Sonntag, 30. Juni 2019

1. - 7. Juli: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche ist zunächst Neumond, danach erscheint langsam wieder die zunehmende Mondsichel am Abendhimmel. Die ISS (Internationale Raumstation) ist in der zweiten Wochenhälfte bei morgendlichen Überflügen zu sehen. Von den hellen Planeten steht Jupiter Abends im Süden, Saturn geht bald nach Sonnenuntergang im Südosten auf. Jupiter ist bis ca. 3:15 Uhr zu sehen, Saturn die ganze Nacht. Da der helle Mond in diesen Nächten noch nicht zu sehr stört, kann man von dunklen Orten aus auch gut die Milchstraße sehen. Das Milchstraßenzentrum im Sternbild Schütze  steht in der Nacht ungefähr in Richtung Süden zwischen den beiden hellen Planeten Jupiter und Saturn.

Am Montag, den 1. Juli, geht die Sonne um 5:10 Uhr auf und um 21:47 Uhr unter. Bei nur vier Minuten Unterschied in der Tageslänge ist praktisch noch nicht zu merken, dass die Tage wieder kürzer werden.

Am Dienstag, den 2. Juli, ist exakt um 21:16 Uhr Neumond. In Chile und Argentinien kommt es zu einer totalen Sonnenfinsternis. Vielleicht gibt es dafür ja im Internet eine Liveübertragung. Bis ca. 0:26 am Mittwoch kann bei Jupiter am Abend der Schatten von Europa auf der Planetenscheibe beobachtet werden.

Am Mittwoch, den 3. Juli, ist die ISS erstmalig wieder bei einem morgendlichen Überflug zu sehen. Zwischen 4:12 Uhr und 4:16 Uhr ist sie im Südosten zu sehen, allerdings nur in maximal 15° Grad Höhe.

Am Donnerstag, den 4. Juli, heute ist wahrscheinlich die schmale, nur zu 6 Prozent beleuchtete Mondsichel, am Abendhimmel im Nordwesten wieder zu sehen. Sie geht um 23:15 Uhr unter. heute Abend wird im Heinz-Nixdorf-Museum eine Ausstellung zur Raumfahrt eröffnet.

Am Freitag, den 5. Juli, ist der Mond am Abend zu 13 Prozent beleuchtet, er geht um 23:52 Uhr unter. Am Morgen ist die ISS zwischen 4:08 Uhr, wo sie in der Nähe von Saturn aus dem Erdschatten auftaucht bis 4:14 Uhr im Südosten in maximal 28° Grad Höhe zu sehen. Heute ist übrigen die Erde auf ihrer elliptischen Bahn um die Sonne am weitesten in diesem Jahr von dieser entfernt.

Am Samstag, den 6. Juli, ist die ISS gegen 3:20 Uhr kurz in 20° Grad Höhe im Südosten zu sehen.. Am Abend geht die zu ca. 22 Prozent beleuchtete Mondsichel erst kurz nach Mitternacht (also schon am Sonntag) unter. Von 22:28 Uhr bis 0:39 Uhr wandert Io vor der Jupiterscheibe vorüber, Ios Schatten fällt dabei von 23:05 Uhr bis 1:17 Uhr auf den Planeten.

Am Sonntag, den 7. Juli, ist die ISS zwischen 4:05 Uhr und 4:13 Uhr in maximal 48° Grad Höhe am Morgenhimmel zu sehen. Um 4:05 Uhr soll es im Südosten (Azimut 108° Grad, Höhe 40° Grad) auch noch einmal einen Iridiumflare, allerdings nur von 0mag Helligkeit, geben.





Freitag, 28. Juni 2019

Ab 5. Juli: Aufbruch ins All - Weltraum erleben


Ab Freitag, dem 5. Juli 2019, ist im Heinz-Nixdorf-MuseumsForum in Paderborn eine neue Ausstellung zu sehen:

Aufbruch ins All - Raumfahrt erleben


Die Ausstellung läuft bis zum 5. Januar 2020 und wurde vom HNF in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Auf der Webseite des HNF heisst es zur Ausstellung:

50 Jahre nachdem Neil Armstrong und Buzz Aldrin den Mond betraten, widmet sich diese große Ausstellung der Eroberung des Weltraums. Auf 800 Quadratmetern offenbart sich eine beeindruckende Kulisse aus Dunkelheit, Planeten und Raumfahrzeugen. Neben historisch-technischen Exponaten wie Robotern, Triebwerken oder Steuer-Modulen illustrieren zahlreiche Modelle von Raketen oder der Weltraumstation ISS anschaulich den Weg des Menschen in den Kosmos.

Auch die Volkssternwarte Paderborn hat zur Ausstellung einen kleinen Beitrag geleistet und wird mit mehreren Fernrohren zur langen Space Night am 31. August vor Ort sein.

Eine Reihe weiterer Veranstaltungen gibt es in einem Zusatzprogramm zur Ausstellung.

Die Ausstellung wird am 4. Juli im HNF feierlich eröffnet. Hier gibt es weitere Information (Preise, Schließungszeiten usw.) für einen Besuch.

"Aufbruch ins All" - ab 5. Juli im Heinz Nixdorf Museum

Mittwoch, 26. Juni 2019

26. Juni: Abendrot und Jupiter

Heute hat es sich sich zum Abend hin doch etwas abgekühlt, kein Vergleich mehr zur Hitze am Tag. und endlich war der Himmel auch wieder recht transparent, es waren praktisch keine Cirren meh am Himmel wie in den letzten Tagen.

Zunächst beeindruckte mich nach Sonnenuntergang ein schönes Abendrot. Dies wurde sicherlich nicht zuletzt auch durch den Saharastaub beeinflusst:

Blickrichtung Nordwest, wo kurz vorher die Sonne untergegangen ist...
 Danach war dann auch schon shnell Jupiter im Süden zu sehen. Hier ein Spektivfoto mit seinen vier galiläischen Monden:

Jupiter mit seinen Monden, das sind von links nach rechts: Ganymed (oben), Io (unten), Europa und Kallisto.
Ein etwas kürzer belichtetes Foto zeigt keine Jupitermonde mehr, aber dafür kann man sogar Details auf seiner Oberfläche erkennen, wie z.B. die großen Streifen:


Jupiter am 26. Juni gegen 23 Uhr.



Sonntag, 23. Juni 2019

24. - 30. Juni: Der Himmel über Bad Lippspringe

Mit dieser Woche endet das erste Halbjahr 2019. Letzte Woche hatten wir Sommeranfang, ab jetzt werden die Nächte wieder länger. Doch das geschieht zunächst nur ganz langsam, zum Ende der Woche hin sind dies ganze drei Minuten. Der abnehmende Mond ist nur noch in den frühen Morgenstunden zu sehen. Die Abendsichtbarkeitsperiode von Merkur geht zu Ende. Jupiter ist am Abendhimmel zunächst im Südosten zu sehen, gegen 4:00 Uhr geht er im Südwesten unter. Saturn nähert sich seiner Opposition, er geht gegen 22:30 Uhr im Südosten auf. Die ISS ist in dieser Woche bei nächtlichen Überflügen nicht zu sehen.

Am Montag, den 24. Juni, geht die Sonne um 5:06 Uhr auf und um 21:47 Uhr unter. Der Mond geht um 1:24 Uhr auf.

Am Dienstag, den 25. Juni, geht der Mond um 1:43 Uhr auf, um 11:46 Uhr erreicht er exakt das Letzte Viertel. Um 3:09 Uhr endet die Bedeckung des Stern 33 Piscium (4,7mag), dieser Stern taucht dann plötzlich hinter dem dunklen Mondrand wieder auf. Heute ist übrigens der späteste Sonnenuntergang des Jahres, um 21h:47.9m. Da die Sonne heute aber knapp zwei Minuten später aufgeht als am 21. Juni ist es trotzdem nicht der längste Tag des Jahres.

Am Mittwoch, den 26. Juni, geht der Mond exakt um 2:00 Uhr auf, er zeigt maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Nordpol schauen können. Um 4:33 Uhr endet die Bedeckung von 20 Ceti (4,9mag), dann taucht dieser Stern am dunklen Mondrand wieder auf.

Am Donnerstag, den 27. Juni, ist um 2:18 Uhr Mondaufgang, er ist jetzt noch zu gut einem Drittel beleuchtet.

Am Freitag, den 28. Juni, zeigt der Mond in der Frühe große Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht fernab vom Mondrand. Um 23:23 Uhr beginnt bei Jupiter eine Bedeckung von Mond Io.

Am Samstag, den 29. Juni, geht die nur noch zu 16 Prozent beleuchtete Mondsichel exakt um 3:00 Uhr auf. Am Abend endet um 22:54 Uhr ein Durchgang von Io vor der Planetenscheibe, der Schatten Ios wandert noch bis 23:22 Uhr über den Planeten. Da der Mond erst spät aufgeht, eignet sich dieses Wochenende durchaus zur Beobachtung der Sommermilchstrasse, allerdings sinkt die Sonne nur maximal 15° Grad unter den Horizont, so dass es noch gar nicht astronomisch dunkel wird.

Am Sonntag, den 30. Juni, ist um 3:27 Uhr Mondaufgang, er nähert sich jetzt den Hyaden im Stier. Bei Jupiter steht am Abend Mond Europa auf der westlichen, die Monde Io, Ganymed und Kallisto auf der östlichen Seite.





Dienstag, 18. Juni 2019

Leuchtende Nachtwolken am 17. Juni

Am Abend des 17. Juni gab es wieder leuchtende Nachtwolken (NLC) zu sehen, diesmal waren sie nicht nur hell, sondern sehr großflächig über den Himmel verteilt. Sie waren sogar über Süddeutschland gut sichtbar. Im Norden Deutschlands musste man sogar in südliche Richtungen schauen. Das tatsächliche Wolkenfeld muss sich also tatsächlich auch über Deutschland selbst befunden haben und nicht nur über Skandinavien, wo sich diese NLC gewöhnlich bilden und aufhalten.

Hier ein paar Bilder:

Esrstes Bild von 23:03 Uhr, Canon 5D Mark2, 24mm, 4,0sec bei f/4.0

Ein Panorama zeigt, dass sich das Wolkenfeld weit von Westen (Baum links) bis über Ostnordost (Baum rechts) ausdehnt.

Etwas stärker hineingezoomt: 23:07 MESZ, 105mm, 2,0sec bei f/4.0, ISO200

Wie schnell die Wolken sich dabei bewegen, zeigen die folgenden Bilder. Achten Sie mal auf den kleinen Stern unterhalb der hellen Wolken und versuchen sie die Bilder schnell hintereinander laufen zu lassen:

21h 08m 04s

21h 08m 30s

21h 08m 47s

21h 09m 02s

21h 09m 18s
Deutlich sieht man, wie die Strukturen von rechts nach links ziehen, während der Stern leicht von links nach rechts unten wandert,  Vielleicht schaffe ich es irgendwann noch, daraus eine kleine Animation zu erstellen, doch heute fehlt mir die Zeit dafür.

Stattdessen hier noch schnell ein Foto vom gleichen Abend, in südliche Richtung aufgenommen: Jupiter leuchtet auffällig und der Mond geht gerade im Südosten auf:

Mond und Jupiter um 23:12 MESZ

Sonntag, 16. Juni 2019

17. - 23. Juni: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir die kürzesten Nächte des Jahres, Sommeranfang, außerdem Vollmond. Es wird also nicht wirklich richtig dunkel in den Nächten. Doch wenn das Wetter mitspielt, wollen wir auch diese Nächte und Tage genießen! Von den hellen Planeten kann mit Glück bald nach Sonnenuntergang Merkur im Nordwesten gefunden werden, kurz nach 23 Uhr geht er jedoch ebenfalls unter. Jupiter ist kurz nach seiner Opposition in der letzten Woche praktisch die ganze Nacht über zu beobachten. Saturn geht gegen 23 Uhr im Südosten auf. Neptun kann ab etwa 2:00 Uhr ebenfalls im Südosten beobachtet werden. Die ISS oder Iridiumflares sind in dieser Woche nicht zu beobachten.

Am Montag, den 17. Juni, geht die Sonne um 5:05 Uhr auf und um 21:46 Uhr unter. Um 10:31 Uhr erreicht der Mond seine exakte Vollmondposition, dann steht er bei uns jedoch unter dem Horizont. In der Vollmondnacht zum Montag steht er dicht bei Jupiter in maximal 16° Grad Höhe.

Am Dienstag, den 18. Juni, steht am Abend Merkur (0,3mag hell) nur 0,2° nördlich vom Mars (1,8mag), das ist weniger als ein Vollmonddurchmesser. heute Abend geht der noch zu 98 Prozent beleuchtete Mond um 22:49 Uhr auf, er pirscht sich in der Nacht an Saturn heran. Heute früh haben wir übrigens den frühesten Sonnenaufgang des Jahres! Wie auch zur Wintersonnenwende fallen frühester Sonnenaufgang oder spätester Sonnenuntergang nicht mit dem längsten Tag zusammen, sondern das kann sich um wenige Tage unterscheiden.

Am Mittwoch, den 19. Juni, steht am frühen Morgen der Mond nur 1,8° Grad südlich von Saturn. Am Abend und in der Nacht kann man beobachten, wie der Jupitermond Kallisto knapp oberhalb an Jupiter vorüber wandert. Der jetzt abnehmende Mond ist noch zu 94 Prozent beleuchtet und geht kurz vor Mitternacht auf.

Am Donnerstag, den 20. Juni, Fronleichnam, stehen in der Frühe alle vier galiläischen Monde auf der westlichen (rechten) Seite von Jupiter. Io wird ab 3:13 Uhr bedeckt. Der Mond geht erst nach Mitternacht (um 0:11 Uhr) auf und ist dann noch zu 88 Prozent beleuchtet.

Am Freitag, den 21. Juni, beginnt um 0:32 ein Vorübergang von Io vor der Jupiterscheibe (bis 2:43 Uhr), ab 0:47 Uhr wandert auch Ios Schatten über den Planeten (bis 2:59 Uhr). Heute ist exakt um 17:54 Uhr Sommeranfang, zu diesem Zeitpunkt erreicht die Sonne den "nördlichen Wendekreis". Sie erreicht (im Zenit) ihre nördlichste Stellung bei etwa 23° 26', also zum Beispiel über der Sahara. Von jetzt an wandert sie langsam wieder Richtung Süden, die Nächte bei uns werden wieder länger. Gegenüber Montag haben sich Sonnenauf- und untergangszeiten jedoch noch nicht wahrnehmbar geändert.

Am Samstag, den 22. Juni, stehen am Abend alle vier Jupitermonde auf der gleichen westlichen (linken) Seite, Ganymed und Io stehen zunächst sehr eng nebeneinander am Jupiterrand. Um 22:31 Uhr beginnt eine Bedeckung von Ganymed durch den Planeten. Kleinplanet Herculina (10,6mag) geht in nur 16' Bogenminuten Abstand an 41 Leo Minoris (5,0mag) vorüber.

Am Sonntag, den 23. Juni, geht der immer noch zu 72 Prozent beleuchtete Mond um 1:06 Uhr auf. Ganymed taucht um 1:56 Uhr aus seiner Verfinsterung wieder auf. Am Abend stehen dann bei Jupiter zwei Monde rechts, zwei Monde links.

Donnerstag, 13. Juni 2019

12. Juni: Leuchtende Nachtwolken am Abendhimmel

Als ich am Mittwoch gegen 23 Uhr aus Paderborn kommend nach Hause fuhr, fielen mir am Himmel im Nordwesten hell leuchtende Wolken auf. Ein schneller Blick in das Internet klärte mich auf: heute waren tatsächlich schon am frühen Abend selbst in Süddeutschland sichtbare "leuchtende Nachtwolken" aufgetaucht.

In der Wikipedia kann man über diese Erscheinung folgendes lesen:  "Leuchtende Nachtwolken (Abk. NLC von engl. noctilucent clouds) sind Ansammlungen von Eiskristallen oberhalb der Mesosphäre in der Mesopause. Dort wird das absolute Temperaturminimum der Erdatmosphäre erreicht. Sie erscheinen in einer Höhe von 81 bis 85 km – im Gegensatz zu den Wolkenformen der Troposphäre, die maximal eine Höhe von 13 km erreichen. Die meisten Sichtungen in Mitteleuropa gibt es von Anfang Juni bis Ende Juli (also in den Monaten um die Sommersonnenwende) in der Dämmerung Richtung Norden als leuchtende faserige Wolken und sind nicht mit den polaren Stratosphärenwolken zu verwechseln." 

Der Ursprung dieser Wolken ist übrigens noch nicht endgültig geklärt, weil sie im Vergleich zu den normalen "irdischen Wolken" viel zu hoch über der Erde stehen. Es sind also wirklich keine "Cirrus-Wolken", wie mancher auf den ersten Blick hin denken mag. Zu sehen sind sie nur in klaren Sommernächten, und auch das nicht immer. In diesem Jahr wurden sie jedoch schon relativ früh und häufig beobachtet. Mit diesen NLCs verhält es sich manchmal ähnlich wie mit den Polarlichtern, um sie gut sehen zu können, ist ein möglichst nördlicher Standpunkt vorteilhaft. Natürlich muss es noch dunkel genug werden, um sie erkennen zu können.

Leider zogen bei uns auch immer wieder normale Wolken durch, so dass mir hier keine besonders schönen Bilder gelungen sind. Wer diese sucht, sollte mal in das spezielle NLC-Forum schauen.

NLC am 12.6.19 um 23:15 MESZ, Richtung Nordwest, Canon 5DM2, 0,5sec, f/4.0, 28mm, ISO3200
Wie stark bewölkt der Himmel war, zeigt die folgende Aufnahme, die keine NLCs zeigt, sondern ganz normale Wolken, die vom Mond hell angeleuchtet werden:

23:42 MESZ, Canon 5DM2, 4sec, f/1.8, 20mm, ISO400
Je später es wurde, desto tiefer schienen die NLCs am Horizont zu sinken, so dass die Fotos aus meinem Garten heraus schwieriger wurden. Man kann aber die breite Ausdehnung der NLCs von Richtung Nordwest ( etwa die Richtung des beleuchteten Fensters) bis nach Norden hin (ganz am rechten Bildrand) erkennen. In der Großansicht des Bildes kann man auch noch gut Kastor und Pollux erkennen, die Hauptsterne der Zwillinge, etwas links von der Bildmitte, die sich in etwa 8° Grad bzw. 6° Grad Höhe über dem Horizont befinden.

23:47 MESZ, Canon 5DM2, 1sec, f/1.8, 20mm, ISO400
Meine Schwägerin schickte mir über whatsapp kurz nach Mitternacht das folgende Bild von der Insel Amrum. Hier waren die NLC besonders schön zu sehen:

Leuchtende Nachtwolken vom gleichen Abend, fotografiert auf der Insel Amrum.
Und weitere schöne Bilder gibt es, wie gesagt, im NLC-Forum.

Sonntag, 9. Juni 2019

10. - 16. Juni: Der Himmel über Bad Lippspringe

Die Tage sind lang, die Nächte kurz - und bleiben durch die nur wenig unter dem Horizont stehende Sonne und den zunehmenden Mond auch recht hell. Von den Planeten sind gleich nach Sonnenuntergang Merkur und Mars zu sehen. Jupiter steht diese Woche in Opposition zur Sonne, geht also bei Sonnenuntergang auf und bei Sonnenaufgang unter. Saturn geht kurz vor Mitternacht auf. Die Internationale Raumstation ist zur Zeit nicht bei nächtlichen Überflügen zu sehen. Ebenso ist kein Iridiumflare mehr vorher gesagt.

Am Pfingstmontag, den 10. Juni, geht die Sonne um 5:07 Uhr auf und um 21:42 Uhr unter, sie sinkt nur noch 15° Grad unter den Horizont, so dass es Richtung Norden auch in der Nacht immer ein bisschen dämmerig bleibt. Jupiter steht heute genau in Opposition zur Sonne, er steigt im Sternbild Schlangenträger (zwischen Skorpion und Schütze) nachts nicht sehr hoch über den Horizont, aber die Beobachtung seiner Monde ist trotzdem lohnenswert. Unser Mond erreicht um 7:59 Uhr das Erste Vierttel, steht dann jedoch unter dem Horizont, am Abend um 22:15 ist er bereits zu 57 Prozent beleuchtet.

Am Dienstag, den 11. Juni, können Sie bei klarer Sicht Richtung Nordwesten nach Sonnenuntergang mal nach Merkur und Mars Ausschau halten. In den nächsten Tagen wird sich der helle Merkur (-0,3mag) immer dichter an Mars (1,8mag) annähern.

Am Mittwoch, den 12. Juni, zeigt der Mond maximale Libration in Breite, diesmal wird sein Südpol sichtbar. Mittwoch früh gegen 2:00 Uhr stehen die Jupitermonde Ganymed, Kallisto und Io eng beieinander, ab 4:22 Uhr zieht Io vor der Jupiterscheibe vorüber, auch sein Schatten wandert dann über den Planeten.

Am Donnerstag, den 13. Juni, bedeckt der Mond um 1:52 Uhr einen kleinen Stern von 6,9mag. Der Mond selbst ist bereits zu 79 Prozent beleuchtet. Am Abend beginnt um 22:48 Uhr ein Durchgang von Io vor der Jupiterscheibe, Ios Schatten wandert ab 22:52 Uhr über die Planetenscheibe. Der Durchgang endet gegen 1:00 Uhr am Freitag.

Am Freitag, den 14. Juni, geht am Abend Jupiter zunächst nur mit drei Monden auf, um 22:11 Uhr endet dann eine Verfinsterung von Io

Am Samstag, den 15. Juni, findet in der frühe ab ca. 3:20 Uhr ein Durchgang mit Schattenvorübergang von Europa beim Jupiter statt. Der Mond zeigt maximale Libration in Länge, das Mare Crisium steht weitab vom Mondrand.

Am Sonntag, den 16. Juni,beginnt am Abend die kürzeste Vollmondnacht des Jahres. Der Mond steht dabei nur 1,5° Grad entfernt von Jupiter. Ab 22:20 bedeckt die Planetenscheibe von Jupiter den Mond Europa, so dass Jupiter scheinbar nur drei Monde hat in dieser Nacht.

Freitag, 7. Juni 2019

5. Juni: Mondsichel abends im Nordwesten, Jupiter im Südosten

In diesen Tagen zeigt sich am Abend im Nordwesten eine schmale Mondsichel. Leider meistens auch bgleitet von dichten Wolken. Ich hatte gehofft, in der Dämmerung viellecht auch noch Merkur und Mars zu sichten, das ist mir bislang jedoch nicht gelungen.

Hier ein kleines Bild vom Mittwochabend, da war der Mond zu 7 Prozent beleuchtet:

Mondsichel am 5. Juni nach 22 Uhr im Nordwesten.
Hier ein Bild der schmalen Sichel durch mein Teleskop:

Mondsichel, zu 7 Prozent beleuchtet


Etwas später klarte es dann doch noch auf, so dass ich kurz nach Mitternacht dieses Bild von Jupiter und dem Sternbild Skorpion im Süden aufnehmen konnte:

Jupiter und das Sternbild Skorpion kurz nach Mitternacht
Das Bild zeigt auch, wie hell Straßenlaternen und andere künstliche Beleuchtung die Umgebung meines Hauses aufhellen.

Sonntag, 2. Juni 2019

3. - 9. Juni: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche haben wir am Montag Neumond, danach nimmt der Mond im Laufe der Woche von Tag zu Tag ein wenig zu. Von den hellen Planeten kann der Mars abends noch knapp im Westen gesehen werden, er geht gegen 23:30 Uhr unter, Jupiter steht kurz vor der Opposition und ist praktisch die ganze Nacht zu sehen, Saturn geht gegen Mitternacht im Südosten auf. Merkur beginnt eine (schwierige) Abendsichtbarkeit. Die ISS kann - wenn überhaupt - nur am Montag noch bei einem Überflug beobachtet werden.

Am Montag, den 3. Juni, geht die Sonne um 5:11 Uhr auf und um 21:36 Uhr unter. Wir nähern uns der Sommersonnenwende, die Tage werden nur noch wenig länger, gegenüber letztem Montag sind es nur 13 Minuten. Die Sonne sinkt nachts nur 15°-16° Grad unter den Horizont, astronomisch gesehen wird es gar nicht richtig dunkel. Heute ist Neumond. Um 22:30 Uhr kann vielleicht noch einmal die ISS ganz flach, in maximal 14° Grad Höhe, über dem Südwesthorizont gesehen werden.

Am Dienstag, den 4. Juni, geht die nur zu 2 Prozent beleuchtete Mondsichel um 22:46 Uhr unter. Der Mond steht unterhalb von Merkur, der um 23:02 Uhr untergeht. Der Abstand der beiden beträgt ca. 4° Grad.

Am Mittwoch, den 5. Juni,  sind in der Frühe zwischen 2:29 Uhr und 3:54 Uhr gleich zwei Schatten von Jupitermonden (von Io und Ganymed) auf der Planetenoberfläche zu sehen. Heute Abend ist der zu 8 Prozent beleuchtete Mond bereits unterhalb am Mars vorbeigezogen und geht um 23:48 Uhr unter. 

Am Donnerstag, den 6. Juni, geht der mittlerweile zu 15 Prozent beleuchtete Mond erst nach Mitternacht (also erst am Freitag) um 0:38 Uhr unter. Vorher, um 23:24 Uhr, soll es noch einmal einen Iridiumflare geben. Iridium 76 soll in 44° Grad Höhe bei Azimut 241° Grad (WSW, zwischen Arkturus und dem Schwanzende des Löwen) mit etwa Venushelligkeit von -4mag aufleuchten.

Am Freitag, den 7. Juni,  ist der Mond bereits zu 24 Prozent beleuchtet.

Am Samstag, den 8. Juni, steht der Mond am Abend dicht bei regulus, dem hellsten Stern des Löwen.

Am Pfingstsontag, den 9. Juni,  steht der Mond kurz vor dem Ersten Viertel. Merkur geht heute Abend um 23:18 Uhr unter.