Sonntag, 26. Februar 2017

27. Februar - 5. März: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche bestimmt die täglich zunehmende Mondsichel den Abendhimmel über unserer Stadt. Venus ist noch strahlender Abendstern (bis gegen 20:30 Uhr), sie geht jedoch jeden Abend schon ca. 4 Minuten früher unter. Mars kann bis ca. 21:30 Uhr im Westen beobachtet werden. Kurz nach dieser Zeit geht dann im Osten bereits Jupiter auf. Saturn erscheint am Morgenhimmel im Osten ab ca. 3:45 Uhr. Der Planet Uranus kann Anfang der Woche leicht dicht neben Mars gefunden werden. Die ISS kann zum Ende der Woche bei morgendlichen Überflügen gesichtet werden.

Am Montag (Rosenmontag), den 27. Februar, geht die Sonne um 7:14 Uhr auf und um 18:01 Uhr unter, der helle Tag ist also wieder 27 Minuten länger als noch vor einer Woche. Um 19:23 Uhr kommt es im Sternbild Zwillinge zu einem mit -8mag extrem hellen Iridiumflare. Heute Abend sind Mars und Uranus, der für das bloße Auge nicht sichbar ist, nur 45' Bogenminuten voneinander entfernt. Wer mit einem Fernglas Mars anvisiert, sollte dann automatisch auch Uranus mit im Blickfeld haben, Uranus befindet sich gut eineinhalb Monddurchmesser entfernt links unterhalb von Mars.

Am Dienstag, den 28. Februar, kann im Westen die nur zu 5 Prozent beleuchtete Mondsichel beobachtet werden, der Mond geht um 20:28 Uhr unter. Er steht deutlich tiefer als die Venus und wird in der noch hellen Dämmerung nicht leicht zu finden sein. Um 18:34 Uhr kommt es in Richtung Nordnordost, umweit vom Polarstern in 61° Grad Höhe zu einem -5mag hellem Iridiumflare. Um 22:03 Uhr zeigt der veränderliche Stern Algol ein Helligkeitsminimum.

Am Mittwoch (Aschermittwoch), den 1. März, geht der zu 13 Prozent beleuchtete Mond um 21:45 Uhr bereits deutlich nach der Venus im Westen unter. Das Mare Crisium ist auf Grund der Libration randnah. Bei Jupiter stehen heute Abend alle vier Monde auf der gleichen (östlichen) Seite.

Am Donnerstag, den 2. März, geht der nun schon deutlich an Venus und Mars vorbei gezogenen Mond um 23:00 Uhr im Westen unter. Ab 23:42 Uhr (bis 2:12 Uhr) wandert der Schatten von Jupitermond Ganymed über den Planeten, Ganymed selbst zieht ab 3:09 Uhr vor dem Planeten vorüber.

Am Freitag, den 3. März, kann die ISS zwischen 5:46 Uhr und 5:52 Uhr erstmalig flach am Südosthimmel gesichtetwerden. Sie erreicht eine maximale Höhe von 11° Grad über dem Horizont. Um 5:48:30 Uhr fliegt sie dabei unterhalb des Planeten Saturn vorbei. Um 22:46 Uhr bedeckt der Mond einen 6,2mag hellen Stern. Der Mond geht erst kurz nach Mitternacht unter. Kleinplanet Amphitrite (9,2mag) erreicht heute sene Oppositionsstellung im Sternbild Löwe.

Am Samstag, den 4. März, steht der Mond abends bei den Hyaden. Um 19:54 wird der Stern 48 Tauri (6,4mag) vom Mond bedeckt, und um 21:56 Uhr der hellere Stern gamma Tauri (3,9mag). Hier kann vielleicht sogar wieder der Austritt am hellen Rand des Mondes um 22:52 Uhr beobachtet werden. In den USA kann später in der Nacht sogar eine Bedeckung des hellen Sterns Aldebaran beobachtet werden.

Am Sonntag, den 5. März, zwischen 5:38 Uhr und 5:44 Uhr erreicht die ISS bei ihrem heutigen morgendlichen Überflug schon eine beachtliche Höhe von maximal 20° Grad über dem Südosthorizont. Der Mond erreicht heute das Erste Viertel, mathematisch exakt bereits um 12:32 Uhr.

Dienstag, 21. Februar 2017

21. Februar: Venus, strahlender Abendstern

Heute Abend strahlte wieder die Venus unübertroffen hell im Westen am Himmel.

Schon mit einem einfachen Fernglas mit 7-facher Vergrößerung kann man erkennen, dass sie zur Zeit eine ausgeprägte Sichelgestalt zeigt. Dies liegt daran, dass die Venusbahn um die Sonne sich zwischen der Erde und der Sonne befindet. Wenn sich die Venus dabei im "unteren" Teil ihrer Bahn befindet, also auch praktisch zwischen Erde und Sonne steht, zeigt sie eine Sichelgestalt ähnlich wie der Mond. Steht sie irgendwann genau exakt zwischen Erde und Sonne haben wir "Neu-Venus", dann schauen wir nur auf ihre unbeleuchtete Rückseite. Vor fünf und 13 Jahren hatten wir dabei sogar so viel Glück, dass die Venus exakt vor der Sonne entlang lief. Der nächste solche Venustransit findet jedoch erst wieder 2117 statt.

Die Venussichel wird in den kommenden Tagen und Wochen immer schmaler werden - so wie der Abstand von Venus und Sonne am Himmel auch immer kleiner wird. Noch steht die Venus östlich der Sonne, eilt ihr also hinterher. Die Venus bleibt also nur noch kurze Zeit "Abendstern". Am 25. März hat sie ihre "untere Konjunktion" mit der Sonne, anschließend wächst ihre Sichelgestalt wieder an, dann steht sie jedoch westlich der Sonne, eilt ihr also voraus und wird dann im April / Mai zum strahlenden Morgenstern.

Am 3. Juni erreicht die Venus dann wieder den größtmöglichen scheinbaren Abstand von der Sonne am Himmel, wir haben dann ungefähr "Viertel-Venus". Am 9. Januar 2018 steht die Venus dann, von der Erde aus gesehen, genau hinter der Sonne. Wir haben dann eine "Vollvenus", diese bleibt uns jedoch verborgen, da so dicht bei der Sonne natürlich selbst die helle Venus von der Sonne vollkommen überstrahlt wird.

Hier noch ein Bild von heute Abend, die Venus bei 25facher Vergrößerung:

Venus am 21. Februar 2017 um 19:28 MEZ.

Sonntag, 19. Februar 2017

20. - 26. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche geht es auf Neumond zu, die Nächte eignen sich daher gut zur Beobachtung schwächster Objekte am Sternenhimmel, zur sogenannten "deep-sky"-Beobachtung. Noch ist die Venus strahlender Abendstern, aufmerksame Beobachter erkennen jedoch, das sie ihre Bahnrichtung wieder geändert hat und der Abstand zur Sonne sich verringert. Lange wird sie also nicht mehr so strahlen wie jetzt. Mars und Uranus können noch abends im Südwesten beobachtet werden. Schon im Fernglas zeigt die Venus zur Zeit eine ausgeprägte Sichelgestalt. Jupiter geht ca. 23:00 Uhr im Osten auf auf und Saturn nach 4:300 Uhr im Südosten. Die ISS ist in dieser Woche bei nächtlichen Überflügen nicht zu beobachten.

Am Montag, den 20. Februar, geht die Sonne um 7:29 Uhr auf und um 17:49 Uhr unter. Der helle Tag ist damit wieder fast eine halbe Stunde länger als noch vor einer Woche. Die nur noch zu 36 Prozent beleuchtete Mondsichel geht erst kurz nach 3:00 Uhr über der Egge auf. Um 19:14 Uhr gibt es zwischen den Sternbildern Kleiner und Großer Wagen einen mit -8mag sehr hellen Iridiumflare, Höhe 47° Grad, Azimut 18° Grad. Der ursprünglich für heute an der Sternwarte Schloß Neuhaus vorgesehene Vortrag zur Kernfusion findet übrigens nicht statt. Bei klarem Himmel besteht jedoch die Möglichkeit zur Beobachtung.

Am Dienstag, den 21. Februar, steht am Morgen der Mond nur gut 4° Grad nordöstlich von Saturn entfernt. Am Abend kann bei klarer Sicht nach Westen etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang vielleicht das Zodiakallicht beobachtet werden. Der Himmel darf jedoch durch keinerlei künstliche Lichtquellen aufgehellt sein.

Am Mittwoch, den 22. Februar, kann am Morgen um 6:28 Uhr ebenfalls ein mit -8mag sehr heller Iridiumflare in Richtung Südsüdost beobachtet wreden, Höhe 36° Grad, Azimut 162° Grad.

Am Donnerstag, den 23. Februar, gibt es um 19:38 Uhr unterhalb des Sternbilds Zwillinge einen mit -5mag recht hellem Iridiumflare, Höhe 50° Grad, Azimut 138° Grad. Am Morgen gegen 7 Uhr geht Saturn (0,6mag) nur 24' Bogenminuten südlich an Stern 58 Ophiuchi (4,9mag) vorüber.

Am Freitag, den 24. Februar, geh die nur noch zu 6 Prozent beleuchtete Mondsichel um ca. 6:15 Uhr über der Egge auf. Ob sie noch in der Dämmerung gefunden werden kann? Am Abend geht Mars (1,3mag) nur 16' Bogenminuten nördlich an Zeta Piscium (5,6mag) vorüber.

Am Samstag, den 25. Februar, wandert in der Frühe ab 0:38 Uhr zuerst der Schatten, dann ab 1:32 Uhr der Mond Io selbst vor der Planetenscheibe vorüber. Am Abend zeigt Jupiter nach seinem Aufgang im Osten wieder nur drei Monde. Io wird jetzt bis 0:49 Uhr am Sonntag vom Planeten bedeckt.

Am Sonntag, den 26. Februar, ist offiziell um 15:58 Uhr Neumond. Auf der Südhalbkugel der Erde, zunächst in Chile und Argentinien, später dann in Angola kommt es heute zu einer ringförmigen Sonnenfinsternis. Leider so weit weg von uns, dass es hier nicht einmal zu einer klitzekleinen partiellen Finsternis reicht.

Sonntag, 12. Februar 2017

13. - 19. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

In dieser Woche zieht sich der Mond vom Abendhimmel zurück und die Bedingungen für "deep-sky"-Beobachtungen verbessern sich von Nacht zu Nacht. Von den großen Planeten sind Venus und Mars bis ca. 21:30 Uhr im Südwesten am Abendhimmel zu sehen. Der Aufgang von Jupiter im Osten verfrüht sich auf ca. 23 Uhr. Gegen 5 Uhr früh geht auch Saturn im Südosten auf. Die ISS ist zu Beginn der Woche noch bei abendlichen Überflügen zu beobachten.

Am Montag, den 13. Februar, geht die Sonne um 7:43 Uhr auf und um 17:36 Uhr unter. Der helle Tag dauert also wieder 24 Minuten länger als noch vor einer Woche, jetzt sind es schon fast zehn Stunden. Die ISS fliegt zwischen 18:18 Uhr und 18:26 Uhr etwas oberhalb an Venus und Mars vorüber, im Süden erreicht sie noch ein Höhe von 43° Grad, im Osten fliegt sie dicht an Sirius vorbei, bevor sie knapp über dem Horizont im Erdschatten verschwindet. Um 19:48 Uhr gibt es einen mit -5mag recht hellem Iridiumflare im Nordnordosten (Azimut 17°) in 43° Grad Höhe, zwischen Kleinem und Großen Wagen zu beobachten. Der Mond geht am Abend um 20:39 Uhr auf und ist noch zu 92 Prozent beleuchtet.

