Montag, 23. Dezember 2024

23. Dezember 2024: NGC253, Komet 333P/Linear, Saturn, Uranus, Neptun und (887)Alinda

 Am Montag, den 23. Dezember 2024, gab es immer wieder Wolkenlücken, leider nie lange, so dass längere Belichtungen eigentlich gar nicht möglich waren, aber das eine oder andere Objekt ließ sich dann doch einfangen. Mein erstes Ziel war die Sculptor-Galaxie, NGC 253:

NGC 253 nach nur 17 Minuten Belichtungszeit

Dies war auch gleich meine längste Belichtung an diesem Abend. Ich denke, man kann schon erkennen, dass sich da in der Mitte des Bildes ein länglicher Spiralnebel befindet. Der zugehörige Wikipedia-Eintrag enthält viele interessante Informationen zu dieser Galaxie, die bei uns nur wenige Monate lang und dann auch nur in geringer Höhe über dem Horizont am Himmel zu sehen ist.

Danach habe ich versucht, den Kometen 333P/Linear einzufangen:

Komet 333P/Linear, zehn Minuten belichtet

Der Komet hat zur Zeit etwa eine Helligkeit von 12,4mag (oder weniger?), sein Perihel hat er  Ende November durchlaufen. Auf meinem Foto kann man an der Stelle, wo er sich befinden müsste, eine leichte diffuse Aufhellung sehen. Welcher der "Sternenpunkte" jedoch ihm genau zuzuordnen ist, vermag ich angesichts der Vielzahl der Sterne hier im Gebiet der Milchstrasse im Sternbild Schwan leider nicht zu sagen. Leider war auch hier keine längere Belichtung möglich. Entdeckt wurde der Komet am 4. November 2007 vom automatischen Himmelüberwachungsprogramm LINEAR. Er gehört zu den kurzperiodischen Kometen und hat eine Umlaufzeit von 8,67 Jahren um die Sonne. Nur  mit viel größerem Equipment zeigt der Komet zumindest einen kleinen Schweif. Da haben wir in diesem Jahr wirklich schon attraktivere Kometen gesehen. Er zieht sehr schnell durch das Sternbild Schwan, zum Jahreswechsel soll er nahe bei Deneb und dem Nordamerikanebel stehen.

Neptun (Bildmitte), 5 Minuten belichtet

 Quasi als Ergänzung zur Wolkenlücke vom 20. Dezember hier auch wieder ein Bild von Neptun, diesmal immerhin fünf Minuten lang belichtet.

Saturn um 19:56 Uhr MESZ, knapp drei Minuten belichtet

Die Belichtungszeiten wurden immer kürzer. In diesem Bild kann man auch schon einige leichte diffuse Wolken erkennen. Betrachtet man den (überbelichteten) Saturn etwas genauer, so lassen sich - auf einer schrägen Achse von links oben nach rechts unten - links die Monde Dione (außen) und Rhea (innen) erkennen und rechts am hellsten der Mond Titan (dicht an Saturn) und etwas weiter weg Iapetus.

Uranus um 20;23 Uhr

 Uranus ließ sich immerhin wieder zehn Minuten belichten. Er selbst ist dadurch etwas überbelichtet, bzw. hat wahrscheinlich wegen der Feuchtigkeit in der Luft (oder sogar auf der Optik?) einen kleinen "Hof" um sich entwickelt. Dicht an ihm dran kann man rechts unten zwei kleine Pünktchen erkennen, das sind die 13,8mag und 14,05mag hellen Monde Titania und Oberon.

(887)Alinda

Anschließend ging mir auch noch der Asteroid (887)Alinda (10,8mag) ins Netz. Leider konnte ich hier wieder nur zweieinhalb Minuten belichten.

Ich habe dann noch verschiedene weitere Versuche gemacht, z.B. die Kleinplaneten (11)Parthenope oder (39)Laetitia aufzunehmen, doch ich hatte kein Glück mehr. Der Himmel bewölkte sich immer mehr, so dass ich den Beobachtungsabend schließlich auch wieder beendet habe. Aktuell, während ich diesen Blogartikel zu Ende schreibe, ist laut Wolkenradar wieder eine kleine Lücke über mir. Doch es ist auch Zeit ins Bett zu gehen. Morgen müssen die letzten Besorgungen für die Weihnachtsfeiertage erledigt werden, da muss man noch einmal früh raus.

Doch immerhin gab es mal wieder ein paar mehr Objekte am Himmel zu fotografieren. So macht Astronomie durchaus Spaß.


 



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