Freitag, 5. September 2014

5. September: Mond am Abend

Heute Abend ist es nur leicht bedeckt, eher dunstig. Der Mond ist gut zu beobachten.

Er steht nicht sehr hoch über dem Horizont. Um 20:42 Uhr, als ich das Foto machte, stand er gerade 18,5° Grad über dem Horizont, also für mich so gerade oberhalb der benachbarten Häuser. Er steht im Sternbild Schütze, das bei uns als typisches Sommersternbild nie besonders hoch kommt. Um die Sternenpracht des Schützen richtig zu sehen, muss man eigentlich in den Mittelmeerraum oder noch weiter südlich reisen.

Der Mond ist heute Abend zu 84 % beleuchtet, er nimmt zu, Vollmond ist jedoch erst am kommenden Dienstag. Dafür zeigt er heute bereits größere Libration in Breite, -6,6° macht da schon ordentlich etwas aus, am unteren Randbereich ist sein Südpol sichtbar. Die Libration in Länge ist nicht so stark ausgeprägt, mit etwas unter -4° Grad ist das Mare Crisium jedoch immer noch relativ randnah.

Mond am 5. September 2014
Im südlichen Teil des Mondes fällt ein ganz lang gestreckter Krater durch seine so gar nicht runde Form auf, dies ist der Krater Schiller. Seine eher elliptische Struktur entstand vermutlich durch einen beinahe "streifenden" Einschlag eines Meteoriten. Schiller hat eine Ausdehnung von ca. 70 x 180 Kilometer.

Darüber, etwas unterhalb der Mitte ist das Mare Humorum (Meer der Feuchtigkeit) zu sehen. Es ist eines der kleineren Mondmeere, durch den Krater Gassendi am oberen Rand jedoch besonders schön anzuschauen. Gassendi erinnert mich durch den kleineren Krater in seinem oberen Ringwall immer an eine alte Taschenuhr, oder ist er so eine Art "Aufhänger" für das Mare Humorum? Gassendi entstand vor 3,8 Milliarden Jahren und hat einen Durchmesser von rund 110 Kilometern, der obere Krater ist nur 100 000 Jahre jünger und hat einen Durchmesser von 33 Kilometern.

Im oberen Mondteil erscheint am Rand (Terminator) gerade der Krater Aristarchus, der durch seine besonders helles Gestein auffällt. Er ist ein "junger" Krater auf dem Mond und wohl erst vor 200 bis 500 000 Jahren entstanden. So richtig "glänzen" und strahlen wird er jedoch erst in ein paar Stunden, wenn die Sonne etwas weiter gewandert ist.

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