Am Dienstag, den 14. Februar, gibt es in der Frühe um 5:25 Uhr, nicht weit von Mond und Jupiter entfernt - etwas östlich von den beiden - einen mit -8mag sehr hellen Iridiumflare. Die ISS fliegt zwischen 19:02 Uhr und 19:08 Uhr in nur maximal 18° Grad Höhe tief im Südwesten über den Himmel entlang.Der Mond geht um 21:46 Uhr auf, er nähert sich in dieser Nacht dem Planeten Jupiter.

Am Mittwoch, den 15. Februar, kommt es in der Frühe zu zwei Sternbedeckungen durch den Mond. da der Mond abnimmt, kann nur das Wiederauftauchen der Sterne am dunklen Mondrand beobachtet werden. Dies ist um 3:00 Uhr und um 5:15 Uhr der Fall. Die ISS ist heute ein letztes Mal zwischen 18:08 Uhr bis 18:17 Uhr bei ihrem Abendüberflug in maximal 27° Grad Höhe am südlichen Himmel zu beobachten. Der Mond geht um 22:52 Uhr auf, er ist jetzt bereits an Jupiter vorbei gezogen und ist heute Abend zu 76 Prozent beleuchtet.

Am Donnerstag, den 16. Februar, kann bei klarer Sicht zum Westhorizont und ohne "Lichtverschmutzung" nach Sonnenuntergang bis gegen 19 Uhr im Westen das Zodiakallicht beobachtet werden. Kleinplanet Amphitrite (9,3mag) geht nur 2' Bogenminuten entfernt an Stern SAO 118735 (5,9mag) vorüber. Der Mond geht heute Abend erst um Mitternacht auf.

Am Freitag, den 17. Februar, steht die Venus als Abendstern im "größten Glanz", sie erreicht eine Helligkeit von -4,8mag.

Am Samstag, den 18. Februar, ist um 1:00 Uhr Mondaufgang. Am Abend erreicht er um 20:33 Uhr das Letzte Viertel, dann steht er bei uns jedoch unterhalb des Horizonts im Sternbild Skorpion. Kleinplanet (14)  Irene erreicht seine Oppositionsstellung und hat eine Helligkeit von 9,0mag im Sternbild Löwe.

Am Sonntag, den 19. Februar, geht der Mond um 2:00 Uhr auf. Er ist nur noch zu 45 Prozent beleuchtet, auf seiner dunklen Seite schimmert vielleicht schon wieder das "Erdlicht". Heute zeigt er auch maximale Libration in Breite, so dass wir auf seinen Südpol schauen können.

Samstag, 11. Februar 2017

11. Februar 2017: Halbschatten-Mondfinsternis

In der Nacht vom 10. zum 11. Februar war eine "Halbschatten-Mondfinsternis" angekündigt. Also keine totale Mondfinsternis, wie zuletzt am 28. September 2015, in welcher der Mond tief in den Schatten der Erde eintaucht und "blutrot" wird.  Der Mond taucht bei einer Halbschattenfinsternis nicht in den eigentlichen Kernschatten der Erde ein, wird also nicht wirklich verfinstert, sondern eben nur in den "Halbschatten". Da in diesem Bereich immer auch noch Sonnenlicht auf den Mond fällt, ist diese längst nicht so spektakulär wie eine totale Mondfinsternis.

Wie immer musste natürlich auch das Wetter mitspielen. und tagsüber sah es gar nicht gut aus, eine dichte Hochnebeldecke verhinderte jeden Blick auf die Sonne und - nach Sonnenuntergang - auch auf den Mond oder gar Sterne.

Nach 23 Uhr gab es jedoch erste "Lücken" in dieser Suppe und der helle Vollmond konnte zumindest durch die Wolken scheinen. Sterne konnte ich um diese Uhrzeit nicht wahrnehmen. Der Beginn der Halbschattenfinsternis sollte um 23:32 Uhr sein, das Kosmos Himmelsjahr 2017 schreibt aber zutreffend: "Ein- und Austritt des Mondes in beziehungsweise aus dem Halbschatten der Erde bleiben grundsätzlich unbeobachtbar." Und so war es auch:

Vollmond am 10. Februar 2017 um 23:37 MEZ, nch ist von der Halbschattenfinsternis nichts zu merken.
Die Mitte der Finsternis war für 1:44 Uhr am 11. Februar angekündigt. Der nördliche Rand des Mondes sollte fast den Kernschatten berühren, hier sollte man dann doch eine deutliche Abschattung beobachten können.

Hier ein Foto von mir von 1:33 Uhr:

Vollmond kurz vor dem Maximum der Halbschattenfinsternis um 1:33 Uhr am 11.2.2017
Diese Verfinsterung war in der Tat deutlich zu sehen. Ein Foto allein mag vielleicht kein 100 prozentiger Beweis sein, denn natürlich kann eine solche Abschattung auch mal durch Dunst, Hochnebel oder Wolken verursacht werden. Und es zogen am Himmel ja auch immer wieder Hochnebelschwaden durch. Doch beim persönlichen Beobachten kann man ziehende Wolken natürlich schnell und leicht von dieser realen Verfinsterung auf der Mondoberfläche unterscheiden.

Das lange Aufbleiben hatte sich für mich also gelohnt. Ein weiteres astronomisches Highlight in diesem Jahr mehr.  Als nächstes wird es am 26. Februar eine ringförmige Sonnenfinsternis geben. Diese bleibt jedoch von der Nordhalbkugel der Erde aus unbeobachtbar, dazu müsste man nach Südamerika oder ins südliche Afrika reisen. Die nächste Mondfinsternis wird in Deutschland am 7. August sichtbar sein. Dann wird der Mond bei seinem Aufgang schon den Höhepunkt der Verfinsterung überschritten haben, maximal wird er zu ca. 25 Prozent in den Kernschatten der Erde eintauchen. Am 21. August gibt es dann noch eine totale Sonnenfinsternis, zu der muss man jedoch in die USA reisen, um sie beobachten zu können.

Sonntag, 5. Februar 2017

5. Februar: Sternbedeckungen durch den Mond und ein Überflug der ISS

Am Sonntag, den 5. Februar, sollte der Mond im Laufe des Abends über die Sternenansammlung der Hyaden hinweg ziehen und dabei auch mehrere Sterne bedecken. Die erste Sternbedeckung um 17:45 Uhr ließ sich in meinem Spektiv so gerade beobachten. Noch war der Himmel nicht wirklich dunkel.Und der bereits zu 67 Prozent beleuchtete Mond überstrahlt natürlich auch fast alles in seiner Nähe.

Trotzdem hatte ich mit der Beobachtung durch das eigene Auge Glück. Es ist schon toll, welchen Helligkeitsunterschied das menschliche Auge noch wahrnehmen kann. Die Bedeckung von Stern "71 tau" mit einer Helligkeit von 4,5mag am dunklen Mondrand liess sich durchaus im Spektiv beobachten.

Zuerst waren mir im Gesichtsfeld des Spektivs die beiden Sterne "Theta 1" und "Theta 2" ins Auge gefallen, sie sind ja auch mit 3,4 bzw. 3,8mag etwas heller als 71 tau. Diese beiden Sterne werden aber erst um 19 Uhr bedeckt.

Die Sternbedeckung zu fotografieren ist mir jedoch nicht gelungen. Der Chip meiner Kleinbildkamera konte 71 tau nicht sichtbar machen.

Hier zunächst ein Bild, was den Mond einigermaßen gut ausbelichtet hat, es ist mit 1/50 Sekunde entstanden.

Der Mond am 5. Februar um 17:44 Uhr
Theoretisch müsste 71 tau auch auf dem Foto erscheinen, doch selbst wenn ich die Belichtung bis zum Anschlag nachreguliere, ist er nicht zu sehen.

Kurtz danach habe ich ein weiteres Bild gemacht. Diesmal eine ganze Sekunde belichtet, mit ansonsten gleich Einstellungen.

Mond mit theta tauri
Auf diesem Bild kann man links die beiden Sterne Theta 1 und Theta 2 gut erkennen. Man sieht aber auch sofort, das der Mond stark überbelichtet ist und seine Helligkeit weit über ihn hinaus strahlt, da hat man keine Chance, den schwächeren Stern 71 tau an seinem Rand zu fotografieren.

Wie so oft in den letzten Tagen bewölkt es sich. ich glaube nicht, dass ich die Bedeckung von Theta 1 und Theta 2 noch beobachten kann.

***

Manchmal kommt es anders als man denkt.  Trotz starkem Dunst ist es mir gelungen, auch diese Bedeckung zu beobachten. Die Bedeckung von theta 2 konnte ich dabei sogar fotografisch festhalten:

Der Mond mit Theta 1 und Theta 2 um 18h 59min 46sec
Und einen Moment später:

Der Mond, nur noch mit Theta 1, um 18h 59min 55sec
Die angegebene Uhrzeit ist die Uhrzeit der Kamera, sie ging bei den Aufnahmen 45 Sekunden vor.

Eine gute Minute später war auch Theta 1 verschwunden. Doch das ist ein "langweiliges" Foto, weil es nur noch die überbelichtete Mondkante zeigt.

****
Zehn Minuten zuvor konnte ich auch noch den Überflug der ISS beobachten. Hier eine kleine Fotoserie:

Die ISS steigt um 18:53 Uhr im Westen auf ...
 

... fliegt anschließend an der Cassiopeia (rechts) vorbei zum Perseus ...


... vom Perseus zum Fuhrmann ...



... und verschwindet im Osten im Erdschatten bei den Zwillingen um 18:55 Uhr.

Das erste Bild zeigt dicht neben der benacbarten Birke auch die helle Venus und etwas östlich (rechts) von ihr über dem Baum den Planeten Mars.

Auf dem zweiten und dritten Bild sieht man einen Ausschnitt eines runden Kreises um den Mond, ein Halo.

Das vierte Bild zeigt, wie die ISS im Osten immer tiefer sinkt. Der kleine "Haken" zu Beginn ihrer Spur ist keine reale Bewegung der ISS, sondern wohl eher mein Druck auf den Auslöser der Kamera. oder ein letztes "Ruckeln", denn ich musste die Kamera auf meinem Stativ erst einmal richtig drehen und in Position bringen, um auch dieses Foto noch schießen zu können.

Auf allen Bildern wurde 30 Sekunden belichtet. Sie sind an meiner Canon 5DM2 mit einem 20mm Weitwinkel-Objektiv von Sigma entstanden, immer bei ISO200 und Blende f=2,5. Die meisten Sterne auf diesen Fotos waren für das bloße Auge auf Grund des Dunstes am Himmel und des hellen Mondlichts nicht zu erkennen.

6. - 12. Februar: Der Himmel über Bad Lippspringe

Der immer voller werdende Mond bestimmt in dieser Woche den Nachthimmel. Die ISS ist bei abendlichen Überflügen zu beobachten. Venus ist auch in dieser Woche strahlender Abendstern (Untergang gegen 21:30 Uhr), Mars ist ebenfalls (bis ca. 21:45)  am Abendhimmel zu sehen. Jupiter geht bereits vor Mitternacht im Osten auf und Saturn ist im Südosten ab ca. 5:30 Uhr zu beobachten.

Am Montag, den 6. Februar, geht die Sonne um 7:54 Uhr auf und um 17:23 Uhr unter, der helle Tag ist heute also schon wieder 26 Minuten länger als noch vor einer Woche.  Beim Mond ist am Abend der "Goldene Henkel" zu sehen. Zwischen 17:58 Uhr und 18:05 Uhr fliegt die ISS hoch (maximal 70° Grad) am Südhimmel vorüber. Um 19:35 Uhr steigt sie noch einmal im Westen empor, verschwindet dann jedoch schon nach drei Minuten im Sternbild Andromeda im Erdschatten. Um 19:30 Uhr gibt es an der Sternwarte in Paderborn Schloß Neuhaus einen Vortrag zum Thema "Kernfusion".

Am Dienstag, den 7. Februar, kommt es gegen 18:16 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond, das Sternchen ist allerdings sehr lichtschwach, nur 7,5mag. Zwischen 18:42 Uhr und 18:47 Uhr fliegt die ISS genau über unsere Stadt hinweg.

Am Mittwoch, den 8. Februar,  steigt um 19:27 Uhr die ISS aus dem Westen kommend hoch am Himmel auf, um drei Minuten später in ca. 70° Grad Höhe zwischen Perseus und Fuhrmann im Erdschatten zu verschwinden. Der veränderliche Stern Algol zeigt um 20:17 Uhr ein Helligkeitsminimum.

Am Donnerstag, den 9. Februar, fliegt die ISS zwischen 18:34 Uhr und 18:40 Uhr sehr hoch am Himmel (in maximal 84° Grad Höhe) über unsere Köpfe hinweg.

Am Freitag, den 10. Februar,  steht der Mond 9° Grad westlich von Regulus. Die ISS fliegt ab 19:17 Uhr über unseren SüdwestHimmel hinweg und verschwindet gegen 19:22 Uhr im Sternbild Orion im Schatten der Erde. In der Nacht zu Samstag tritt der Mond in den "Halbschatten" der Erde ein, für eine totale Verfinsterung reicht es jedoch nicht. Die Verfinsterung beginnt zunächst unmerklich schon vor Mitternacht. Um 1:33 Uhr am Samstag morgen hat der Mond die Vollmondposition erreicht, dann ist auch die Verfinsterung  am weitesten fortgeschritten. Man merkt jedoch nur eine leichte Verdunkelung des Mondes, die im oberen Bereich stärker sein wird als im unteren teil des Mondes.

Am Samstag, den 11. Februar, geht am Morgen um 5:45 Uhr Kleinplanet Eunomia (9,3mag) nur 20' Bogenminuten nördlich an alpha Sextantis (4,5mag) vorbei. Zwischen 18:25 Uhr und 18:33 Uhr fliegt die ISS hoch (maximal 65° Grad) am Südhimmel vorüber.

Am Sonntag, den 12. Februar, fliegt die ISS zwischen 19:09 Uhr und 19:15 an unserem Himmel in maximal 30° Grad Höhe vorüber. Dabei fliegt sie fast genau über Venus und Mars hinweg. Der Mond geht um 19:29 Uhr auf, auch jetzt ist er noch zu 96 Prozent beleuchtet. Er zeigt maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi steht nah am Rand.


Freitag, 3. Februar 2017

2. Februar - Mond

Am 2. Februar war es nach Sonnenuntergang zunächst ebenfalls klar. Doch schnell zogen Wolken auf, so dass ich weder den Überflug der ISS, noch den Doppel-Iridiumflare beobachten konnte. Ein Foto des Mondes gelang mir dennoch:

Mond am 2. Februar 2017 um 17:18 MESZ
Im Vergleich zu gestern ist die Beleuchtung des Mondes von 23 auf 34 Prozent angestiegen, die Tag/Nacht-Grenze ist deutlich weiter gewandert. heute sind ganz Krater sichtbar, die gestern noch völlig im Schatten lagen.

Auch die Venus war zunächst noch zu sehen, natürlich schon deutlich weiter entfernt vom Mond als am Tag davor.

Mittwoch, 1. Februar 2017

1. Februar: Mond und Venus und mehr am Abendhimmel

Der neue Monat beginnt mit einen relativ klarem Abend, von Westen kommen jedoch Wolken auf, die sicherlich früher oder später den ganzen Himmel bedecken werden. Doch für ein Foto vom Mond und der Venus hat es bis 17:30 Uhr allemal gereicht. Und es blieb noch etwas länger klar, so dass ich sogar noch einen Iridiumflare und den Vorbeiflug der ISS dokumentieren konnte.

Hier der Mond, aufgenommen durch mein Spektiv mit einer Kleinbildkamera:

Mond am 1.2.2017
und hier ein Bild der Venus. Auch sie zeigt "Mondphasen":

Venus am 1.2.2017
Auch dieses Bild wurde mit meinem Spektiv aufgenommen. Während das Bild des Mondes mit geringster Vergrößerung (25x) aufgenommen wurde, habe ich für dieses Bild das Spektiv auf stärkste Vergrößerung (50x) eingestellt.

Als es etwas dunkler am Himmel wurde, tauchte dann auch der Mars zwischen Mond und Venus auf:

Mond, Mars und Venus am Abendhimmel des 1.2.2017
 Der Mond ist auf diesemzwei Sekunden lang belichtetem Bild schon deutlich überbelichtet. Die Venus deutlich rechts vom Mond ebenfalls, Mars dazwischen ist gut zu erkennen. Oben rechts in der Ecke fliegt auch gerade noch ein Flugzeug vorbei. Wenn man das Bild anklickt und es in groß auf dem Bildschirm erscheint kann man auch noch eine Reihe weiterer Sterne erkennen.

Die Wolken kamen unerbittlich von Westen an. Aber zuerst gelang es mir noch, ein Foto vom Iridiumflare um 18:47 Uhr in Richtung Nordosten zu machen:

Iridiumflare um 18:47 MESZ
 Für dieses Bild habe ich ein 20mm-Weitwinkelobjektiv an meiner Canon 5DM2 verwendet und mit 30 Sekunden Belichtungszeit bei ISO800 und Blende f=4,5 gearbeitet. der iridiumflare fand im Sternbild Giraffe, nicht weit vom großen und Kleinen Wagen entfernt statt. Der hellste Stern links vom Flare ist der Polarstern, die Deichselspitze des Kleinen Wagen, der vom Polarstern gerade ziemlich senkrecht darunter "hängt". Oberhalb des Polarsterns sieht man noch eine Linsenspiegelung, verursacht wahrscheinlich durch die Straßenlampe, deren Lichtschein man auch noch rechts unten hinter dem Baum erkennen kann. Der Baum rechts verdeckt auch Teile des Großen Wagen, der vorderste Deichselstern ist leider auch nicht mehr auf dem Bild.

Und kurz nach 19 Uhr flog auch noch die ISS vorbei. Sie steigt ja immer aus dem Westen kommend am Himmel auf, dort befanden sich jedoch schon dichtere Wolken. deshalb habe ich mit meinem Foto gewartet, bis die ISS praktisch aus diesem Wolkengebiet gerade heraus gekommen war:

ISS am 1.2.2017 um 19:11 Uhr.
Auch dieses Bild habe ich 30 Sekunden belichtet, diesmal jedoch nur noch bei ISO400, aber Blende f=2,5. Man kann deutlich erkennen, wie die ISS vor Erreichen des Sternbilds Orion in den Erdschatten eintaucht und die Helligkeit der Raumstation langsam abnimmt. Dies liegt daran, dass der Erdschatten auf Grund unserer Atmosphäre keine scharfe Schattengrenze hat sondern eher einen sehr "weichen" Rand.

Jetzt, kurz vor 20 Uhr ist der Himmel inzwischen ziemlich flächendeckend zugezogen. Naja, sonst hätte ich diesen Blogbeitrag nicht geschrieben, sondern sicherlich noch weiter beobachtet.