Donnerstag, 12. Januar 2017

Nachwuchswissenschaftler

Heute habe ich an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen besonderen Vortrag gehalten, für ganz besondere Gäste.

Die Gäste waren junge Menschen im Grundschulalter von der katholischen Kirche in Elsen. Die Kinder hatten zu Weihnachten im Krippenspiel mitgewirkt und als Belohnung gab es für sie heute einen Besuch auf der Sternwarte.

Mit meinem Sternfreund Raoul hatten wir uns die Betreuung der Gruppe aufgeteilt. Ich wollte der Gruppe zuerst einen kleinen Vortrag halten, eine "Reise ins All", mit einer Rakete zuerst zur Internationalen Raumstation und dann weiter vorbei an den Planeten unseres Sonnensystems. Raoul wollte ihnen anschließend in der Sternwartenkuppel die Fernrohre zeigen.

Die Kinder haben mich beinah gar nicht meinen Vortrag halten lassen, weil sie sooo viele Fragen hatten. Und es waren sehr kluge Fragen dabei: "Was ist der Unterschied zwischen Planeten und Sternen?", "Warum fällt die ISS nicht auf die Erde runter, wenn die Erde doch eine so große Anziehungskraft hat?", "Wie kam das Wasser auf die Erde?" und noch viele mehr. Ich habe meinen Vortrag mehr oder weniger über den Haufen geschmissen und bin liebend gerne auf die Fragen der Kinder eingegangen. Und wir haben wirklich über alles mögliche gesprochen, im wahrsten Sinne des Wortes über "Gott und die Welt". Über Astronauten und Sterne, Planeten und Kometen, den Stern von Bethlehem, Luft und Wasser, Hitze und Kälte, Leben und Sterben und vor allem, was unsere Erde für Leben so einzigartig macht, warum wir sie pflegen und gut behandeln müssen,  Mir hat das richtig viel Spaß gemacht und den Kindern sicherlich auch. Der ganze Abend hatte viel länger gedauert als geplant, am Ende mussten so einige Eltern ihren Kindern versprechen, noch einmal wieder zur Sternwarte zu kommen. Und vielen Dank auch an die Betreuerinnen der Kindergruppe für die Idee, ein Stück Wissenschaft als Belohnung für das Engagement zu Weihnachten. So kommen Seele und Kopf zusammen, toll!

Ich wünsche mir, dass die Kinder ihre Neugier und Wissbegierde noch lange behalten mögen.  Wer in so einem jungen Alter schon so kluge Fragen stellen kann, der wird später vielleicht sogar mal eine richtiger Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler. Heute reden viele angeblich kluge Menschen vom "postfaktischen" Zeitalter, was jetzt begonnen haben soll. "Postfaktisch?" Das kann ich mir heute viel weniger als je vorstellen. Solange unsere Kinder Fragen stellen und den Dingen wirklich auf den Grund gehen wollen, solange werden auch Fakten, Tatsachen und eben Wissenschaft eine Rolle spielen. Ich glaube, alles wird gut!

P.S.: Meinen nächsten Vortrag für Erwachsene halte ich an der Sternwarte am Montag, den 23. Januar 2017. Auch dies wird hoffentlich ein spannender Abend für die Besucher, es geht dort um die neuesten Erkenntnisse (und Feststellungen, das wir vieles eben noch nicht wissen) der astronomischen Forschung. Sie sind herzlich eingeladen!

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