Die Bewegung des Mondes am Himmel ist nicht einfach zu verstehen. Heute steht er tief am Horizont, gestern abend war er doch noch hoch am Himmel zu sehen? Wie kann das angehen? Manche Menschen meine gar, der Mond "springt" am Himmel hin und her.
Fragt man dann einen Astronomen, erzählt der schnell in seinem Fachchinesich von "Ekliptik" und "5° Grad Bahnneigung" und spätestens da hat man schon aufgehört zuzuhören.
Hier mal der Versuch,einige Phänomene der Mondbahn hoffentlich etwas verständlicher zu erklären:
Fange wir zunächst mit etwas einfacherem an, unserer Sonne. Jeder sieht,
dass die Sonne im Sommer hoch am Himmel steht und im Winter selbst
mittags im Süden nur wenig über den Horizont hoch kommt. In der
"Sommerposition" beschreibt die Sonne also einen ganz großen Bogen
über dem Himmel, im Winter (wie jetzt bald) nur einen kleinen.
Deshalb sind die Tage im Sommer ja auch so viel länger als die im
Winter.
Um nun die Mondbahn zu verstehen, muss man dann zusätzlich eigentlich nur wissen, dass der Vollmond
sich jeweils "gegenüber" der Sonne befindet und der Neumond
natürlich genau in Sonnenrichtung steht.
Durch die "gegenüber"-Position (die "Opposition") beim Vollmond
passiert nun natürlich genau folgender Effekt: Im Sommer stehen die
Vollmonde nur wenig über dem Horizont, im Winter dagegen steht der
Vollmond so hoch am Himmel wie sonst nur die Sonne im Sommer.
Man kann sich das wie eine "Wippschaukel" auf einem Kinderspielplatz
vorstellen. Die Erde befindet sich ja "in der Mitte" zwischen Mond
und Sonne - und wenn einer der beiden ganz hoch steigt, muss der andere
entsprechend niedriger stehen.
Soweit zum Vollmond. Hat die Sonne wie jetzt im November oder Dezember, eine "Winterposition", muss
der Vollmond also eine "Sommerposition" haben und umgekehrt.
Jetzt wandert der Mond jedoch in rund zwei Wochen vom Vollmond zum
Neumond. Also dort hin, wo sich in etwa die Sonne befindet. Er
wandert also in 14 Tagen z.B. im Dezember von der höchsten
Vollmondposition, sprich "Sommerposition", zur niedrigsten
"Winterposition".
Insofern verschieben sich dann auch die Auf- oder Untergangsörter
relativ schnell von einer Sommer- zur Winterposition. Der Bogen, den
der Mond am Himmel entlang wandert, wird also immer kleiner. Und muss (im Winter) anschließend wieder schnell größer werden, weil nach Neumond der Mond in 14 tagen wieder zum Vollmond wird, am Himmel also von einer Winterposition zur Sommerposition wandert.
Weil der Mond jetzt im Winterhalbjahr also tendenziell eher die
Sommerbahn hat (zumindest eben der gut sichtbare Teil rund um den
Vollmond) kommt es gerade zu dieser Jahreszeit zu scheinbar
besonders "sprunghaftem" Verhalten. Wenn es auf den Vollmond zugeht,
muss die Mondbahn ja immer "sommerlicher" werden, also von Tag zu
Tag deutlich größer werden, was sich dann z.B. darin zeigt, dass
sich die Mondaufgangszeit täglich um fast eine Stunde ändert. Und
damit verschiebt sich natürlich auch der jeweilige "Ort"
entsprechend stark.
Weil der Mond für einen Umlauf um die Erde halt nur vier Wochen
braucht, kann man ihn - im Vergleich zu den festen Sternen
("Fixsternen") auch als Laie jeden Tag deutlich an einer anderen
Position stehen sehen. Dies lässt sich in den nächsten Tagen am
Morgenhimmel sehen, wenn man den Mond zunächst in der Nähe des Mars
und später bei Saturn findet. Oder für Laien noch etwas einfacher um
den 6. Dezember herum, wenn der Mond wieder an Jupiter vorbei
wandert.
Und wenn man es tatsächlich schafft in solch langen
Schönwetterperioden wie zur Zeit jeden Tag sich die Position des
Mondes anzuschauen, dann wird man schon merken, dass er sich nicht
wirklich "sprunghaft" oder willkürlich am Himmel entlang bewegt,
sondern das auch seine Bahn eigentlich nur eine ganz einfache,
leicht nachvollziehende "Kurve" am Himmel darstellt.
Das waren jetzt viele Worte.Wenn Sie Ihnen geholfen haben, die Mondbahn besser zu verstehen, freue ich mich mit Ihnen. Und wenn Sie neue Fragen haben, dann nutzen Sie doch einfach die Kommentarfunktion in diesem Blog und schreiben sie diese auf.
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