Sonntag, 9. Februar 2020
10. - 16. Februar 2020: Der Himmel über Bad Lippspringe
In dieser Woche nimmt der Mond wieder ab, so dass zum Ende der Woche am Abend wieder die Möglichkeit besteht, auch lichtschwächere Objekte am Himmel zu beobachten. Von den Planeten kann insbesondere in der ersten Hälfte der Woche Merkur bald nach Sonnenuntergang im Südwesten gefunden werden. Er geht dann kurz nach 19 Uhr unter. Die Venus überstrahlt bis zu ihrem Untergang nach 21 Uhr alle anderen Sterne und Planeten am Himmel. Am Morgenhimmel kann Mars ab bald nach 5:00 Uhr im Südosten gefunden werden. Vielleicht können ab ca. 6:30 Uhr in der Morgendämmerung auch der Jupiter und ab 7:00 Uhr der Saturn noch ausgemacht werden. Die ISS ist in dieser Woche nicht bei nächtlichen Überflügen zu beobachten. Dafür können am Morgenhimmel so meist zwischen 6:00 und 7:00 Uhr die Satelliten aus dem vierten Starlink-Start als "leuchtende Kette" gesehen werden.
Am Montag, den 10. Februar, steht am Morgen der immer noch zu 99 Prozent beleuchtete Mond knapp 5° Grad östlich von Regulus im Sternbild Löwe. Die Sonne geht um 7:50 Uhr auf und um 17:29 Uhr unter. Die Tage werden immer schneller heller, das sind morgens schon 12 Minuten früher als noch vor einer Woche und am Abend 13 Minuten später. Heute erreicht Merkur (-0.5mag) seinen maximalen östlichen Abstand von der Sonne in dieser Sichtbarkeitsperiode, er geht um 19:08 Uhr unter, um 18 Uhr sollte er 10° Grad über dem Horizont stehend zu finden sein. Der Mond geht um 19:04 Uhr auf.
Am Dienstag, den 11. Februar, können Spezialisten noch einmal probieren, nach dem Untergang von Merkur auch den Neptun zu finden. Er steht heute nur 2' Bogenminuten entfernt von phi Aquarii, ein deutlich rötlich leuchtender Stern, der am 28. Januar genau zwischen Neptun und Venus stand. Beim Mond, der um 20:30 Uhr aufgeht, können wir heute wieder relativ gut auf den Südpol schauen, da er maximale Libration in Breite zeigt. Und um Mitternacht zeigt der veränderliche Stern Algol wieder ein Helligkeitsminimum.
Am Mittwoch, den 12. Februar, geht der Mond erst um 21:55 Uhr auf, ab dem Ende der astronomischen Dämmerung (entspricht einem Sonnenstand von 18° Grad unter dem Horizont) um 19:26 Uhr, haben wir also schon gut zwei Stunden Möglichkeit, "deep-sky"-Objekte zu beobachten. Finden Sie die Andromedagalaxie?
Am Donnerstag, den 13. Februar, kann man am frühen Morgen bei Jupiter drei seiner Monde (Kallisto, Ganymed, Europa) vorauseilen sehen, sie stehen also westlich (rechts) vom Planeten, Io steht bis 7 Uhr hinter der Jupiterscheibe. Der Mond geht am Abend erst um 23:16 Uhr auf.
Am Freitag, den 14. Februar, endet um 2:39 Uhr eine Bedeckung eines 6.6mag schwachen Sternchens, diese Bedeckung verläuft in Süddeutschland "streifend". Am Abend zeigt Algol um 20:49 Uhr wieder ein Helligkeitsminimum. Abends geht der Mond erst nach Mitternacht auf.
Am Samstag, den 15. Februar, erreicht der Mond um 23:17 Uhr das Letzte Viertel, er geht jedoch erst am Sonntag früh um 2:00 Uhr auf und steht dann etwas oberhalb der Schere des Skorpions. Da das Mondlicht nicht stört, kann man heute ja vielleicht mal nach Kleinplaneten Ausschau halten: Vesta (8.0mag) steht etwa im Grenzgebiet von Widder, Walfisch und Stier, Astraea (9.7mag) steht zwischen den Zwillingen und Krebs, allerdings ein sehr sternenreiches Umfeld, Juno (10.2mag) in der Jungfrau ist da vielleicht schon besser zu finden.
Am Sonntag, den 16. Februar, zeigt der Mond am Morgen auf seiner dunklen Seite langsam schon wieder das "Erdlicht". Die Merkur-Sichtbarkeit geht praktisch schon wieder zu Ende. Seine Helligkeit ist gegenüber dem 10.2. um mehr als eine Größenordnung gesunken, so dass es immer schwieriger wird, ihn in der Dämmerung auszumachen. Das Kosmos Himmelsjahr weist auf einige schöne Sternhaufen und andere Objekte hin, die man jetzt am Abend gut beobachten kann.
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