Sonntag, 28. September 2014

29. September - 5. Oktober: Der Sternenhimmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche bestimmt der zunehmende Mond den Abendhimmel. Mars ist bis ca. 21 Uhr am Abendhimmel zu finden. Mit einem Fernglas oder Fernrohr kann man Uranus und Neptun beobachten. Am Morgenhimmel ist ab ca. 3:00 Uhr Jupiter zu beobachten. Am Morgenhimmel ist mit einem Fernrohr auch ein kleiner Komet zu beobachten: PanSTARRS C/2012 K1, er hat jedoch nur eine Helligkeit von bis zu 8mag und befindet sich im Gebiet zwischen den Sternbildern Wasserschlange, Achterdeck und Kleiner Hund. Die ISS ist zu beginn der Woche letztmalig am Morgenhimmel zu finden.

Am Montag, den 29. September, geht die Sonne um 7:22 Uhr auf und um 19:07 Uhr unter, der helle Tag ist jetzt also keine 12 Stunden mehr lang. Der Mond ist zu ca. 28 % beleuchtet und steht am Abend ca. 5° Grad nördlich von Mars, Monduntergang ist um 21:55 Uhr. Heute steht das Mare Crisium wieder einmal randnah, wir haben maximale Libration in Länge. In der Frühe ist die ISS im Südosten zwischen 5:27 Uhr und 5:31 Uhr in maximal 31° Grad Höhe zu sehen.

Am Dienstag, den 30. September, ist um 22:49 Uhr Monduntergang. Am Morgenhimmel stehen bei Jupiter alle Monde auf der gleichen Seite, Ganymed wird jedoch bis 5:14 Uhr verfinstert und dann ab 5:45 Uhr von Jupiter selbst bedeckt. Am Morgen zwischen 6:13 Uhr und 6:17 Uhr ist die ISS noch ganz knapp über dem Südhorizont in maximal 13° Grad Höhe zu finden. Am Abend um 19:30 Uhr findet ein Stammtisch der Planetariumsgesellschaft in Rietberg in der Gaststätte Bartscher, Rathausstr. 8, statt.

Am Mittwoch, den 1. Oktober, erreicht der Mond um 21:33 Uhr das Erste Viertel, um 23:56 Uhr geht er im Westen unter. Um 20:08 Uhr kommt es zu einer Bedeckung eines 6,5mag schwachen Sternchens.

Am Donnerstag, den 2. Oktober, zeigt der Mond maximale Libration in breite, wir können auf seinen Südpol schauen.

Am Freitag, den 3. Oktober, ist Feiertag, der "Tag der deutschen Einheit". Astronomisch gesehen will dieser Tag so gar nichts besonderes bieten. Auch okay.

Am Samstag, den 4. Oktober, leuchtet der bereits zu 90 % beleuchtete Mond bereits bis 3:25 Uhr in der Nacht zum Sonntag.

Am Sonntag, den 5. Oktober, steht der Mond in der Nähe des Planeten Neptun. Neptun kann jedoch nur mit eine guten Fernglas gesehen werden, er leuchtet nur mit ca. 7,5mag Helligkeit. Außerdem kommt es heute Abend um 19:12 Uhr und um 23:37 Uhr zu zwei Sternbedeckungen.

Samstag, 27. September 2014

27. September: Mondsichel

Der Mond heute Abend, nur knapp über dem Horizont. Zum Glück war zwischen den Bäumen auf dem Nachbargrundstück eine kleine Lücke:

Mond am Abend des 27. September
Ich möchte dieses Foto meinem Freund Franz-Josef widmen, dessen Seele auch dort oben ist, wie ich gerade erfahren habe.

Sonntag, 21. September 2014

22. - 28. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

Diese Woche haben wir Neumond, die Nächte eignen sich daher gut zur Beobachtung des Sternenhimmels. Von den großen Planeten ist jedoch nur Jupiter am Morgenhimmel gut zu beobachten, er geht bald nach 3:00 Uhr über der Egge auf. Spezialisten finden bei klarer Sicht zum Westhorizont bald nach Sonnenuntergang vielleicht noch den Saturn und bis 21:00 Uhr den Mars. Die ISS kann bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden. An mehreren Abenden können helle Iridiumflares beobachtet werden. Das sind bis zu 30 Sekunden hell aufleuchtende Reflexionen an den Sonnensegeln der Iridium-Kommunikationssatelliten. In dieser Woche treten diese alle in Richtung Norden, nicht weit entfernt vom Polarstern auf.

