Donnerstag, 19. Januar 2017

18. Januar: Vesta in Opposition

*** Post wurde am 19.1. um 22 Uhr ergänzt mit einer weiteren Beobachtung von Vesta - siehe unten ***
Heute erreicht der Asteroid Vesta seine Oppositionsstellung. Das bedeutet, er steht - aus Sicht der Erde betrachtet - genau gegenüber der Sonne. Wie beim Vollmond bedeutet dies, das Vesta bei Sonnenuntergang aufgeht und bei Sonnenaufgang untergeht.

Vesta am 18.1.2017 ( Canon 5D Mark II,
50mm 1:1.8 Objektiv,
15 Sekunden belichtet bei ISO 3200,
 ohne Nachführung)
Diese Opposition ist sehr gut zu beobachten, denn der Kleinplanet steht jetzt zur Mitternacht sehr hoch am Himmel. Am Abend des 18. Januar gelang mir dieses Foto. Ich habe mit 8 Sekunden bei ISO3200 eigentlich schon zu lang (oder zu empfindlich) belichtet, denn auf dem Foto sind schon viel zu viele Sterne zu sehen, so dass man Vesta in diesem Gewimmel erstmal suchen muss. Vesta hat eine Helligkeit von ca. 6,3mag und ist damit für das bloße Auge praktisch nicht mehr zu sehen. Meine Kamera zeigt auf diesem Foto jedoch Sterne bis zur Helligkeit von ca. 10-11mag.

Am oberen Bildrand ist Pollux aus dem Sternbild Zwillinge zu sehen. Am unteren Bildrand, etwas nach links erkennt man den Sternhaufen Praesepe (Krippe), von den Astrnomen auch mit der Katalognummer M44 gekennzeichnet. Vesta befindet sich ziemlich genau an der Grenze der Sternbilder Krebs und Zwillinge.

Wikipedia schreibt über die Entdeckungsgeschichte von Vesta:

"Vesta wurde am 29. März 1807 von Heinrich Wilhelm Olbers in Bremen als vierter Asteroid entdeckt. Nachdem Olbers 1802 bereits Pallas entdeckt und benannt hatte, übertrug er das Recht der Benennung diesmal an Carl Friedrich Gauß, der mit seiner neuen Methode der kleinsten Quadrate zur Bahnbestimmung entscheidend zur Sicherung der neu entdeckten Asteroiden beigetragen hatte. Gauß benannte den Himmelskörper nach Vesta, der römischen Göttin von Heim und Herd und Schwester von Ceres.[4]
Wie der 1801 entdeckte Zwergplanet Ceres und die 1802 sowie 1804 entdeckten Asteroiden Pallas und Juno wurde zunächst auch Vesta als Planet bezeichnet. Da bis zur Entdeckung von Astraea noch mehr als 38 Jahre vergehen sollten, änderte sich daran zunächst nichts. Erst als nach etwa 1850 die Zahl der zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter gefundenen Himmelskörper rasch anstieg, setzen sich für diese Objekte die Bezeichnungen „Kleine Planeten“, „Kleinplaneten“, „Planetoiden“ oder „Asteroiden“ durch."

Im Jahr 2011 bekam Vesta Besuch von der NASA Raumsonde DAWN. Diese Raumsonde flog anschließend weiter zum Asteroiden Ceres und beobachtet diesen auch heute noch.

*** Ergänzung vom 19.1. 22 Uhr: ***

Vesta am 19.1.2017
Am 19.1. war es am Abend erneut klar, so dass ich ein zweites Foto machen konnte. Dieses Bild entstand mit den gleichen Einstellungen am Fotoapparat, jedoch zwei Stunden früher am Abend.
Wenn man die beiden Bilder vergleicht, kann man sofort erkennen, das Vesta ein kleines Stück nach "rechts", also in Richtung Westen, gewandert ist. Durch diese Bewegung wird klar, dass es sich nicht um einen  weit entfernten "Fixstern" handeln kann, sondern um ein Objekt unseres Sonnensystems. Vesta bewegt sich noch bis zum 9. März Richtung Westen in das Sternbild Zwillinge hinein. Diese Bewegung nennt man "gegenläufig", gehört jedoch zu jeder "Oppositionsschleife" von Planeten oder entsprechenden Objekten dazu. Dies liegt daran, dass die Erde praktisch den Kleinplaneten auf der "Innenbahn" überholt, dieser also gegenüber uns scheinbar am Himmel zurück bleibt. Erst ab März wird dann Vesta wieder "rechtläufig", also der "normale" Bewegungsrichtung nach Osten folgen.

Hier noch ein 1:1-Ausschnitt aus den beiden Bildern vom 18.1. und 19.1.. praktisch alle "Sterne" auf diesen beiden Bildern sind stabil am gleich Ort, nur Vesta "springt" hin und her.  Mit dieser "Blinktechnik" sind früher viele Kleinplaneten entdeckt worden. Damals natürlich noch nicht mit der heutigen Digitaltechnik, sondern durch Vergleich zweier identischer Fotoplatten.

Vesta am 18.1. und 19.1.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen