Sonntag, 30. September 2018

1. - 7. Oktober 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond weiter ab und leuchtet praktisch nur noch in der zweiten Nachthälfte. Von den großen Planeten sind Mars (zuerst, im Süden, bis gegen 1:00 Uhr im Südwesten)), Saturn (im Südwesten, bis gegen 22:00 Uhr) und vielleicht noch Jupiter (im Südwesten, bis ca. 20 Uhr) zu sehen. Uranus und Neptun können (fast) die Ganze Nacht über mit einem Fernglas oder Fernrohr beobachtet werden. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 1. Oktober, geht die Sonne um 7:27 Uhr auf und um 19:03 Uhr unter. Der helle Tag ist jetzt deutlich kürzer als 12 Stunden. Um 20:44 Uhr fliegt die ISS exakt über Bad Lippspringe hinweg. Gut vier Minuten vorher steigt sie vom Westhorizont kommend auf und verschwindet um 20:45 Uhr im Erdschatten. Der Mond geht abends um ca. 23 Uhr auf und ist dann noch zu 56 Prozent beleuchtet. In der Nacht kommt es zu einer Sternbedeckung durch den Mond. Um 0:23 (am Dienstag früh) Uhr taucht der Stern 68 Orionis (5,7mag) am dunklen Mondrand wieder auf.

Am Dienstag, den 2. Oktober,  erreicht der Mond um 11:46 Uhr exakt das Letzte Viertel. Vielleicht ist er dann sogar am Himmel zu sehen. Er steht dann im Westen in knapp 30° Grad Höhe, erst um 15:24 Uhr geht er unter. Abends geht er dann erst um Mitternacht herum im Osten wieder auf. Um 19:52 Uhr fliegt die ISS ein weiteres mal genau über Bad Lippspringe hinweg. Der Überflug beginnt um 19:48 im Westen und endet 19:55 Uhr im Osten.

Am Mittwoch, den 3. Oktober,  endet in aller Frühe um 4:43 Uhr eine Sternbedeckung, 56 Geminorum (5,2mag) taucht am dunklen Mondrand wieder auf. Um 6:46 Uhr kommt es zu einem der letzten sichtbaren Iridiumflares. Im Sternbild Kleiner Bär, im Norden in 43° Grad Höhe kommt es zu einem -5mag hellem Flare von Iridium 91. Keine zwei Minuten später kommt es an fast gleicher Stelle zu einem weiteren Flare von -2mag durch Iridium 31. Zwischen 20:33 Uhr und 20:38 Uhr kommt es zu einem weiteren Überflug der ISS am Südhimmel, heute erreicht sie maximal eine Höhe von 79° Grad über dem Horizont.

Am Donnerstag, den 4. Oktober, geht der Mond um 1:00 Uhr im Sternbild Krebs auf, auf der dunklen Seite schimmert ein wenig das Erdlicht. Zwischen 19:41 Uhr und 19:48 Uhr kommt es zu einem weiteren Überflug der ISS über Bad Lippspringe, die Abweichung vom Zenit (dem Punkt genau senkrecht über uns) beträgt nur 2° Grad.

Am Freitag, den 5. Oktober, fliegt die ISS zwischen 20:26 Uhr und 20:31 Uhr in einer Höhe von maximal 56° Grad über unseren Südwest-Himmel.

Am Samstag, den 6. Oktober, erreicht der veränderliche Stern Algol um 21:31 Uhr ein Helligkeitsminimum. Die ISS fliegt zwischen19:34 Uhr und 19:40 Uhr in maximal 73° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, dabei fliegt sie recht dicht an der Wega, dem hellsten Stern im Sternbild Leier, vorüber.

Am Sonntag, den 7. Oktober,  zeigt der Mond am Morgen, rund 48 Stunden vor Neumond,  nur noch eine schmale zu 12 Prozent beleuchtete Mondsichel, er geht gegen 4 Uhr im Osten über der Egge auf. Am Abend geht gegen 21 Uhr Kleinplanet Vesta (7,5mag) nur 19' Bogenminuten südlich an lambda Sagittarii (2,9mag) vorüber. Die Abendsichtbarkeit der ISS verschlechtert sich wieder, zwischen 20:16 Uhr und 20:24 Uhr fliegt sie heute in nur noch maximal 37° Grad über den Südhimmel entlang.