Am Montag, den 22. September, ist Sonnenaufgang um 7:10 Uhr und Sonnenuntergang um 19:24 Uhr. Die Tageslänge beträgt also gut 12 Stunden. Jeden Tag verkürzt sie sich zur Zeit um rund vier Minuten. Die ISS fliegt heute zwischen 6:15 Uhr und 6:22 Uhr praktisch exakt über unsere Stadt hinweg. Um 6:18 Uhr und 45 Sekunden befindet sie sich genau über unseren Köpfen im Zenit. Tief im Osten kann dann in der Mogendämmerung auch noch eine ganz schmale Mondsichel gefunden werden. Heute gibt es um 20:25 Uhr einen Iridiumflare unterhalb des Polarsterns in ca. 41° Grad Höhe. Und die Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus lädt um 19.30 Uhr zu einem kurzen "Astro-Special" von Raoul Fiebig mit dem Thema "Der Sternenhimmel im Herbst" ein.


Am Dienstag, den 23. September, ist exakt um 4:29 Uhr Herbstanfang. Die Sonne wandert jetzt wieder auf Positionen südlich unseres Äquators, die Nächte werden länger als die Tage. Mathematisch, geometrisch gesehen sollte eigentlich heute damit auch die "Tagundnachtgleiche" sein. Doch das Licht der Sonne wird durch die Erdatmophäre leicht "angehoben" (die Physiker sprechen vom optischen Phänomen der "Krümmung", dadurch ist heute der Tag noch etwas länger als die Nacht. Und noch etwas: Auch wenn der Sommer heute endgültig vorbei ist: die "Sommerzeit" dauert in Deutschland noch bis zum 26. Oktober. Zwischen 5:29 Uhr und 5:34 Uhr fliegt die ISS wieder genau über unsere Stadt hinweg. Sie taucht im Westen oberhalb des Sternbilds Andromeda in 42° Grad Höhe über dem Horizont aus dem Erdschatten auf und befindet sich nur eine Minuten später genau im Zenit. Heute gibt es um 20:19 Uhr einen Iridiumflare unterhalb des Polarsterns in ca. 43° Grad Höhe.

Am Mittwoch, den 24. September, ist (exakt um 8:14 Uhr) Neumond, der Mond geht heute also mit der Sonne am Himmel auf und unter, ist also praktisch nicht zu sehen. Zwischen 6:14 Uhr und 6:21 Uhr fliegt die ISS in über 70° Grad Höhe am Südhimmel entlang. Heute gibt es um 20:13 Uhr einen Iridiumflare unterhalb des Polarsterns in ca. 44° Grad Höhe.

Am Donnerstag, den 25. September, ist die ISS noch einmal zwischen 5:28 Uhr und 5:34 Uhr am Südosthimmel zu sehen. Bei Jupiter stehen heute früh alle Monde auf der gleichen Seite. Heute gibt es um 20:07 Uhr einen Iridiumflare unterhalb des Polarsterns in ca. 46° Grad Höhe.

Am Freitag, den 26. September, geht die zu 5% beleuchtete schmale Mondsichel um 20:02 Uhr unter. Ob sie heute schon gefunden werden kann? Die ISS erreicht zwischen 6:13 Uhr und 6:21 Uhr noch eine Höhe von 45° Grad über dem Horizont. Und heute gibt es um 20:01 Uhr gleich zwei Iridiumflare unterhalb des Polarsterns in ca. 48° Grad Höhe, wobei der erste mit 0mag Helligkeit nicht so auffällig sein wird wie der zweite mit -7,5mag Helligkeit.

Am Samstag, den 27. September, ist um 20:36 Uhr Monduntergang. Zwischen 5:27 Uhr und 5:32 Uhr fliegt die ISS oberhalb von Orion dem Osthorizont entgegen. Der Mars (griechisch "Ares") steht heute Abend nur 3° Grad entfernt vom "Gegenmars", von "Antares", dem hellsten Stern des Skorpions.

Am Sonntag, den 28. September, fliegt die ISS zwischen 6:13 Uhr und 6:21 Uhr nur noch flach über den Südhimmel hinweg, sie bleibt dabei unterhalb des Sternbilds Orion. Sonnenaufgang ist um 7:20 Uhr und Sonnenuntergang um 19:10 Uhr, die Tageslänge liegt also schon klar unter 12 Stunden. Der Mond geht heute Abend um 21:12 Uhr unter, in seinem dunklen Teil ist das Erdlicht zu sehen.

Dienstag, 16. September 2014

15. - 21. September: der Himmel über Bad Lippspringe

Nun ist es doch passiert, diesmal erscheint meine Wochenübersicht zu spät. Aber so ist es eben manchmal, Astronomie als Hobby ist eine tolle Sache, doch es gibt auch noch andere schöne Dinge in der Welt. Ich hatte in diesen Tagen Besuch von Freunden aus den USA. Wir haben auch über unseren Sternenhimmel und die Milchstraße gesprochen, nur - zum bloggen blieb mir dann doch keine Zeit mehr. Doch hier jetzt das Wichtigste für den Rest dieser Woche:

Der Mond hat heute früh das Letzte Viertel erreicht. Er nimmt weiter ab und ist in dieser Woche erst nach Mitternacht am Morgenhimmel zu sehen.  Die Abende eignen sich daher gut für die Beobachtung lichtschwächerer Sternhaufen, Nebel und ferner Galaxien ("deep-sky")

Am Mittwoch, den 17. September, fliegt die ISS am Morgen zwischen 5:32 Uhr und 5:38 Uhr am Südhimmel entlang, genau durch den Gürtel des Orion.

Am Donnerstag, den 18. September, erreicht die ISS beim Überflug zwischen 6:18 Uhr und 6:26 Uhr eine Höhe von 70° Grad über dem Horizont. Zuvor beginnt um 5:34 Uhr eine Sternbedeckung durch den Mond. Lambda Geminorum (lateinisch für Zwillinge) (3,6mag) wird am hellen Mondrand bedeckt.

Am Freitag, den 19. September, fliegt die ISS zwischen 5:31 Uhr und 5:37 Uhr in ca. 55 ° Grad Höhe über den Südosthimmel hinweg. Dabei trifft sie um 5:34 Uhr (fast) direkt auf Jupiter und wenige Sekunden später direkt auf den allerdings noch recht tief stehenden Regulus, den Hauptstern des Löwen.

Am Samstag, den 20. September, steht am Morgen die schmale Mondsichel nur 6° Grad entfernt von Jupiter. Die ISS fliegt zwischen 6:18 Uhr und 6:24 Uhr praktisch direkt über unsere Stadt hinweg.

Am Sonntag, den 21. September, fliegt die ISS zwischen 5:29 Uhr und 5:34 Uhr hoch über unseren Himmel hinweg. Sie erreicht dabei eine Höhe von 80° Grad.

Montag, 8. September 2014

8. September: Vollmondnacht

Es ist doch nicht so schlimm mit dem Nebel geworden wie befürchtet. Noch ist der Mond immer mal wieder gut zwischen den Schleierwolken zu sehen:

Vollmond am 8. September 2014

Das Bild entstand um 22:38 Uhr, fünf Stunden vor dem exakten Vollmondzeitpunkt. gestern waren bei Grimaldi (links am Mondrand) noch die Kraterwälle zu erkennen, heute schon nicht mehr. Dafür treten beim Vollmond die "Strahlen" auf der Mondoberfläche gut hervor. Besonders viele und lange scheinen vom Krater Tycho im unteren Bereich des Mondes auszugehen.

7. September: Einen Tag vor Vollmond

Am Sonntagabend, den 7. September, war der fast volle Mond gut über dem Horizont zu beobachten.

Der fast volle Mond am 7. September um 23 Uhr

Nur am linken, östlichen Mondrand kann man noch gut die verschiedenen Kraterwälle erkennen, da nur noch hier die Schatten lang genug sind. Der mit dunkler Lava voll gelaufene Krater am Ostrand heißt Grimaldi. Seine Lage zum Ostrand ist ein bei Voll- oder abnehmendem Mond ist ein  guter Indikator für die Libration in Breite, also die Schwankung der Mondoberfläche in ost-westlicher Richtung. Heute ist diese jedoch praktisch gar nicht vorhanden.

Der Mond ist bereits zu 98 % beleuchtet. Am Dienstag um 3:38 Uhr ist Vollmond, bis dahin sind es also gerade noch 28 1/2 Stunden. Gleichzeitig befindet sich der Mond auf seiner elliptischen Bahn um die Erde wieder einmal im Perihel, also in Erdnähe. Er erschien diese Nacht praktisch genauso groß wie der "Supermond" vom August.

Ob man heute, in der Nacht von Montag zu Dienstag, den vollen Mond wird beobachten können? Die Wettervorhersage sieht nicht schlecht aus, doch man merkt schon deutlich, dass es allmählich Herbst wird. Wie schnell kann da aufziehender Nebel alle Beobachtungsmöglichkeiten wieder zunichte machen.

Sonntag, 7. September 2014

8. - 14. September: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche dominiert der Mond den Nachthimmel. Am Abend sind vielleicht noch Mars und Saturn zu finden. Jupiter geht um ca. 3:30 Uhr auf, die Venus verabschiedet sich allmählich als Morgenstern. In dieser Woche beginnt wieder eine morgendliche Sichtbarkeitsperiode der ISS.

Am Montag, den 8. September, geht die Sonne um 6:48 Uhr auf und um 19:56 Uhr unter, der helle Tag ist also nur noch ca. 13 Stunden lang. Der Mond steht heute früh in Erdnähe, er erscheint auch am Abend in der Vollmondnacht relativ groß.

Am Dienstag, den 9. September, ist exakt um 3:38 Uhr Vollmond.

Für Mittwoch, den 10. September, habe ich leider gar nichts auffälliges zu vermelden.

Am Donnerstag, den 11. September, kommt es um 21:43 Uhr fast genau im Norden in 18° Grad Höhe zu einem mit -6,5mag sehr hellem Iridiumflare. Später wird exakt für eine Stunde der Stern o Piscium mit 4,5mag vom Mond bedeckt. Der Beginn der Bedeckung um 22:50 Uhr erfolgt am noch hellen Mondrand und ist wohl nur mit einem Fernglas zu beobachten, der Austritt erfolgt um 23:50 Uhr am dunklen Mondrand.

Am Freitag, den 12. September, zeigt der Mond am Abend maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi ist randnah. Morgens früh zwischen 6:20 Uhr und 6:28 Uhr ist die ISS flach über dem Südosthorizont zu beobachten, sie bleibt dabei noch unterhalb von Sirius, dem hellsten Fixstern unseres Himmels.

Am Samstag, den 13. September, geht der Mond abends um 22:00 Uhr auf, in dieser Nacht nähert er sich den Plejaden im Stier, ist am Abend aber noch ca. 10° Grad entfernt.

Am Sonntag, den 14. September, geht der Mond erst um 22:41 Uhr auf. Er nähert sich jetzt Aldebaran, dem hellsten Stern des Stieres. Heute früh ist die ISS zwischen 6:19 Uhr und 6:27 Uhr tief im Südosten zu beobachten, heute erreicht sie immerhin schon eine maximale Höhe von 25° Grad, sie fliegt deutlich oberhalb von Sirius, aber noch unter Jupiter, am Himmel vorüber.

Freitag, 5. September 2014

5. September: Mond am Abend

Heute Abend ist es nur leicht bedeckt, eher dunstig. Der Mond ist gut zu beobachten.

Er steht nicht sehr hoch über dem Horizont. Um 20:42 Uhr, als ich das Foto machte, stand er gerade 18,5° Grad über dem Horizont, also für mich so gerade oberhalb der benachbarten Häuser. Er steht im Sternbild Schütze, das bei uns als typisches Sommersternbild nie besonders hoch kommt. Um die Sternenpracht des Schützen richtig zu sehen, muss man eigentlich in den Mittelmeerraum oder noch weiter südlich reisen.

Der Mond ist heute Abend zu 84 % beleuchtet, er nimmt zu, Vollmond ist jedoch erst am kommenden Dienstag. Dafür zeigt er heute bereits größere Libration in Breite, -6,6° macht da schon ordentlich etwas aus, am unteren Randbereich ist sein Südpol sichtbar. Die Libration in Länge ist nicht so stark ausgeprägt, mit etwas unter -4° Grad ist das Mare Crisium jedoch immer noch relativ randnah.

Mond am 5. September 2014
Im südlichen Teil des Mondes fällt ein ganz lang gestreckter Krater durch seine so gar nicht runde Form auf, dies ist der Krater Schiller. Seine eher elliptische Struktur entstand vermutlich durch einen beinahe "streifenden" Einschlag eines Meteoriten. Schiller hat eine Ausdehnung von ca. 70 x 180 Kilometer.

Darüber, etwas unterhalb der Mitte ist das Mare Humorum (Meer der Feuchtigkeit) zu sehen. Es ist eines der kleineren Mondmeere, durch den Krater Gassendi am oberen Rand jedoch besonders schön anzuschauen. Gassendi erinnert mich durch den kleineren Krater in seinem oberen Ringwall immer an eine alte Taschenuhr, oder ist er so eine Art "Aufhänger" für das Mare Humorum? Gassendi entstand vor 3,8 Milliarden Jahren und hat einen Durchmesser von rund 110 Kilometern, der obere Krater ist nur 100 000 Jahre jünger und hat einen Durchmesser von 33 Kilometern.

Im oberen Mondteil erscheint am Rand (Terminator) gerade der Krater Aristarchus, der durch seine besonders helles Gestein auffällt. Er ist ein "junger" Krater auf dem Mond und wohl erst vor 200 bis 500 000 Jahren entstanden. So richtig "glänzen" und strahlen wird er jedoch erst in ein paar Stunden, wenn die Sonne etwas weiter gewandert ist.