Heute, am Freitag, den 7.7. , sollte die Venus "im größten Glanz" vom Himmel strahlen. Das ist die Bzeichnung für die Venus, wenn sie ihre größtmögliche Helligkeit von -4,8mag erreicht. Da die Venus ja ihre Bahn um die Sonne noch innerhalb der Bahn der Erde um die Sonne zieht, zeigt sie auch Phasen wie der Mond. Da sie jedoch - im Gegensatz zum Mond - sehr unterschiedlich weit von der Erde entfernt sein kann, je nach dem ob sie eher zwischen der Erde und der Sonne oder von der Erde aus gesehen erst hinter der Sonne ihre Bahn zieht.
Eine "Voll-Venus" können wir sehen, wenn ihre von der Sonne angestrahlte Oberfläche mehr oder weniger genau hinter der Sonne steht. Dann hat sie jedoch auch die größte Entfernung von der Erde, sieht also am kleinsten aus.
Zieht sie direkt zwischen Erde und Sonne entlang haben wir natürlich eine "Neu-Venus", können also praktisch kein Licht auf ihrer Oberfläche sehen, auch wenn sie dann uns theoretisch am nächsten ist, also am größten erscheinen würde.
Die "Voll-Venus" entspricht der sog. "oberen Konjunktion", die "Neu-Venus" der "unteren Konjunktion. Auf dem Weg von der oberen zur unteren Konjunktion wird die Venus aus unserer Erdsicht immer größer, ihre Phase nimmt dabei jedoch immer weiter ab. Aus der "Voll-Venus" wird zuerst eine "Halb-Venus" und dann zeigt sie eine immer schmaler werdende Sichelgestalt.
An einer Stelle erreicht die sichtbare Fläche dann eine maximale Größe, dann strahlt die Venus mit der größtmöglichen Helligheit. Und genau dieser Punkt wird heute erreicht.
In meinem Beobachtungsbericht zu gestern hatte ich noch geschrieben, dass die Venus von meinem Grundstück aus am Abend gar nicht mehr zu sehen war. Heute habe ich daher etwas aufgepasst und die Venus rechtzeitig am Taghimmel aufgesucht. Im Fernroht war sie leicht zu finden. Wenn man genau weiß, wo sie steht, kann man sie ja auch mit bloßem Auge noch am Taghimmel, also vor Sonnenunzergang, finden.
Hier ein Foto:
Venus "in größtem Glanz" am 7.7.23 |
In den kommenden Tagen wird die Sichelgestalt immer schmaler werden. Am 13. August erreicht die Venus ihre "untere Konjunktion"- In diesen Tagen ist sie praktisch für uns nicht mehr zu sehen, da sie dann zu dicht bei der Sonne am Taghimmel steht. Ich denke, gegen Ende des Monats beendet die venus ihre gegenwärtige Periode als Abendstern.
Nach der unteren Konjunktion eilt die Venus aus Sicht der Erde wieder der Sonne voraus. Sie wird dann von der "Neu-Venus" aus jeden Tag wieder eine immer dicker werdende Sichel, später dann eine Halb-Venus und im Juni 2044 wieder eine Voll-Venus zeigen. Ab Ende August wird sie dann wieder als Morgenstern leuchten. Am 19. September wird sie dann wieder genau den Punkt "im größten Glanz" erreichen.
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