Montag, 18. Februar 2019

17./18. Februar: Sechs Planeten in einer Nacht


Nachdem in der Abenddämmerung des 17. Februar der Merkur mit dem Fernglas zu sehen war (siehe vorangegangenes Posting) habe ich in der Nacht weiter den Sternenhimmel beobachtet. Wobei, viele Sterne waren mit bloßem Auge gar nicht zu sehen, dafür war der Himmel zu sehr mit Schleierwolken bedeckt, die visuelle Grenzgröße am Himmel lag vielleicht bei nur 2mag. Außerdem strahlte der fast volle Mond sehr hell. Der Mond war daher eigentlich in dieser Nacht mein Hauptbeobachtungsziel. Doch hier noch ein paar mehr Planetenbilder.

Am Abend gegen 20 Uhr standen auch Mars und Uranus noch relativ hoch am Himmel. Mars hat sich in der Zwischenzeit schon etwas vom langsameren Uranus entfernt, doch noch stehen beide nicht weit voneinander entfernt am Himmel. In der Wolkensuppe war jedoch nur der Mars mit bloßem Auge zu erkennen. Uranus wäre aber auch bei klarem Himmel aus meinem Wohnort heraus nicht zu beobachten. Um ihn direkt zu sehen braucht man schon einen klaren Landhimmel ohne jedes künstliche Streulicht. Doch mit dem Fotoapparat konnte ich diesmal sogar die Wolken durchdringen.

Hier ein Übersichtsbild:

Abendhimmel Richtung Südwesten

Können Sie Mars und Uranus ohne Hilfsmittel identifizieren? Das ist sicherlich schwierig, deshalb hier das gleiche Bild mit Erläuterungen:

aufgenommen mit Canon 5D Mark II, 24mm, ISO3200, 10sec bei f/4 um 19:31 Uhr

Und hier noch einmal die beiden Planeten, diesmal mit stärkerem Zoom aufgenommen (105mm, 6sec belichtet, ISO1600). In diesem Bild habe ich mal bei einer Reihe von Sternen die visuelle Helligkeit in Magnitudines angegeben, als Quelle diente mir dabei das Planetariumsprogramm für den PC "Stellarium":

Mars und Uranus und Sternenhelligkeiten

Trotz der Wolken waren diesmal Sterne bis zur Grenzgröße von 9mag auszumachen.

Hier noch ein Foto des Mondes aus dieser Nacht:

Mond um 20:43 Uhr, zu 95 Prozent beleuchtet, knapp zwei Tage vor Vollmond.

Gut, irgendwann ging es dann am Abend natürlich auch ins Bett, doch am nächsten Morgen - die Nacht war noch nicht vorbei - ging es mit der Planetenshow ja weiter. Hier waren wieder Jupiter, Venus und Saturn zu sehen:

Jupiter, Venus und Saturn am Morgenhimmel
Jupiter steht rechts oben im Bild, Venus und Saturn kann man links im Bild knapp über dem Horizont erkennen. Hier noch ein weiteres Bild der beiden, stärker gezoomt:

Venus und Saturn um 6:31 Uhr
Die Venus ist natürlich das hellste Objekt in diesem Bild. Sie leuchtet ja auch mit einer Helligkeit von -4mag. Ganz dicht neben ihr der Stern Al Baldah (pi Sagittarius), der eine Helligkeit von ca. 3mag hat. Saturn steht darunter mit einer Helligkeit von 0.6mag.

Vergleichen Sie dieses Bild einmal mit dem Foto vom Morgen des 16. Februar. Vor zwei Tagen stand die Venus noch deutlich entfernt von Al Baldah. So schnell bewegt sie sichvon Tag zu Tag am Morgenhimmel!

Der Stern weiter rechts von der Venus hat eine Helligkeit von 3.75mag und noch etwas weiter rechts oben, schon zwischen den Zweigen, sieht man noch zwei Sterne von 3.5mag und 5.0mag. Bei Sternen so nah am Horizont muss man jedoch eigentlich noch die "Extinktion" berücksichtigen, d.h. die Abschwächung ihrer Helligkeit durch die Atmosphäre. Beim Fotografieren wiederum darf man nicht zu lange belichten, denn die Morgendämmerung macht sich in Richtung Südosten um diese Zeit natürlich schon bemerkbar.

Im Westen dagegen verschwand gerade der Mond hinter den benachbarten Häusern. Bald würde die Sonne aufgehen und diese schöne Nacht mit der Beobachtung von gleich sechs Planeten beenden.

Monduntergang um 6:32 Uhr im Westen.


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