29. September 2018, abends: Mars und Mond


Wochenende und klarer Himmel, das muss man einfach ausnutzen für einen Himmelsspaziergang!

Heute standen zuerst Saturn und Mars auf meinem Beobachtungsprogramm. Saturn verschwand leider viel zu schnell hinter den Büschen und Bäumen in unserer Siedlung. Sein weit geöffneter Ring war trotzdem gleich zu Beginn meiner Beobachtungen so ab 19:30 Uhr ein echtes Highlight.

Dann galt es erstmal das Fernrohr und seine Montierung richtig stabilaufzustellen und gut auszurichten, denn ich wollt einmal mehr versuchen, Mars zu fotografieren. Eigentlich ist "fotografieren" schon nicht mehr ganz das richtige Wort, denn um ein gutes Marsfoto hinzubekommen, muss man zunächst einmal einen Film mit mehreren tausend Einzelaufnahmen erstellen. Diese Bilder werden dann übereinandergelegt ("gestacked") und daraus kann dann ein mehr oder weniger scharfes Bild gewonnen werden.

Für solche Aufnahmen hatte ich mir extra eine neue Spezialkamera gekauft. Leider sind die ersten versuche in den vergangenen Wochen nicht wirklich gelungen. Zum einen steht Mars nicht hoch genug am Himmel, bei maximal 15° Grad bleibt er meist im athmosspährischen Dunst gefangen. Zu Beginn des Sommers tobte auch noch ein großer Staubsturm auf dem Mars, der alle Details zunichte machte, und - das ist wohl das wesentliche - musste ich mich in die Kameraeinstellungen und die zugehörige Software erstmal richtig einarbeiten. Was kann man da nicht alles bloß falsch machen.

Doch heute ist mir endlich ein einigermaßen vorzeigbares Foto gelungen. Hier ist es:

Mars, 29.9.18
Mit etwas gutem Willen kann man oben eine Aufhellung, eine der Polkappen des Mars erkennen, darunter ist er zunächst dunkler, bevor er in der unteren Hälfte heller wird. Diese Schattierungen haben durchaus einen realen Ursprung. Hier eine Karte, wie sie von einer professioneller Astronomiesoftware ausgegeben wird:

Mars laut "calsky.com"
Wahrscheinlich kann ich durch eine weitere Bearbeitung meines gestackten Bildes noch etwas mehr Details sichtbar machen. Mal sehen, ob ich da in den kommenden Tagen und Wochen zu komme.

Neben einigen anderen Beobachtungen, zum Beispiel flog auch wieder die ISS über unseren Himmel, habe ich dann zum Ende auch wieder den Mond fotografiert. Hier noch schnell ein Foto von heute:

Mond am 29.September 2018 um 23:30 Uhr.
Ich wünsche noch eine Gute Nacht und ein schönes Wochenende!

Samstag, 29. September 2018

Mond bei Nacht und am Tag


Auch in der letzten Nacht vom 28. auf den 29. September klarte es wieder auf. Die Temperaturen gingen auf 0° Grad herunter.

Kurz nach Mitternacht konnte ich das nachfolgende Foto vom Mond machen:

Mond am 29. September 2018 um 0:32 Uhr MESZ
Ein solches Foto war "leicht" zu erstellen. Vor dem schwarzen Nachthimmel hebt sich der Mond natürlich gut ab, die Schatten und Strukturen auf seiner Oberfläche haben ausreichende Kontraste, um viele Details erkennen zu können.

Am Morgen des 29. Septembers, so gegen halb zehn Uhr, war der Mond immer noch am Himmel zu sehen. Im Westen in 22° Grad Höhe, jetzt jedoch am blauen Taghimmel. Da ist ein solch detailreiches Foto nicht mehr so einfach zu erstellen. Hier ein unbearbeitetes Bild:


Der Mond am 29. September um 9:19 Uhr MESZ

Aber glücklicherweise kann man mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung doch noch viele Kontraste auf dem Mond erkennbar machen. Beim nachfolgenden Bild habe ich die Kontraste verstärkt, insbesondere der Adobe Lightroom Regler "Dunst entfernen" hat hier ein sehr schönes Ergebnis gebracht:


Der Mond (kontrastverstärkt) am 29.9.18 um 9:21 Uhr.
Damit das Bild besser mit dem der Nacht zu vergleichen ist, habe ich es zusätzlich um 90° Grad gedreht. Jetzt kann man auch erkennen, dass der Mond in den knapp neun Stunden zwischen beiden Bildern weiter abgenommen hat. War er kurz nach Mitternacht noch zu 85 Prozent beleuchtet, ist er es jetzt nur noch zu 82 Prozent.

Donnerstag, 27. September 2018

Der Mond nimmt ab ...


Der Mond macht Diät. Von Tag zu Tag nimmt er jetzt ab. Das bedeutet auch, am Abend geht er immer später auf, bald wird er nur noch in der zweiten Nachthälfte zu sehen sein.

Hier ein Foto von heute Abend, 22:52 Uhr aufgenommen:

Der Mond am 27. September um 22:52 Uhr
Heute ist der Mond nur noch zu 92 Prozent beleuchtet. Das Mare Crisium  liegt schon weitestgehend im Schatten, bzw. in der Nacht.

Ich wünsche allen meinen Leserinnen und Lesern eine gute und behütete Nacht!

ISS und noch ein Mond


Am Mittwochabend war der Himmel nur von wenigen Cirruswolken bedeckt, so das ich gut einmal wieder den Sternenhimmel beobachten konnte.

Um 20:15 Uhr flog die Internationale Raumstation über unseren Südhimmel entlang. Die ISS ist meist relativ einfach zu erkennen. Wie ein besonders heller Stern leuchtend zieht sie von West nach Ost über unseren Himmel. Ihr Licht strahlt kontinuierlich, erst wenn sie in den Erdschatten eintaucht, erlischt es langsam. Geräusche wie bei einem Flugzeug kann man nicht hören und man sieht auch kein Blinken. Hier einige Fotos vom Überflug, diese wurden immer 30 Sekunden lang belichtet. Die Spur der ISS am Himmel wird dadurch ein langgezogener Strich. Bei größerer Darstellung des Bildes kann man erkennen, das auch die Sterne und Planet Mars ein wenig langgezogen sind. Die Erde steht ja in den 30 Sekunden Belichtungszeit auch nicht still, und das macht sich ebenfalls in kurzen Strichen bemerkbar.

Die ISS steigt aus dem Westen kommend am Himmel empor

Die ISS fliegt zwischen dem Mars (unten, links neben Busch und Haus) und dem Sternbild Adler (oberhalb der ISS-Spur).

Flugrichtung Osten

Und gleich verschwindet sie hinter meinem Haus.
Und natürlich darf dann auch ein Fotos des Mondes nicht fehlen. Dies entstand jedoch erst nach 22 Uhr, als der Mond schon etwas höher im Osten aufgestiegen war.

Der abnehmende Mond am 26. 9.2018, noch zu 97 Prozent beleuchtet.
Obwohl die Mondoberfläche noch zu 97 Prozent beleuchtet ist, kann man schon gut erkennen, dass er am Abnehmen ist. Das Mare Crisium (oben rechts) ist nicht mehr vollständig zu sehen, am rechten Rand ist bereits ein Teil der umgebenden Berge im Schatten der Mondnacht verschwunden.

Ich habe  an diesem Abend noch einige weitere Himmelsobjektebeobachtet. Leider ist mir auch diesmal wieder kein Foto des Planeten Mars gelungen. Er steigt einfach nicht hoch genug am Himmel auf. Die Athmosphäre ist so flach über dem Horizont einfach zu unruhig, um vorzeigbare Fotos zu erzeugen. Wie schaffen das bloß andere?

Dienstag, 25. September 2018

Und noch ein Vollmond


Heute früh war um 4:52 Uhr Vollmond. Gestern Abend hatte ich ein Vollmond-Bild gut 7 1/2 Stunden vor dem exakten Zeitpunkt machen kpnnen. Heute Abend war es wieder klar, als ich nach hause kam und so habe ich auch diesmal wieder ein Foto gemacht. Heute um 21:32 Uhr, also knapp 17 Stunden nach dem exakten Vollmond-Zeitpunkt.

Der Vollmond am 25. September um 21:32 Uhr.
Leider habe ich nicht ganz aufgepasst, und so ist der Mond etwas angeschnitten und gar nicht komplett im Bild. Aber man kann - insbesondere im Vergleich mit dem Bild von gestern - heute erkennen, dass auf der rechten Seite des Mondes Kraterstrukturen zu erkennen sind. Offensichtlich ist der Mond auf dieser Seite schon etwas kleiner geworden, der Abstand vom rundlichen Mare Crisium (obenrechts) zum dunklen Rand hin ist deutlich geringer als gestern. Hier zieht also bereits die "Mondnacht" auf, der Mond nimmt also wieder ab. Es ist also eigentlich nicht mehr ganz korrekt, vom "Vollmond" zu schreiben. Aber ich finde, ein zu 99 Prozent beleuchteter Mond darf durchaus auch noch als Vollmond bezeichnet werden. Morgen um die gleiche Abendzeit wird er nur noch zu 97 Prozent beleuchtet sein. Wird man diese zwei ProzentVerlust gut erkennen können? Bei klarem Himmel werden wir es sehen können.

Montag, 24. September 2018

Wenige Stunden vor Vollmond


Gerade von einem meiner vielen Termine nach Hause zurückgekehrt, leuchtete mir der volle Mond vom Himmel entgegen. Ich habe gleich mein Spektiv und Fotoapparat gepackt: hier ein Bild. Um die unterschiedlichen Kontraste auf seiner Oberfläche etwas besser hervor zu heben "nur" in Schwarz-Weiß:

Vollmond am 24.9. um 21:21 Uhr
Am linken Mondrand kann man noch ein wenig Strukturen von Kratern erkennen, hier gibt es also noch Schattenwürfe. Ein Zeichen dafür, dass der exakte Vollmondzeitpunkt noch nicht erreicht ist. Dieser soll erst später in der Nacht, um 4:52 Uhr erreicht sein. Das Foto entstand also ca. 7 1/2 Stunden vor dem exakten Vollmond-Zeitpunkt. Aber  in dieser Nacht darf man sicherlich auch jetzt schon vom "Vollmond" sprechen.


Samstag, 22. September 2018

24. - 30. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist Vollmond, dieser beherrscht auch an den anderen Tagen der Woche den Nachthimmel. Von den großen Planeten ist Jupiter vielleicht noch bald nach Sonnenuntergang im Südwesten zu finden. Saturn geht gegen 23:00 Uhr unter und Mars leuchtet bis ca. 1:00 Uhr. Mit einem Fernglas oder Fernrohr kann man natürlich auch noch nach Uranus und Neptun Ausschau halten. In dieser Woche sind keine Iridiumflares zu sehen, aber die ISS kann bei nächtlichen Überflügen beobachtet werden.

Am Montag, den 24. September, geht die Sonne um 7:14 Uhr auf und um 19:19 Uhr unter, der helle Tag und auch die Nacht dauern also beide ungefähr 12 Stunden. Der volle Mond geht um 19:32 Uhr im Sternbild Fische auf. Die ISS fliegt in nur maximal 20° Grad Höhe um 20:18 Uhr aus dem Südwesten kommend unterhalb von Saturn und oberhalb von Mars bis 20:23 Uhr dem Mond entgegen.

Am Dienstag, den 25. September, geht der volle Mond um 7:13 Uhr unter und um 19:53 Uhr auf. Die exakte Vollmondposition wird um 4:52 Uhr in der Frühe erreicht. Die ISS fliegt von 21:02 Uhr bis 21:06 Uhr in maximal 47° Grad Höhe quer durch das Sternbild Adler über unseren Südhimmel hinweg.

Am Mittwoch, den 26. September, geht der Mond um 20:14 Uhr auf. Um 20:10 Uhr bereits erscheint die ISS im Südwesten und fliegt in mmaximal 33° Grad Höhe über unseren Abendhimmel hinweg, bis sie gegen 20:16 Uhr unterhalb des Sternbilds Pegasus im Osten im Erdschatten verschwindet.

