Sie schreibt in ihrem Blog:
Der
Hobby-Astrologe Wolfgang Dzieran beschreibt in seinem Astroblog Bad Lippspringe seine Himmelsbeobachtungen über meiner Heimatstadt. Manchmal erfahre ich
Spannendes über vorbei fliegende Asteroiden, manchmal lese ich etwas über Zodiakallicht
oder Iridiumflare und verstehe überhaupt kein Wort und manchmal erfahre ich,
dass in der nächsten Zeit ein interessanter Komet vorbei fliegt und ich nehme
mir vor, besonders aufmerksam zu sein.
Also, lieber Wolfgang, wenn du magst, verleihe ich dir mit deinem Blog den Versatile Blogger Award dafür dass du dir die Mühe machst, auch solchen Absolut-Laien wie mir die Astrologie näher zu bringen.
Für den Gedanken, meinen Blog mit einem Preis auszuzeichnen, bedanke ich mich ganz herzlich. Doch ohne Kommentar kann ich ihren Blogartikel nicht stehen lassen. Denn dieser zeigt mir leider deutlich, dass ich noch gar keinen Preis verdient habe. Denn: Nein! Ich bin kein Astrologe und will auch keiner sein! Mein Hobby ist die Astronomie.
Sicherlich wurde jahrtausendelang in der Geschichte der Menschheit Astronomie und Astrologie von den gleichen Menschen betrieben - und auf den ersten Blick scheint es da ja auch durchaus Gemeinsamkeiten zu geben. "Astro" kommt aus dem griechischen und bedeutet "Sterne". "Nomie" stammt vom griechischen "nomos", dem "Gesetz" ab. In der Astronomie geht es also um die "Gesetzmäßigkeiten" der Sterne. "logie" stammt auch aus dem griechischen, "logos" ist die Lehre, die Deutung. Astrologie deutet die Wirkung der Sterne auf die Menschen. (wohl eher um die Bedeutung der Planetenpositionen für das Schicksal der Menschen). Wer "Wirkungen" bestimmen will, sollte sicherlich auch zunächst einmal genauer hinschauen, was da "wirken" könnte, woher die "Wirkung" kommt, wie zuverlässig so eine "Wirkung" ist und ob man sie zum Beispiel experimentell sichtbar oder wiederholbar machen kann.
Astrologie ist aus meiner Sicht heute im besten Fall nur noch etwas für die Unterhaltung, im negativen Fall jedoch eher schlimmer Aberglaube.
Astronomie ist Wissenschaft. Die wird natürlich an Universitäten und Forschungsinstituten betrieben, kann aber genauso gut auch in jedermanns Vorgarten stattfinden. Sie beginnt mit der Beobachtung und vielleicht dem Staunen über den gestirnten Himmel über uns. Sie geht weiter mit dem Beschreiben, von dem, was sich im Kosmos alles abspielt. Und sie erlaubt vor allem das Zweifeln, die Diskussion. Mit dem Unterschied zur "Astrologie", dass hier nicht irgendwelche selbsternannten Gurus entscheiden, was "wirkt" und was nicht, sondern dass es eben ein gutes Rüstzeug von Methoden gibt, von Theorien und vor allem Möglichkeiten der Überprüfung. Wenn etwas "wirken" soll, dann muss es auch nachvollziehbar, vielleicht sogar in einem Experiment wiederholbar sein. Wissenschaft eben, für mich eine der herausragendsten Kulturleistungen von uns Menschen.
Und Wissenschaft macht Spaß, denn sie schult zunächst einmal unsere Sinne. Wer nur einmal schnell und flüchtig in den Himmel schaut, dort etwas "aufflackern" sieht, der wird denken, das war eine "Sternschnuppe". Wer jedoch etwas genauer hinschaut, wundert sich vielleicht über das doch relativ "symmetrische" Heller- und wieder Dunklerwerden. Und wer dann nachforscht, stellt vielleicht fest, das diese Leuchterscheinung nicht durch einen Stern, sondern durch einen Satelliten verursacht wurde, ein "Iridiumflare" zum Beispiel. So lernen wir zu unterscheiden und genauer hinzugucken.
In den nächsten Wochen werden wir, wenn das Wetter mitspielt, am Abendhimmel wieder einen Kometen sehen können. Früher hat eine solche Erscheinung die Menschen in Angst und Schrecken versetzt. (Moment mal, war es wirklich die Erscheinung am Himmel, welche die Menschen geängstigt hat, oder waren es die "Priester" dieser Menschen, welche von allerlei Unheil und Bösem redeten?) Heute wissen wir, das wir uns vor einem Kometen nicht fürchten brauchen. Die Menschen können sogar Satelliten hin schicken und deren Natur, deren "Wirken" ganz genau untersuchen. Diese Erkenntnis, diese Freiheit für unser eigenes Denken, verdanken wir nicht der Astrologie, sondern nur der Astronomie, der Wissenschaft eben.
Dafür schreibe ich diesen Blog und kann es hoffentlich auch noch lange tun. Das wir unsere Augen öffnen, staunen können und uns freuen, welch großen Verstand wir mitbekommen haben, diesen riesigen Kosmos, in dem wir doch eigentlich nur soooo klein sind, irgendwie dann doch zu verstehen. Und wenn dann irgendwann -logie und -nomie nicht mehr verwechselt werden, wenn in der Bildzeitung keine Horoskope mehr, sondern eine tägliche Vorrauschau "der Himmel über uns" veröffentlicht wird, wenn mein Blog tatsächlich eine "Wirkung" zeigt, dann bin ich auch gerne bereit, noch einmal über einen Preis nachzudenken. :-)
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