Sonntag, 17. Juni 2018

18. - 24. Juni 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir Sommeranfang, dies ist die Woche der längsten Tage und kürzesten Nächte des Jahres. Nachts sinkt die Sonne bei uns keine 15° Grad unter den Horizont, "astronomisch dunkel" wird es daher gar nicht. Am Abend begleitet uns wieder der zunehmende Mond. Von den hellen Planeten steht die Venus strahlend hell im Nordwesten, sie geht gegen Mitternacht unter. Im Süden leuchtet stark der Jupiter, sein Untergang ist gegen 3:00 Uhr. Saturn steht nächste Woche in Opposition zur Sonne, er geht also bald nach Sonnenuntergang im Südosten auf und ist dann die ganze Nacht zu sehen. Mars geht noch vor 1:00 Uhr ebenfalls im Südosten auf, seine Opposition ist jedoch erst Ende nächsten Monats. Spezialisten können versuchen, nach Sonnenuntergang auch Merkur im Nordwesten zu finden, er zeigt in diesen Tagen eine bescheidene Abendsichtbarkeit. Die Internationale Raumstation (ISS) ist in dieser Wche nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 18. Juni, ist am Abend der Mond zu 44 Prozent beleuchtet. Er geht erst am Dienstag nach 1:00 Uhr unter. Ab 23:04 Uhr wandert der Schatten des Jupitermonds Ganymed über die Planetenscheibe. An der Volkssternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus halte ich heute um 20 Uhr einen Vortrag zur kommenden Mondfinsternis und Marsopposition im Juli.

Am Dienstag, den 19. Juni, steht Kleinplanet Vesta in Opposition zur Sonne. Vesta ist zur Zeit 5,5mag hell, also an dunklen Orten sogar mit dem bloßen Auge zu sehen.

Am Mittwoch, den 20. Juni, erreicht der Mond um 12:51 Uhr das Erste Viertel, am Abend um 23:00 Uhr ist er dann bereits zu 55 Prozent beleuchtet. Um 23:41 Uhr gibt es im Westen (Azimut 259° Grad, Höhe 39° Grad), im unscheinbaren Sternbild "Harr der Bereneike", das dem bald untergehenden Löwen folgt, einen Iridiumflare der Helligkeit von -4mag, also etwa so hell wie die Venus.

Am Donnerstag, den 21. Juni, ist Sommeranfang. Heute erreicht die Sonne an ihrer scheinbaren Bahn am Himmel den nördlichsten Punkt. Nördlich des Polarkreises geht sie überhaupt nicht unter. Bei uns geht sie um 5:06 Uhr auf und um 21:47 Uhr unter, der helle Tag dauert also 16 Stunden und 41 Minuten. Im Süden Deutschlands (z.B. in Grainau, Zugspitze) dauert er nur knapp 16 Stunden (Sonnenauf/untergang: 5:19 Uhr/21:17 Uhr) und im Norden auf der Nordseeinsel Amrum sogar deutlich mehr als 17 Stunden (Sonnenauf/untergang: 4:50 Uhr / 22:07 Uhr). Der Mond zeigt heute wieder einmal maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht weit ab vom Mondrand.

Am Freitag, den 22. Juni, kann man am Abend mal probieren, mit einem Fernrohr, die Saturnmonde zu beobachten. Der hellste, Titan, steht in westlicher Elongation, Tethys in östlicher Elongation.

Am Samstag, den 23. Juni, steht der Mond nicht weit entfernt (ca. 3° Grad, 6 Vollmonddurchmesser), oberhalb von Jupiter. Er zeigt heute Abend wieder einmal seinen "goldenen Henkel".

Am Sonntag, den 24. Juni, hat am Abend der bereits zu 90 Prozent beleuchtete Mond sich schon deutlich von Jupiter entfernt und nähert sich dem Sternbild Skorpion. Ab 23:50 Uhr wandert der Schatten von Jupitermond Io über den Planeten.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen