Ich wollte Freitagabend gerade ins Bett gehen, als ich kurz nach 23 Uhr doch noch einmal zum Fenster hinaus schaute. Hatte ich da nicht einen Stern gesehen?
Nach so vielen regnerischen, dunklen tagen und noch dunkleren Nächten hatte es diese Nacht endlich einmal aufgeklart. Vormittags war schon etwas Sonnenlicht zu sehen, doch mittags fielen schon wieder einzelne Schneeflocken. Ich konnte mein Glück gar nicht fassen. Das große Teleskop aufzubauen würde mir zu lange dauern, lieber schnell mit dem Spektiv nach draußen.
Ja, da strahlte Jupiter! Die Monde Kallisto (weit entfernt östlich vom Planeten) und Io links und rechts (westlich) Europa und Ganymed. Die großen grauen Streifen auf Jupiter waren klar zu erkennen.
Danach suchte ich Sirius auf, den hellsten Fixstern am Himmel. Sirius hatte besonders für die alten Ägypter eine ganz wichtige Bedeutung, sein Aufgang nach dem Sommer kündigte dort immer die wichtige Nilschwemme an. Und unterhalb von ihm war der Sternhaufen M41 nicht schwierig zu finden. M41 ist ein "offener Sternhaufen", der schon mit dem bloßen Auge als etwas diffuser Fleck zu erkennen ist. Im Fernglas oder einem kleinen Teleskop erkennt man sofort 40 oder mehr einzelne Sterne.
Dann ging es weiter zum Orion und dem berühmten Orionnebel (M42). Das "Trapez", eine kleine Sternengruppe mitten im Nebel war unschwer zu erkennen. Am Orionnebel kann man sich mit jedem Fernglas oder Fernrohr gar nicht satt sehen.
Doch jetzt zogen von Westen her schon wieder Wolken über den Himmel. Schnell noch einen Blick zu den Plejaden. Dieser offene Sternhaufen ist ja schon wirklich einfach mit dem bloßen Auge zu erkennen. Im Spektiv kann man ihn noch in seiner ganzen Größe überblicken und erkennt dort nicht nur 7 sondern mehr als 70 Sterne!
Dann ein Schwenk Richtung Osten. Dort ist schon das Sternbild Löwe aufgegangen. Über ihm das unscheinbare Sternbild Krebs. Darin jedoch ein weiterer offener Sternhaufen: M44, die Praesepe. Ebenfalls ein wunderschöner Anblick, der noch mehr Sterne als bei den Plejaden im gleichen Gesichtsfeld zu bieten scheint.
Das tat richtig gut, abends noch einmal draußen am Himmel etwas spazieren zu gehen. Die Sterne, sie sind wirklich noch alle da. Mal sehen, vielleicht besteht morgen, nein, heute Abend ja schon etwas eher die Möglichkeit, den Himmel zu beobachten, dann baue ich bestimmt mein Fernrohr auf!
Samstag, 12. Januar 2013
11./12. Januar - Endlich wieder Sterne!
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