Donnerstag, 29. September 2016

29. September: Merkur und Mond

Heute früh habe ich riesiges Glück gehabt. Der ganze Himmel war bewölkt, der ganze Himmel? Nein! Aus dem Dachfenster heraus konnte ich erkennen, genau im Osten war ein kleiner Streifen leicht aufgehellt. Und dort war - unterhalb der Wolken - auch die ganz schmale Sichel de Mondes zu sehen.

Schnell habe ich den Fotoapparat geholt und einfach mal aus freier Hand  drauf gehalten:

Mond und Merkur am 29. September um 6:18 Uhr über dem Horizont, aufgenommen mit Canon 5D Mark II, 105mm, 0,3 sek., 3200 ISO, f/4.0
Tatsächlich ist auch der Planet Merkur klar und deutlich zu erkennen. Und links neben Merkur lässt sich sogar ein noch lichtschwächerer Punkt erkennen, das ist der Stern sigma Leonis (im Sternbild Löwe). Dieser Stern hat eine Helligkeit von 4mag.

Merkur leuchtet mit -0,4mag. Er stand heute früh nur 5° Grad über dem Horizont. Der Mond steht nur 1,5° Grad höher. So flach über dem Horizont braucht man schon Glück, Objekte am Himmel erkennen zu können. Auch auf diesem Bild sieht man ja noch die Bäume auf den Nachbargrundstücken und eine Satellitenschüssel.

In meiner Himmelsvorausschau hatte ich ja geschrieben, dass jetzt die beste Morgensichtbarkeitsperiode für Merkur in diesem Jahr stattfindet. Trotzdem ist er nicht leicht am Himmel zu erkennen. Im Moment des Fotos befand sich die Sonne noch 11° Grad unter dem Horizont. Trotzdem war der Himmel dort im Osten schon durch die Dämmerung aufgehellt. Und von Minute zu Minute würde es heller werden, so dass Merkur dann schnell am hellen Himmel wieder "unsichtbar" wird. der berühmte Astronom Kopernikus soll angeblich auf seinem Sterbebett bedauert haben dass er den Planeten Merkur in seinem Leben nie gesehen hat. Heute früh war der Mond jedoch ein guter Lotse zu Merkur und auch die Wolken haben genau in der richtigen Richtung Platz gemacht. Einfach nur Glück!

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