Am Donnerstag, den 27. September, geht der langsam abnehmende Mond (92 Prozent beleuchtet) im Sternbild Walfisch um 20:36 Uhr auf. Durch die Libration bedingt können wir einerseits auf seinen Nordpol blicken, andererseits steht auch der Krater Grimaldi fernab vom Rand. Um 22:20 Uhr bedeckt der Mond einen 4,3mag hellen Stern im Sternbild Walfisch, eine Stunde später taucht dieser Stern hinter dem verdunkelten Mondrand wieder auf. Um 20:54 Uhr steigt die ISS aus dem Westen bis auf eine Höhe von 70° Grad quer über unseren Nachthimmel hinauf und verschwindet um 20:59 Uhr oberhalb des Sternbilds Pegasus im Erdschatten.

Am Freitag, den 28. September, findet der Mondaufgang um 21:02 Uhr statt. Die ISS erscheint bereits um 20:02 Uhr etwas westlicher als Jupiter über dem Horizont und fliegt in maximal 54° Grad Höhe bis 20:09 Uhr über unseren südlichen Abendhimmel hinweg.

Am Samstag, den 29. September, nähert sich der Mond den Hyaden, er geht um 21:32 Uhr auf. Um 20:47 Uhr steigt die ISS im Westen hoch empor, fliegt weit über unsere Köpfe hinweg (in 86° Grad Höhe) und verschwindet um 20:52 Uhr im Erdschatten.

Am Sonntag, den 30. September, endet um 4:25 Uhr die Bedeckung des Stern 63 Tau (5,7mag) in den Hyaden. Am Abend geht der Mond erst um 22:09 Uhr auf, er ist heute nur noch zu 67 Prozent beleuchtet. Gegen 10 Uhr (also am Taghimmel!) zieht der Mond in nur einer guten Mondbreite Abstand über den hellsten Stern des Stiers, Aldebaran, vorbei, ob man mit einem Fernglas Aldebaran dann wohl sehen kann? Zwischen 19:55 Uhr und 20:01 Uhr fliegt die ISS in bis zu 76° Grad Höhe quer durch die Sternbilder Leier und Schwan über unsere Abendhimmel hinweg.

Sonntag, 16. September 2018

17. - 23. September 2018: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond immer weiter zu und bestimmt zunehmend den Nachthimmel, die Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel wird schwieriger. Es kommt zu relativ vielen Sternbedeckungen durch den Mond, viele davon finden jedoch sehr horizontnah statt, man braucht sicherlich ein gutes Fernglas für die Beobachtung. Von den hellen Planeten ist am Abend kurz nach Sonnenuntergang noch Jupiter (bis 21:00 Uhr) zu sehen, Saturn geht bald nach 23 Uhr unter, Mars erst nach 1:00 Uhr. Die ISS beginnt am Ende der Woche wieder eine Abendsichtbarkeitsperiode.

Am Montag, den 17. September, geht die Sonne um 7:02 Uhr auf und um 19:35 Uhr unter. Der Mond erreicht bereits am frühen Morgen um 1:15 Uhr das Erste Viertel, steht dann jedoch unter dem Horizont. Abends steht er noch relativ dicht bei Saturn, er ist er schon zu ca. 60 Prozent beleuchtet und geht erst kurz nach Mitternacht unter. Bereits um 19:54 Uhr wird ein 5,5mag schwaches Sternchen vom Mond bedeckt. Auf der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es heute den Vortrag "Astronomie aktuell - Die Erde - Planet unter Planeten?"

Am Dienstag, den 18. September, steht der Mond im Sternbild Schütze, zusammen mit dem Sternbild steht er also nicht besonders hoch am Horizont, maximal erreicht er um 20:42 Uhr eine Höhe von 16° Grad über dem Horizont. Kurz zuvor, um 20:30 Uhr tritt an der hellen Mondseite der 3,8mag helle Stern Manubrij, Omi Sgr wieder hervor, der Beginn diese Bedeckung circa eine Stunde früher ist in der hellen Dämmerung noch nicht zu beobachten.

Am Mittwoch, den 19. September, nähert sich der Mond dem Planeten Mars.

