Am Montag, den 25. März 2024, gab es am Abend einigermaßen freie Sicht zum Himmel. Der Vollmond schien hell vom Himmel herab. Leider beleuchtete er dadurch auch hoch ziehende Schleierwolken, die ien gute Durchsicht auf den Himmel verhinderten. Trotzdemhabe ich probiert, mit meinem Vespera einige Bilder zu machen.
Hier zunächst der Mond:
Der "Ostervollmond" |
Dieser erste Vollmond nach Frühlingsanfang wird auch der "Ostervollmond" genannt, weil nach Definition Ostern am Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang gefeiert wird. Wer diese Regel einmal ganz genau hinterfragen und studieren möchte, dem sei ein hier verlinkter Artikel aus der Zeitschrift "Orion" empfohlen.
Hier noch ein weiteres Bild vom Mond:
Der Mond im Spektiv |
Mit meinem Spektiv mit 400mm Brennweite und 82 mm Öffnung zeigt der Mond natürlich noch viel mehr als im Vespera. Doch da bei Vollmond keine Tag-/Nacht-Grenze (Terminator) über den Mond läuft, an dem man dank der langen Schatten oft viele einzelne Krater erkenenn kann, fällt der Unterschied in so einer Volmondnacht kaum ins Gewicht.
Nach dem Mond stand noch einmal der Komet 12P/Pons-Brooks auf meiner Beobachtungsliste.
12P Pons-Brooks am 25. April |
Der Komet ist inzwishen schon recht hell geworden. Bei heavens-above wird seine Helligkeit mit 4,9mag angegeben, andere schätzen ihn noch heller ein. Aus meinem Garten heraus ist es jedoch schon sehr schwierig, ihn überhaupt noch zu erwischen. In Richtung Westen stehen doch einige höhere Bäume auf den benachbarten Grundstücken, dieses Bild konnte nur noch durch die Äste hindurch fotografiert werden.
Als nächstes habe ich mich noch einmal an einem Mosaik versucht:
Der Rosettennebel, NGC 2244 |
Vor Jahren wäre wohl kein Astronom auf die Idee gekommen, den Rosettennebel in einer Vollmondnacht zu fotografieren. Doch dank Dualbandfilter und empfindlicher Kamerachips ist heute fotografisch vieles mehr möglich. Das obige Bild besteht aus 159 Einzelbildern, die Belichtungszeit betrug also nur 26,5 Minuten. Insgesamt hat die Aufnahme jedoch eine Stunde und 20 Minuten gedauert, also gut die dreifache Zeit. Zwischendurch hat der Vespera Algorithmus also viele, viele Einzelbilder verworfen. Wahrscheinlich weil leider doch auch immer wieder Schleierwolken durchzogen und diese Bilder dann zum Stacken nicht zu gebrauchen waren. Ansonsten ist das Bild von mir nicht weiter bearbeitet worden. Mit Photoshop oder anderer Software könnte man es sicherlich noch etwas "farbenfroher" gestalten.
Als ich sah, dass für die Verhältnisse draußen am Himmel dieses Bild doch noch recht gut gelungen war, habe ich mich noch auf die Suche nach weiteren Supernovae gemacht:
NGC 4619 |
In der Galaxie NGC 4619 hatte sich die Supernova SN2024drt gezeigt mit einer Helligkeit von 14,9 mag. Leider habe ich die Koordinaten dieser Galaxie nicht ganz korrekt eingegeben. Sie ist in etwa in mittig, aber am oberen Bildrand rechts oberhalb eines etwas helleren Sternes (HD110438, 9,2mag) zu finden. Dieses Bild wurde zwar 45 Minuten lang belichtet, aber die Supernova lässt sich doch nicht exakt von der Galaxie unterscheiden. Die Galaxie ist nur als kleiner - etwas verwaschener, leicht gestreckter - Fleck zu erkennen.
Ähnlich erging es mir beim nächsten Objekt:
NGC 6004 |
Dieses Bild wurde nur gut 15 Minuten belichtet. Hier ist selbst die Galaxie kaum zu erkennen, erst recht nicht die dort befindliche Supernova SN 2024cld, die im Februar entdeckt wurde und jetzt 15,1mag haben sollte.
Schade! In dunklen und klaren Nächten hätte ich wahrscheinlich doch bessere Bilder dieser beiden Galaxien hinbekommen. So sorgten das helle Mondlicht und die durchziehenden Wolen wohl doch dafür, dass das Vespera seine Grenzgröße von gut 15mag heute nicht erreichen konnte.
Viel einfacher war dann doch das nächste Ziel:
R Leo (unten) im Bild mit 18 und 19 Leo |
Dieses Bild wurde nur eine Minuten belichtet, also aus sechs Einzelbildern a 10 Sekunden zusammen gesetzt. Das letzte Mal hatte ich R Leo am 12. März beobachtet. Direkt oberhalb des rötlichen R Leo steht der eher bläuliche Stern 19 Leo, dieser hat 6,4mag. Und darüber dann etwas nach rechts 18 Leo mit 5,65mag. Ich habe das Gefühl, das R Leo inzwischen schon einen Tucken heller ist als 18 Leo. Bei der AAVSO sieht die Lichtkurve von R Leo aktuell so aus, als würde der veränderliche Stern jetzt mit ca. 5,7mag diesmal sein Helligkeitsmaximum erreichen:
Helligkeitskurve der AAVSO für R Leo |
Danach habe ich noch einen weiteren "Veränderlichen" besucht:
T CrB am 25. März 2024 gegen 22:30 Uhr |
T CrB war jedoch unscheinbar. Noch ist der erwartete Helligkeitsausbruch nicht passiert. T CrB hat eine Helligkeit, die bei etwas unter 10mag liegt. Die hellsten Sterne auf diesem Bild liegen bei 8,5mag. Hier ist Geduld angesagt.
Und ein letztes Bild:
Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-ATLAS |
Dieser Komet hat zur Zeit eine Helligkeit von ca. 11 bis 12 mag. Er befindet sich gegenwärtig nicht weit entfernt vom 3,8mag hellen Stern mü Vir, also im Sternbild Virgo (Jungfrau). Noch ist dieser Komet sehr unscheinbar. Er ist aber auch noch weit draußen im All und durchläuft sein Perihel, also den Zeitpunkt der größten Annäherung an die Sonne erst am 27. September 2024. Dann wird er bei uns gar nicht sichtbar sein, sondern nur auf der Südhalbkugel der Erde. Wir können ihn zunächst bis etwa Mitte Juni verfolgen, dann wird er aber auch wohl nur 9mag Helligkeit erreichen. Nach dem Perihel wird es jedoch spannend. Er taucht in etwa ab Mitte Oktober bei uns in der Abenddämmerung wieder am Himmel auf und bleibt dann bis Ende November sichtbar. Nach einigen Vorausberechnungen soll der Komet Mitte Oktober dann sogar eine Helligkeit von 1mag erreichen, wäre also recht einfach mit dem bloßen Auge zu sehen, bevor er im November wieder auf 5mag und weniger abfällt.
Lassen wir uns überraschen!
In der Zwischenzeit zog sich der Himmel immer weiter mit Wolken zu, so dass ich schließlich meine Beobachtungssession abgebrochen habe. Aber selbst wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind, ich denke, ich habe in dieser Vollmondnacht viel gesehen und fotografieren können!
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