Samstag, 15. Februar 2014

15. Februar: 450. Geburtstag von Galileo Galilei

Heute vor 450 Jahren wurde Galileo Galilei in der italienischen Stadt Pisa geboren. Galilei war einer der ersten, welche die neue Erfindung des Fernrohrs auf die Objekte des Himmels richtete und dabei ganz neue Welten entdeckten. Wenn einer für die Menschheit die Tür zum Kosmos geöffnet hat, dann war er es sicherlich.

Über sein Leben lässt sich an anderer Stelle vieles Nachlesen. Bei Wikipedia in lexikalischer Form, oder in literarischer Form in der wunderschönen Erzählung Galileos Tochter von Dava Sobel.

Ich habe es in meinem Leben nicht geschafft, ein Buch zu schreiben. Galileo schon - und mindestens eines seiner Bücher wurde sogar gefälscht. Was kann es für einen Autor eine größere Ehre geben?

Ich möchte Galileo die Ehre erweisen, in dem ich hier ein paar Jupiterfotos aus den letzten Tagen zeige. War es doch die Entdeckung Galileis, das da am Nachthimmel Monde um den Jupiter kreisen, welche dem alten Weltbild, das die Erde der Mittelpunkt aller Dinge im Kosmos sei, den endgültigen Todesstoß versetzte.

Hier sieht man am 2. Februar vier Monde, von links (östlich) nach rechts (westlich) sind das Kallisto, der die am weitesten entfernte Bahn um Jupiter zieht. ganz dicht bei Jupiter steht hier Europa, der kurz vor einem Durchgang steht, dann noch auf der westlichen Seite die Monde Io und Ganymed.

 Eine Stunde später waren nur noch drei Monde zu sehen:


Die unterschiedliche Neigung liegt zum einen an einer etwas anderen Kamerahaltung, zum anderen aber auch, dass Jupiter jetzt schon viel weiter "aufgegangen" ist.

Hier noch zwei Bilder vom 9. Februar:


Jupiter kurz nach Mitternacht, also in der Frühe des 9. Februar. Diesmal fehlt Mond Ganymed, der auch gerade vor Jupiter entlang zieht. Links steht Europa, dann Io und Kallisto ist inzwischen ganz nach rechts rüber gewandert. Aber da ist doch noch ein "Mond" oberhalb von Jupiter zu sehen? Nein, das ist kein Mond, sondern ein richtiger Stern. Dieser Stern trägt die Nummer HIP 32688, hat eine Helligkeit von 6,75mag, ist also fast so hell wie die Jupitermonde. Er ist aber in Wirklichkeit etwas über 1000 Lichtjahre von uns entfernt.


Dieses Foto entstand am gleichen Tag, also auch am 9. Februar, jedoch 22 Stunden später, also am späten Abend.  Jetzt lautet die Stellung der Monde von links nach rechts: (Europa ist unsichtbar, da gerade vor Jupiter), dann Io, Ganymed und Kallisto. Der Stern links (östlich) von Jupiter ist wieder HIP 32688. Man kann daran gut die Eigenbewegung von Jupiter vor den Fixsternen erkennen. Es sind doch mehrere Jupiterdurchmesser pro Tag! Und zur Zeit bewegt sich Jupiter Richtung Westen. Wer ganz genau hinschaut, kann zwischen Ganymed und Kallisto, etwas oberhalb einen weiteren noch schwächeren Stern erkennen, das ist HIP 32614 mit einer Helligkeit von 7,5 mag.

Und hier mein jüngstes Jupiterbild vom 12. Februar:

Auch hier fehlt wieder einer der Monde. Diesmal fehlt Ganymed. Von links (unten, östlich) nach rechts: Europa, Io und auf der anderen Seite Kallisto. Und wenn Ihr Bildschirm gut eingestellt ist, erkennen sie auch hier wieder die beiden anderen Sterne, von denen sich Jupiter mit seinen Monden jetzt schon deutlich entfernt hat.

Io braucht für eine Umkreisung des Jupiters nur 1,76 Tage, bei Europa sind es 3,5, Ganymed braucht etwa eine Woche und Kallisto 16 Tage für einen Umlauf um den Planeten. Und da wir ziemlich exakt genau auf die Bahnebene der Monde schauen, kommt es bei ihren Vorübergängen vor der Jupiterscheibe sogar auch immer wieder zu Schattenwürfen auf den Planeten, die jedoch nur mit einem größeren Fernrohr sichtbar sind.

Wenn das Wetter mitspielt, ist es faszinierend, jeden Tag eine andere Stellung der Jupitermonde zu beobachten. Astronomie ist schon ein spannendes Hobby!

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