Am Donnerstag, den 20. September, kommt es um 20:53 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond, der zu bedeckende Stern leuchtet jedoch nur mit 6,8mag.

Am Freitag, den 21. September, wird vom Mond der hellere Stern Nashira, Gamma Capricorni,(3,8mag) bedeckt. Bei uns beginnt diese Bedeckung um 22:46 Uhr.

Am Samstag, den 22. September, beginnt wieder eine Periode der Abendsichtbarkeit der ISS. Um 20:27 Uhr ist sie kurz im Süden noch unterhalb des Planeten Mars zu sehen.

Am Sonntag, den 23. September, ist der Mond am Abend bereits zu 98 Prozent beleuchtet. Die ISS ist kurz zwischen 21:09 Uhr und 21:11 Uhr im Südwesten im Vorbeiflug am Planeten Saturn zu sehen. Um 23:05 Uhr und um 23:55 Uhr kommt es zu Sternbedeckungen durch den Mond im Sternbild Wassermann. Bedeckt werden die jeweils gut 4mag hellen Sterne Psi1 und Psi2. Heute ist astronomisch gesehen Herbstanfang, denn die Sonne überschreitet den Himmelsäquator (um 3:54 Uhr) südwärts. Heute sind Tag und Nacht mathematisch gesehen gleich lang. Da wir in unserer Zeitzone weiter westlich als der bestimmende Längengrad (15° Grad) liegen, steht die Sonne erst mit 17 Minuten Verspätung genau im Süden, und wegen der Sommerzeit noch eine Stunde später, also erst um 13:17 Uhr. Sonnenaufgang ist heute um 7:12 Uhr. Hätten wir statt der Sommerzeit die "Normalzeit", wäre es morgens schon eine Stunde früher hell. Schüler müssten an ihren Schultagen nicht schon im Dunkeln aufbrechen, um rechtzeitig zum Unterricht zu kommen. Natürlich wäre es am Abend auch eine Stunde eher dunkel, wir Sternfreunde würden uns darüber aber sicherlich freuen!

Donnerstag, 13. September 2018

17. September: Vortrag Astronomie aktuell: Die Erde - ein Planet unter Planeten?


Am Montag, den 17. September, hält um 20 Uhr an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus mein Sternfrend Ferry Dörfel wiedermal einen Vortrag. Diesmal geht es um:

Die Erde - ein Planet unter Planeten?


In der Ankündigung auf der Webseite der Sternwarte heißt es dazu:

Als Wiege der Menschheit und allen uns bekannten Lebens erscheint uns die Erde riesig, ja unerschöpflich. Aus dem Weltall betrachtet erkennt man von unserer Zivilisation fast nichts - keine Staatsgrenzen, ja nicht einmal unsere größten Bauten. Dabei sollte uns klar werden: Globale Probleme betreffen nie nur einzelne Staaten, sondern uns alle.

Während der Referent zu Beginn des Vortrages über den herbstlichen Sternenhimmel mit seinen astronomischen Ereignissen spricht, möchte er im Anschluss die Erde als Planeten und einzige Heimat der Menschheit in den Fokus rücken. Er möchte die Zuhörer wieder für diesen faszinierenden Planeten, der eben einfach „nur“ ein Planet ist, sensibilisieren.

Mit den Zuhörern möchte er den Optimismus teilen, dass es uns, trotz einiger rückwärtsgewandter und zerstörerischer Kräfte, mithilfe der Forschung gelingen wird, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um diesen schönen „Blauen Punkt im All“, unser aller Lebensraum, für die Zukunft zu erhalten.


Der Eintritt kommt wie immer der Arbeit der Sternwarte zugute.

Samstag, 8. September 2018

10. - 16. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche nimmt der Mond Abend für Abend wieder ein wenig zu, die Nächte eignen sich trotzdem noch gut zur Beobachtung lichtschwacher Objekte am Himmel. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen gut zu beobachten. Von den hellen Planeten können bei klarer Sicht zum Horizont am Abend nach Sonnenuntergang vielleicht noch Venus und Jupiter gesehen werden. Saturn kann bis kurz vor Mitternacht beobachtet werden und Mars bis ca. 1:45 Uhr.

