaufen. Im Zentrum des Nebels befindet sich ein offener Sternhaufen, NGC 2244, der den Nebel (NGC 2237) um ihn herum zum Leuchten bringt. 

Beide Objekte zusammen sind schon von vielen Astronomen immer wieder fotografiert worden. Um wirklich "schöne" Bilder zu bekommen, braucht man leider auch viel Erfahrung mit digitaler Bildbearbeitung. Ein schönes Tutorial dazu hat mein Sternfreund Joachim Stroiczek, auch aus Bad Lippspringe, dazu veröffentlicht. 

Mir geht es heute aber nur darum, einmal die Wirksamkeit meines Dual-Band-Filter für meine Vespera Beobachtungsstation zu testen. Ich habe deshalb zwei Aufnahmen gemacht, beide direkt nacheinander, beide eine halbe Stunde belichtet. Beide Bilder sind also aus 180 Einzelaufnahmen zu je 10 Sekunden Dauer gestackt.

Hier die erste Aufnahme, ohne Filter:

NGC 2237/2244 ohne Filter

Und hier das Bild mit Dual-Band-Filter:

NGC 2237/2244 mit Dual-Band-Filter

Im Vergleich fällt als erstes wohl auf, dass die Sterne kleiner, lichtschwächer wirken. Dies ist in der Tat ein wichtiger Effekt des Filters. 

Dieser Dual-Band-Filter lässt im wesentlichen vom Licht nur die Wellenlängen H-alpha bei 656,3 nm und O-III bei 500,7 nm durch. Dadurch wird der Kontrast zwischen den hellen Sternen und dem Himmelshintergrund deutlich verstärkt. Die feinen Details des rötlichen Nebels treten dadurch im Endeffekt wesentlich besser hervor als auf Bildern ohne einen solchen Filter. Eine ausführliche Beschreibung des Filters findet man (in englischer Sprache) natürlich auf der Webseite von Vaonis.

Ich hoffe, dieser Unterschied ist auch hier schon in diesen beiden ansonsten unbearbeiteten Bildern deutlich. 

Leider sind solche Filter nicht gerade billig, aber sie erhöhen die Wirkung gerade bei den vielen rötlichen Emissionsnebeln in unserer Milchstrasse doch ganz erheblich. Ich denke, diese Anschaffung hat sich wirklich gelohnt.

Ach ja, im Text oben habe ich an einer Stelle etwas "geschummelt". Ganz direkt nacheinander habe ich die Bilder nicht aufgenommen. Als ich das zweite Bild (mit Filter) gestartet hatte, flog gleich zu Beginn nach nur 40 Sekunden ein Flugzeug durch das Bild und hat dort seine Lichterspur hinterlassen. Damit diese Streifen nicht mitgestackt werden, habe ich das Foto dann schnell abgebrochen und noch einmal neu gestartet. Hier der Vollständigkeit halber das Bild mit Flieger:

NGC 2237/2244 nur 40 Sekunden belichtet, (mit Filter) und Flieger.

 

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