Sonntag, 7. September 2025

8. - 14. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

 In dieser Woche nimmt der Mond wieder ab, am Sonntag erreicht er das Letzte Viertel. Seine Aufgangszeiten verschieben sich am Abend jedoch von Tag zu Tag zunächst nur sehr wenig. Von den hellen Planeten geht Saturn im Osten gegen 20:30 Uhr auf, Jupiter folgt ab ca. 1:45 Uhr und die Venus als Morgenstern strahlt ab ca. 4:30 Uhr im Osten.

Am Montag, den 8. September, geht die Sonne um 6:48 Uhr auf und um 19:55 Uhr unter. Der helle Tag dauert jetzt also nur noch etwas über 13 Stunden, er wird jeden Tag rund 4 Minuten kürzer, es geht auf den Herbstanfang zu. Der mit 98 Prozent beleuchtete (praktisch immer noch "voll" erscheinend) Mond geht um 20:06 Uhr auf, er steht etwas "links" (östlich) oberhalb von Saturn.

Am Dienstag, den 9. September, geht der noch zu 94 Prozent beleuchtete Mond um 20:19 Uhr auf.

Am Mittwoch, den 10. September, geht der noch zu 87 Prozent beleuchtete Mond um 20:33 Uhr auf. Die ISS ist in dieser Abendsichtbarkeitsperiode erstmalig gegen 21:36 Uhr kurz im Südwesten/Süden in maximal 23° Grad Höhe zu sehen.

Am Donnerstag, den 11. September, geht der zu 78 Prozent beleuchtete Mond um 20:51 Uhr auf. Um 5:00 Uhr zieht Kleinplanet (379)Huenna (12,5mag) in nur 3,5' Bogensekunden Abstand an Stern HIP 112796 (7,8mag) vorbei und (626)Notburga (11,9mag) in 8' Bogensekunden Abstand an Stern 82 Psc (5,2mag). Die ISS fliegt zwischen 20:47 Uhr und 20:51 Uhr in maximal 19° Grad Höhe über unseren Südhimmel hinweg.

Am Freitag, den 12. September, geht der zu 68 Prozent beleuchtete Mond um 21:15 Uhr auf. Bald danach zieht der Mond über die Plejaden hinweg, von denen so einige Sterne bedeckt werden. Da der Mond abnimmt, bedeckt er die Sterne zunächst mit seiner beleuchteten Seite, das Bedecken selbst wird daher kaum zu beobachten sein, umgekehrt kann jedoch das Auftauchen der Sterne am dunklen Mondrand zum Ende der Bedeckungen spektakulär sein. Wie viele Bedeckungen können Sie heute erkennen? Die Zeitschrift "Sterne und Weltraum" (Heft 9/2025) listet die Daten für neun verschiedene Einzelsterne auf. Alkyone wird zum Beispiel von 23:04 Uhr bis 23:55 Uhr bedeckt. Die ISS fliegt zwischen 21:34 Uhr und 21:37 Uhr in maximal 48° Grad Höhe (dicht vorbei an Altair) über unseren Nachthimmel.

Am Samstag, den 13. September, geht der zu 57 Prozent beleuchtete Mond um 21:52 Uhr auf. Bei Jupiter kann man Schattenwürfe von Europa (bis 1:27 Uhr) und Io (von 2:08 Uhr bis 4:32 Uhr) beobachten. Die ISS fliegt zwischen 20:45 Uhr und 20:351Uhr in maximal 35° Grad Höhe über unseren Abendhimmel.

Am Sonntag, den 14. September, geht der nur noch zu 45 Prozent beleuchtete Mond um 22:44 Uhr auf, das Letzte Viertel erreicht er bereits um 12:33 Uhr, steht dann jedoch bei uns unter dem Horizont. Um 23:55 Uhr endet die Bedeckung von Stern 136 Tauri (4,6mag). Die ISS fliegt zwischen 21:33 Uhr und 21:37 Uhr in maximal 74° Grad Höhe hoch über unseren Nachthimmel.

2. - 6. September 2025: Unser Mond

 

Der Mond am 2. September...

... am 3. September...

... am 5. September...

... am 6. September...

Und am Sonntagabend, den 7. September, gibt es dann eine totale Mondfinsternis. 

Wer findet am schnellsten nach Sonnenuntergang den dunklen, rötlichen, verfinsterten Mond? 


Samstag, 6. September 2025

Verschiedene Beobachtungen aus der letzten Woche: Polarlicht, Supernova, Asteroiden und mehr

 In der ersten Septemberwoche gab es auch wieder ein paar schöne Abende, an denen zumindest für eine Stunde ein paar Beobachtungen möglich waren. Ich konnte wieder mehrere veränderliche Sterne beobachten, ich hoffe, diese irgendwann einmal an dieser Stelle auch mt selbst beobachteten Lichtkurven darstellen zu können. 

Routinemäßig geht mein erster Blick immer zu T CrB. Das ist ja eine ca. alle 80 Jahre für wenige Tage hell aufleuchtende Nova. Ein neuer Ausbrauch wurde schon für 2024 prophezeit, die 80 Jahre nach dem letzten Ausbruch sind jedoch erst 2026 um. Und so ist es wie es ist ...

T CrB (Mitte) am 3.9.25 um 22:21 MESZ

 ... T CrB leuchtet zur Zeit mit ca. 9.8mag mit leichten Schwankungen von +/- 0.2mag. 

Die anderen untersuchten veränderlichen Sterne waren wieder R CrB, S CrB, W CrB. 

Natürlich habe ich auch wieder Asteroiden gesucht. Von (444)Gyptis gelangen mir zwei Aufnahmen an aufeinanderfolgenden Tagen:

Gyptis am 3.9. um 0:07 Uhr MESZ

 Gyptis am 4.9.25 um 0:06 Uhr MESZ

 Man kann deutlich im Vergleich der beiden Bilder erkennen, wie sich (444)Gyptis innerhalb von 24 Stunden ein wenig am Himmel bewegt hat. Gyptis hat zur Zeit eine Helligkeit von 11,1mag.

So wie Gyptis konnte ich auch den Asteroiden (379)Huenna ebenfalls über 24 Stunden verfolgen. Hier jetzt aber noch andere Objekte:

Schon am 30.8.25 um 23:17 Uhr MESZ habe ich Neptun fotografiert.

 Und ich habe natürlich auch nach weiteren Supernova gesucht:

SN2025vaw in UGC 10809 am 2.9.25 um 23:45 Uhr MESZ (Belichtungszeit 33 Minuten)

 Die Bezeichnung UGC 10809 wird eigentlich für zwei Galaxien benutzt. 2013 hatte es dort schon einmal eine Supernova gegeben. Eine so gute Auflösung wie in diesem Foto von Manfred von damals hat mein Vespera natürlich nicht, aber die SN könnte trotzdem zu erkennen sein. Diesmal ist die Supernova nicht in der linken, sondern in der rechten Galaxie zu sehen. Bei mir lassen sich Galaxiekern und SN praktisch nicht trennen. Aber ich denke, die stark bläuliche Farbe könnte schon ein guter Hinweis auf eine helle SN sein. Außerdem scheint diese starke Aufhellung sich im "unteren Bereich" der Supernova zu befinden, was auch gut zu anderen Fotos dieser Supernova passt. Ich bin mal gespannt, wie ein Vergleichsfoto in vielleicht einem Jahr aussieht, wenn die Supernova wieder unsichtbar geworden ist. 

Und es gab sogar wieder Polarlicht in diesen Tagen zu sehen:

Polarlicht am 2.9.25 um 22:31 Uhr MESZ

 Das Bild habe ich aus meinem Garten aufgenommen, es ist daher kein schönes Bild vom Polarlicht. Die Bäume und Büsche auf den Grundstücken verdecken schon allein die Sicht auf die untersten 8° Grad über dem Horizont, ein möglicherweise leuchtender "grüner Bogen" ist von daher meist nicht zu sehen. Straßenlaternen und anderes verhindern zusätzlich eine gute Sicht. Aber es ist doch eindeutig eine violette, magenta-farbige Aufhellung über dem Nordhorizont zu sehen. Und das genau zur passenden Uhrzeit, als das PL - wie auch viele andere berichteten - in der Nacht vom 2. zum 3. September einen ersten Höhepubkt erreichte.

Außerdem kann man in diesem Bild noch einen hellen Flare sehen. Ich glaube nicht, dass es eine Sternschnuppe war, da fehlt mir einfach etwas Farbvariation drin. Ich denke, es ist eher ein Flare von den Sonnenarrays eines überfliegenden Satelliten. 

 

NGC 6910 am 5.9.25 um 22:19 MESZ

Das Bild des Sternhaufens NGC 6910 (Bildmitte) wurde 38 Minuten lang belichtet, ich habe einen Dualbandfilter benutzt. Der helle Stern rechts im Bild ist Sadr im Sternbild Schwan. Ich hatte das Objekt vor ein paar Tagen schon einmal belichtet, damals jedoch nur kurz und ohne Filter. Das wollte ich jetzt ein wenig nachholen.