Am Montag, den 10. September, geht die Sonne um 6:51 Uhr auf und um 19:51 Uhr unter, die Länge des hellen Tages sinkt also unter 13 Stunden. Die ISS fliegt zwischen 6:03 Uhr und 6:09 Uhr über unseren Morgenhimmel und erreicht dabei eine maximale Höhe von 76° Grad über dem Horizont. Am Abend gibt es um 22:55 Uhr in nur 13° Grad Höhe im Nordwesten im Sternbild Fuhrmann unterhalb des hellen Sterns Capella einen mit -4mag recht hellen Iridiumflare.

Am Dienstag, den 11. September, geht die sehr schmale, nur zu 6 Prozent beleuchtete Mondsichel um 20:59 Uhr unter. Ob dies reicht, um sie zu sehen? Die ISS fliegt zwischen 5:13 Uhr und 5:18 Uhr über unseren Morgenhimmel und erreicht dabei eine maximale Höhe von 86° Grad über dem Horizont, fliegt also fast genau über unsere Köpfe und Stadt hinweg.

Am Mittwoch, den 12. September, ist der Mond am Abend schon zu 12 Prozent beleuchtet und geht um 21:23 Uhr unter. Gut zehn Grad oberhalb der Venus sollte er zu finden sein. Er zeigt maximale Libration in Breite, wir können auch seinen Südpol sehen. Um 22:53 Uhr gibt es erneut im Fuhrmann, in der Nähe des Sterns Capella diesmal sogar einen -6mag hellen Iridiumflare. Um 23:02 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol im Perseus ein Helligkeitsminimum. Die ISS fliegt zwischen 5:56 Uhr und 6:03 Uhr über unseren Morgenhimmel und erreicht dabei eine maximale Höhe von 54° Grad über dem Horizont.

Am Donnerstag, den 13. September, nähert sich der Mond allmählich Jupiter, heute ist seine Sichel zu 20 Prozent beleuchtet, er geht um 21:48 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 5:06 Uhr und 5:10 Uhr über unseren Morgenhimmel und erreicht dabei eine maximale Höhe von 70° Grad über dem Horizont.

Am Freitag, den 14. September, ist der Mond bereits an Jupiter vorbeigezogen und geht um 22:15 Uhr unter. Heute zeigt er maximale Libration in Länge, das Mare Crisium zeigt sich mal wieder fernab vom Mondrand.Die ISS fliegt zwischen 5:48 Uhr und 5:53 Uhr über unseren Morgenhimmel und erreicht dabei nur noch eine Höhe von 34° Grad über dem Horizont.

Am Samstag, den 15. September, geht der Mond um 22:46 Uhr unter. Die ISS fliegt zwischen 4:59 Uhr und 5:02 Uhr über unseren südöstlichen Morgenhimmel (quer durch das Sternbild Orion) und erreicht dabei eine maximale Höhe von 44° Grad über dem Horizont.

Am Sonntag, den 16. September, nähert sich der Mond langsam Saturn, er geht um 23:26 Uhr unter und ist knapp vor dem Ersten Viertel. Bereits um 19:48 Uhr gibt es in südlicher Richtung in 66° Grad Höhe einen mit -7mag ausgezeichneten Iridiumflare unterhalb der Wega, des hellsten Stern des Sternbilds Leier. Die ISS fliegt zwischen 5:42 Uhr und 5:45 Uhr über unseren Morgenhimmel und erreicht dabei nur noch eine Höhe von 20° Grad über dem Horizont.

Sonntag, 2. September 2018

3. - 9. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond vom Nachthimmel zurück, die Nächte eignen sich immer besser zur Beobachtung auch lichtschwacher Objekte am Himmel. Von den großen Planeten ist Jupiter am Abend vielleicht noch kurz tief in der Dämmerung im Südwesten zu sehen, Saturn geht gegen Mitternacht unter, Mars steht abends im Süden und ist bis gegen 2:00 Uhr zu sehen. Merkur kann ca. eine dreiviertel Stunde vor Sonnenaufgang in Ostnordost-Richtung gesichtet werden. Und der Fernrohrplanet Neptun erreicht in dieser Woche seine Oppositionsstellung im Sternbild Wassermann. Die ISS ist bei morgendlichen Überflügen zu sehen.

