Dienstag, 16. August 2016

16. August: Fast Vollmond, ein schöner Iridiumflare und mehr am Himmel

Heute Abend strahlt der Mond hell über unserer Stadt. Er ist fast voll. Man muss schon genau hinschauen, am besten mit einem Fernglas, dann kann man erkennen, das auf der linken, östlichen Seite die Krater am Rand immer noch große Schatten werfen und hier noch nicht ganz der volle Mond zu sehen ist. Im Moment ist der Mond zu 97 Prozent belichtet. Hier ein Foto von heute Abend:

Mond am 16. August 2016 um 21:44 Uhr MESZ
Im Vergleich mit anderen Mondbildern, kann man gut erkennen, das der Mond heute auch wieder eine starke Libration zeigt. Das Mare Crisium am rechten, westlichen Rand steht diesem recht nahe. Vergleichen Sie dieses Bild einmal mit Bildern aus meinem Posting vom 11. Juli 2011. Richtig Vollmond ist übrigens erst am Donnerstagmittag. In den kommenden beiden Nächten wird der Mond daher wirklich "voll" aussehen.

Außerdem hatte ich für heute Abend ja auch einen hellen Iridiumflare angekündigt. Dieser sollte um 22:35 Uhr nahe beim Sternbild Cassiopeia, dem "Himmels-W", stattfinden. Und genauso kam es auch. Hier das "Beweisfoto":

Iridiumflare um 22:35 Uhr an der Cassiopeia
Von meinem Garten aus gesehen stand die Cassiopeia zum Zeitpunkt des Flares genau über meinem Haus in nordöstlicher Richtung. Der Flare fand in 44°Grad Höhe statt, also etwa "halb hoch" am Himmel. Mit einer Helligkeit von -4mag war er deutlich heller als alle anderen Sterne am Himmel.

Morgen Abend um 22:29 Uhr gibt es noch einmal einen solchen Flare, fast an der gleichen Stelle, aber noch einmal eine ganze Ecke heller!

Ca. sieben Minuten vor dem Flare hatte ich schon ein "Testbild" dieser Himmelsgegend geschossen. Auch darauf befindet sich eine Strichspur eines Satelliten, allerdings ohne Flare, der leuchtete also nicht plötzlich so auf wie ein Iridiumflare.

Cassiopeia mit Satellitenspur und Andromedagalaxie
Die Strichspur gehört zum Satelliten CZ-4B R/B. Dieser wurde am 27. Mai 2008 von China gestartet, eigentlich ist es kein richtiger Satellit, sondern nur der Rest der dritten Stufe der Rakete, die immer noch im Weltall um die Erde kreist. 

Selbst eine Kleinbildkamera zeigt bei 30 Sekunden Belichtung viel mehr Sterne als das bloße Auge am Himmel sehen kann. Damit in der Vielzahl dieser Sterne das Himmels-W zu erkennen ist, habe ich es noch einmal auf diesem Foto markiert. Und in dem Kreis unterhalb der Strichspur kann man einen etwas verwaschenen Fleck erkennen. Dies ist die Andromeda-Galaxie, zwei Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Ja, so weit kann man tatsächlich mit einer Kleinbildkamera ins Weltall schauen. Probieren sie es ruhig einmal selbst aus. Es ist faszinierend.

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