Mittwoch, 24. Juli 2024

24. Juli 2024: Sonne und mehr (u.a. Komet Olbers, Pluto, Saturn, NGC6760)

 Auch am 24.7.24 konnte ich Sonnenflecken fotografieren, auch wenn tagsüber recht viele Wolken am Himmel durchzogen:

Sonne mit Flecken gegen 14:30 Uhr MESZ

Auf dem Bild sind noch leichte Wolkenschleier zu erkennen, aber man kann doch alle Flecken oder Fleckengruppen durchzählen.

Später zum Abend klarte es  dann noch etwas weiter auf, die Wolken wurden immer weniger:

Die Sonne um 21:12 Uhr MESZ

Das Bild entstand wenige Minuten vor dem mathematischen Sonnenuntergang. 

Und meine Hoffnungen auf weitere astronomische Beobachtungen am Abend wurden erfüllt. Hier ein paar Ergebnisse:

T CrB (23:08 MESZ, 9m:30s belichtet)



 Mein erster Blick galt natürlich der angeblich dieses Jahr noch aufleuchtenden Nova T CrB, doch dieses Bild sieht aus wie alle anderen zuvor, da hat sich natürlich noch nichts getan.

Kleinplanet (40) Harmonia (24:03 Uhr MESZ, 9min:50s belichtet)



Kleinplanet (40) Harmonia stand am Sonntag, den 21. Juli in Opposition zur Sonne. Mit zur Zeit 8,9mag Helligkeit war dieser Kleinplanet (siehe Bildmitte) natürlich ein einfaches Ziel.

Komet 13P/Olbers (23:27 MESZ, 9m:50s belichtet)

Dieser Komet durfte natürlich auch nicht fehlen, der Schweif ist doch wirklich schön anzusehen.

Danach habe ich mit meinem Vespera Pro eine längere Belichtung gestartet:

NGC 6760, (25.7.24, 1:02 Uhr MESZ, 45m:40s belichtet)

Der Kugelsternhaufen NGC 6760 mitten im Sternengewimmel der Milchstrasse. Ein schönes Objekt wie ich finde. Leider gibt der Wikipedia Artikel nicht viel her, außer der Helligkeitsangabe von 9,1mag. In einer Skala von I bis XII, welche die "Konzentration der Sterne im Zentrum" beschreibt (vergl Karkoschka) ist dies eher ein "lockerer Haufen", der mit dem Wert von IX (XII sind die lockersten), I die dichtesten) eingestuft ist. Mittlerweile habe ich ja so einige Kugelsternhaufen fotografiert, vielleicht sollte ich mal schauen, ob sich meine Bilder gut mit dieser Klassifikation vertragen.

Am Montag stand Pluto in Opposition. Natürlich habe ich auch heute wieder versucht, ein Foto hinzubekommen:

Pluto (25.4.24, 0:35 MESZ, 32m:30s belichtet)

In der Bildmitte sieht man zwei schwache "Sterne" dicht nebeneinander stehen, der linke von beiden ist Zwergplanet Pluto. Mich freut es sehr, dass es mir auch in dieser Oppositionsperiode gelungen ist, Pluto aufzuspüren.

Und während mein Vespera Pluto fotografierte, waren inzwischen weiter östlich auch schon der Mond und Planet Saturn aufgegangen. Im Fernglas waren die beiden, keine 2° Grad von einander entfernt, wunderschön zusammen zu sehen. Auch im Spektiv passten beide noch gerade so rein, waren darin aber nicht mehr gleichzeitig zu fotografieren.

Der Mond, am 25.7.24 um 0:32 Uhr MESZ

Der abnehmende Mond zeigte trotz der niedrigen Höhe viele schöne Krater- und Marestrukturen.

Saturn (25.7.24, 0:39 Uhr MESZ)

Einzeln ließen sich Mond und Saturn mit dem Spektiv "gut" fotografieren. Natürlich ist ein Spektiv schon allein auf Grund der geringen Brennweite nicht für spektakuläre Planetenbilder geeignet (die heutigen "Smart Teleskope" wie meine Vespera oder andere) jedoch meist noch weniger. Aber man kann doch erkennen, dass die Ringöffnung von Saturn in dieser Saison sehr klein ist.

Mond und Saturn zusammen

Mit meiner Nikon P950 Kamera gelang mir dann doch noch eine Aufnahme von beiden zusammen. Um Saturn sichtbar zu machen musste ich hinterher jedoch noch einmal kräftig am Belichtungsregler drehen. Das Bild zeigt aber doch, wie gering der Abstand der beiden ist. Versuchen Sie den Abstand doch einmal in "Monddurchmessern" zu schätzen.

Im August kommen sich Saturn und der Mond wieder sehr nahe. Dann kommt es hier bei uns soger zu einer Bedeckung des Planeten (Beginn 5:32 MESZ). Am 25. Juli passierte eine solche Bedeckung schon in Asien. Dank eines Hinweises von Daniel Fischer in einer Mailingliste wurde ich auf ein Video aufmerksam, das technisch perfekt die dortige Bedeckung von Saturn eingefangen hat: https://www.youtube.com/watch?v=js81YZp3iTs

Zum Abschluss noch ein Bild meiner DSLR-Kamera. Diese hatte ich einfach Richtung Norden ausgerichtet und alle 30 Sekunden ein Bild machen lassen. Die vielen Einzelbilder (ca. 200) habe ich dann alle mit Hilfe der Software StarStax zu einem Einzelbild kombiiert:

Der Nordhimmel am 24./25. Juli 2024

Wenn man etwas genauer hinschaut, fällt auf, dass die Sternspuren im Laufe der Nacht etwas dünner werden. Habe ich bis in den Morgen hinein fotografiert, so dass es draußen schon wieder heller wurde? Nein, gar nicht. Dieser Effekt entstand wohl durch Feuchtigkeit der Luft, die sich auf dem Kameraobjektiv mit leichtem Beschlagen bemerkbar gemacht hat.




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