Am Montag, den 3. September, geht die Sonne um 6:40 Uhr auf und um 20:07 Uhr unter, das sind am Morgen 11 Minuten später als noch vor einer Woche und am Abend sogar 16 Minuten früher. Die hellen Tage werden immer kürzer. Der Mond erreicht heute früh um 4:37 Uhr im Sternbild Stier das Letzte Viertel, am Abend geht er erst nach Mitternacht auf. Am Abend wandern bei Jupiter die Schatten von Io und Europa über die Planetenoberfläche. Die ISS fliegt heute zwischen 5:43 Uhr und 5:50 Uhr von West nach Ost in maximal 37° Grad Höhe über den Morgenhimmel. Im Osten fliegt sie nicht weit von Merkur entfernt zum Horizont. Auf der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus gibt es heute um 20 Uhr den Vortrag von Peter Stöver zum Thema "Sternbilder und ihre Mythen".

Am Dienstag, den 4. September, ist am Morgen auf dem immer schmaler werdenden Mond vielleicht im dunklen Teil schon das "Erdlicht" zu sehen. Die ISS ist bereits zwischen 4:53 Uhr und 4:58 Uhr in maximal nur 23° Grad Höhe im Südosten zu sehen.

Am Mittwoch, den 5. September, wandert bis 20:36 Uhr noch einmal der Schatten von Ganymed über die Jupiteroberfläche. Am Morgen fliegt die ISS zwischen 5:36 Uhr und 5:45 Uhr in maximal 58° Grad über den Morgenhimmel, sie fliegt knapp oberhalb des Mondes über den Himmel. Um 22:25 Uhr gibt es zwischen den Sternbldern Cassiopeia ("Himmels-W") und Andromeda einen mit -5mag sehr hellen Iridiumflare.

Am Donnerstag, den 6. September, steht am Morgen um 5:45 Uhr Merkur nur etwa 1° Grad entfernt von Regulus im Löwen. Die ISS überfliegt bereits eine Stunde vorher (4:45 Uhr bis 4:50 Uhr) unseren Südosthimmel. Heute gibt es um 22:12 Uhr einen weiteren hellen Iridiumflare von 5mag an beinahe gleicher Stelle wie gestern.

Am Freitag, den 7. September,  Planet Neptun erreicht heute seine Opposition, mit einer Helligkeit von 7,8mag bleibt er für das bloße Auge unsichtbar, ein Fernglas oder noch besser Fernrohr nit hoher Vergrößerung ist zur Beobachtung unbedingt notwendig.

Am Samstag, den 8. September, kann am Morgen letztmalig vor Neumond  eine ganz schmale Mondsichel gesehen werden. Der Mond geht um 4:38 Uhr auf, er ist nur zu drei Prozent beleuchtet. Die ISS steigt um 6:11 Uhr im Westen auf, fliegt (fast) exakt durch unseren Zenit, also genau über unsere Stadt hinweg, und verschwindet um 6:18 Uhr am Osthorizont.

Am Sonntag, den 9. September, ist bereits Neumond, diese Position erreicht der Mond exakt um 20:01 Uhr, ist aber dann natürlich bei uns unsichtbar. Zwischen 5:21 Uhr und 5:27 Uhr fliegt die ISS noch einmal genau über Bad Lippspringe hinweg.


Samstag, 1. September 2018

Abnehmender Mond am Abend


Am 31. August gab es am Abend einige Wolkenlücken. So konnte ich den deutlich abnehmenden Mond am Abend im Osten bald nach seinem Aufgang fotografieren:

Abnehmender Mond am 31. August 2018.
Das Photo wurde um 23:30 MESZ mit einer Nikon P900 mit voll ausgefahrenem Zoom gemacht, das war ungefähr eine Stunde nach seinem Aufgang. Heute, am 1. September 2018, wird der Mond bei uns ca. eine halbe Stunde später, also um 23 Uhr, aufgehen. je nach Standort wird es jedoch noch etwas länger dauern, bis der Mond über dem Eggegebirge erscheint.