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Mittwoch, 28. Mai 2025

26. Mai 2025: Ein großer Sonnenfleck kehrt zurück

 Am 25. Mai tauchte am linken Sonnenrand wieder eine große Sonnenfleckengruppe auf. Am 26. Mai gelang mir ein erstes Foto. Leider war es an den Tagen danach immer bewölkt, so dass mir noch kein weiteres Foto möglich war:

Sonne mit Flecken am 26.5.25 um 14:28 Uhr MESZ

 Die große, markierte Region hat die Nummer AR4100 bekommen, weil historisch jede am Rand auftauchende Fleckengruppe eine neue Nummer bekommt.

In Wirklichkeit handelt es sich hier jedoch um die Wiederkehr der Region AR4079, die zuletzt wohl die größte Sonnenfleckenregion in diesem Jahr war. Außerdem war AR4079 bereits die Wiederkehr der Region AR4055

Sonnenflecken rotieren im Schnitt einmal in 25,38 Tagen um die Sonne ("siderische Rotation" genannt). Da sich die Erde in dieser Zeit auf ihrer Bahn um die Sonne jedoch auch etwas bewegt, braucht aus Sicht der Erde so ein Fleck 27,328 Tage, bis er wieder "an der gleichen Position" steht ("synodische Rotation"). Eine halbe Rotation (also das "Verschwinden auf der Rückseite der Sonne) dauert also knapp 14 Tage.  Die Region AR4100, entstanden aus der Region AR4055 in den ersten Apriltagen, ist jetzt also etwas über 50 Tage alt.

Eine sehr stabile Region also, die jetzt mindestens zum dritten Mal über die von uns beobachtbare Hälfte der Sonne zieht. Das ist jedoch noch lange kein Rekord, es hat schon Flecken gegeben, die deutlich über 100 Tage auf der Sonnenoberfläche existierten.

Am Morgen des 29. Mai, Christi Himmelfahrt, gelang mir endlich ewieder in halbwegs brauchbares Foto der Sonne. Auch hier zogen Woken durch, doch die waren so dünn, dass mit ein wenig Nachbearbeitung (mit dem Lightroom-Filter "Dunst entfernen") die verschiedenen Fleckengruppen auf der Sonne gut sichtbar wurden.

Sonnenflecken am 29.5.25 um 8:04 Uhr MESZ
 

Am Vormittag ist die Äquatorebene der Sonne natürlich noch ganz anders geneigt als zur Mittagszeit bzw. am Abend. AR4100 ist aber auch auf diesem Foto auf der linken Seite die obere Gruppe. Die ebenfalls große Gruppe südlich von ihr ist schon etwas weiter Richtung Sonnenmittelpunkt gewandert. Sie trägt jetzt die Nummer AR4099, begleitet uns aber auch schon eine etwas längere Zeit.

Donnerstag, 8. Mai 2025

29. April - 8. Mai 2025: Einige Bilder der Sonnenregion AR4079

 Am 28./29. April tauchte am Sonnenrand ein großer Fleck auf, der sich in den kommenden Tagen schnell zum größten Sonnenfleck des Jahres entwickelte. Mit passender Schutzbrille (mit Sonnenfinsternisfolie) war er leicht mit bloßem Auge zu erkennen.

Die Sonne am 29. April um 11:57 Uhr MESZ

 Eigentlich war es gar kein neuer Fleck, sondern die Wiederkehr der aktiven Region AR4055, die sich auf der uns abgewandten Seite der Sonne immer weiter entwickelt hatte.

Leider hatte ich dann ein paar Tage keine Gelegenheit, den Fleck selbst zu verfolgen. Ich habe den Evangelischen Kirchentag in Hannover besucht, da war leider kaum Zeit zum Beobachten des Himmels und auch meine Ausrüstung hatte ich natürlich nicht mit dabei. Doch wieder zuhause gab es ab dem 5. Mai vor allem am Vormittag immer wieder Momente, in denen man einen Blick auf die Sonne werfen konnte:

Sonne am 5. Mai um 8:56 Uhr MESZ

 Die Region AR4079 hatte sich jetzt zum (bislang) größten Sonnenfleck des Jahres entwickelt. Ob da noch mehr gehen wird im Laufe des Jahres? Der Fleck hat eine Ausdehnung von über 140.000 Kilometern, da würde unsere Erde also gleich mehrfach hineinpassen. Und am 5. Mai stand er unserer Erde auf der Sonne genau gegenüber.

Die Sonne am 6. Mai um 10:03 Uhr

 Am 6. Mai war er schon etwas weiter gewandert. Man kann jetzt auch gut erkennen, dass die (viel kleineren) Gruppen hinter ihm auch zumindest etwas größer werden. 

Große Sonnenflecken bedeuten normalerweise auch großes Potenzial für starke "Sonnenexplosionen", "Solare-Massen-Ausbrüche" oder auf englisch "Coronal Mass Ejection" (CME abgekürzt). Diese gehen dann oft einher mit starken Flares auf der Sonne, manchmal sogar mit der größten Stärke "X". Und wenn diese aus der Mitte der Sonne heraus geschleudert werden könenn sie sich direkt zur Erde hin bewegen und hier bei uns starke Polarlichter auslösen. Doch AR4079 ist wieder ein typisches Beispiel dafür, dass eben in unserem Kosmos nicht alles immer gleich verläuft, das "die Natur" immer wieder Überraschungen offenbart. AR4079 ist sehr still, kein X-Flare, auch kein schwächerer M-Flare.

Die Sonne am 7. Mai um 10:51 Uhr MESZ

 Am 7. Mai war der Himmel nicht wirklich klar, es waren viele Schleierwolken unterwegs, doch die Sonne leuchtet ja zum Glück so hell, dass sie sich einigermaßen durchsetzen konnte. Und selbst die Flecken waren zu sehen, wenn auch kein wirklich "scharfes" Bild möglich war.

Die Sonne am 8. Mai um 9;43 Uhr MESZ

 Am 8. Mai waren die Sichtverhältnisse schon wieder etwas besser. AR4079 ist immer noch sehr groß. Die Region bewegt sich jetzt langsam zum Sonnenrand hin, es würde mich aber gar nicht überraschen, wenn es 14 Tage später auf der anderen Sonnenseite ein Wiedersehen gibt.

Die beiden anderen Gruppen (AR4081 und AR4082) haben sich jedoch nicht weiter entwickelt. Ganz links taucht eine weitere kleine AR auf, noch ohne Bezeichnung. Das wird aber wohl AR4083 werden.

Auch wenn uns AR4079 keinen starken geomagnetischen Sturm und keine Polarlichter begracht hat, Sonnenbeobachtung bleibt spannend.