Sonntag, 27. März 2011

28. März - 3. April - der Himmel über Bad Lippspringe

Am Montag, den 28. März, geht der Mond um 4:35 Uhr auf. Um 6:48 Uhr kann man am Morgenhimmel die ISS sehen, sie erreicht immerhin schon 22° Grad Höhe und fliegt damit über der schmalen Mondsichel hinweg von West nach Ost. Kurz danach gibt es um 6:57 Uhr in 55° Höhe und bei 166° Grad in Südsüdöstlicher Richtung einen extrem hellen Iridiumflare der Stärke -8mag. Allerdings ist dann auch der Himmel schon sehr aufgehellt, denn Sonnenaufgang ist um 7:10 Uhr, Sonnenuntergang um 19:50 Uhr, die Tageslänge beträgt also schon 12 Stunden und 40 Minuten. Abends kann man in dieser Woche sehr gut deep-sky-Beobachtung betreiben, es ist ja kein störendes Mondlicht vorhanden.

Am Dienstag, den 29. März steht morgens um 3 Uhr der Saturnmond Titan in östlicher Elongation, abends um 21:30 Uhr Dione ebenfalls. Rhea erreicht nach Mitternacht gegen 1 Uhr westliche Elongation. Die ISS kommt morgens um 5:42 knapp 12° Grad über dem Horizont bei uns vorbei geflogen.

Am Mittwoch, den 30. März, komtm die ISS ab 6:06 Uhr vorbeigeflogen. Heute erreicht sie bereits 25° Gard Höhe im Süden. Abends hat der veränderliche Stern Algol im Perseus um 22:18 Uhr ein Minimum.

Am Donnerstag, den 31. März, ist morgens um 4:30 Uhr Dione in westlicher Elongation. Die ISS lässt sich mit etwas Glück gleich zweimal beobachten. Beim ersten Überflug taucht sie um 4:59 Uhr in nur 13° Gard Höhe im Südsüdosten auf. Um 5:14 Uhr gibt es einen -6mag hellen Iridiumflare bei in 12° Höhe und bei 18° Nordnordost. Der zweite ISS-Überflug um 6:31 Uhr ist wesentlich einfacher zu beobachten. Hier erreicht sie sogar 48° Grad Höhe über dem Horizont im Süden. Der Abend eignet sich zur deep-sky-Beobachtung. Noch lassen sich die Wintersternbilder Orion, Fuhrmann, Zwillinge und Krebs beobachten.

Am Freitag, den 1. April, geht der Saturnmond Titan gegen 23 Uhr südlich an seinem Mutterplaneten vorüber. Morgens taucht die ISS um 5:27 Uhr im Süden aus dem Erdschatten auf.

Am Samstag, den 2. April, steht abends der Saturnmond Dione in westlicher Elongation. Morgens erreicht die ISS bei einem Überflug um 5:50 Uhr sogar schon 52° Gard Höhe.

Am Sonntag, den 3. April, ist (exakt um 16:32 Uhr) Neumond. Die ISS taucht wieder zweimal auf. Einmal um 4:43 Uhr in 27° Grad Höhe im Südosten, ein zweites Mal dann um 6:15 Uhr im Westen, anschließend fliegt sie in 80° Höhe über unsere Köpfe hinweg.

Samstag, 26. März 2011

26. März - Von der Burgruine ins Weltall reisen

In der Neuen Westfälischen Zeitung erschien heute ein interessanter Artikel zur Planetariumsplanung in Bad Lippspringe.

Hier der direkte Link zum Artikel:
http://www.nw-news.de/lokale_news/paderborn/kreis_paderborn/4332235_Von_der_Burgruine_durchs_Weltall_reisen.html

Der eine oder andere mag vielleicht etwas überrascht sein, was hat denn ein Planetarium mit einer Landesgartenschau zu tun?

 Charles Darwin faszinierten Orchideen wie kaum etwas anderes.
Copyright: Uni Kiel/Botanischer Garten, Foto: Botanischer Garten Kiel
Das kann sehr viel sein. 2009 war sowohl das "Internationale Jahr der Astronomie" als auch das "Darwin-Jahr". So lag es vielleicht ganz nahe, dass überwiegend von Studenten aus meiner alten Heimatstadt Kiel eine wunderschöne Show für Planetarien entwickelt wurde:

Orchideen - Wunder der Evolution


Diese wunderschöne Show zeigt deutlich, dass sich Planetarien eben nicht nur zur Information über astronomische Themen eignen, sondern dass sie auf vielfältigste Art und Weise zu unser aller Bildung beitragen können.

Bis das Planetarium in Bad Lippspringe gebaut ist, wird es noch einige Zeit dauern. Die Show "Orchideen - Wunder der Evolution" können Sie zur Zeit noch sehen in den Planetarien von: BerlinBochum, Chemnitz, Kiel , Nürnberg und Wolfsburg.

Zur Planetariumsgesellschaft

Sonntag, 20. März 2011

21. - 27. März - Der Himmel über Bad Lippspringe

Am Montag, den 21. März, ist Frühlingsanfang. Heute früh um 0:21 Uhr überquert die Sonne den Äquator von Süden nach Norden. Häufig sagt man auch, heute ist "Tagundnachtgleiche", doch dies ist genau genommen nicht ganz korrekt. Denn eine Aufgangszeit von 6:26 Uhr und ein Sonnenuntergang um 18:38 Uhr zeigen doch, dass der Tag heute wenige Minuten länger ist als die Nacht. Dies hat gleich zwei Gründe. der Sonnenaufgang beginnt für uns, wenn der erste Lichtstrahl der Sonne, also der oberste Rand über dem Horizont hervorschaut, ein Sonnenuntergang ist erst dann erfolgt, wenn auch der letzte Lichtstrahl der Sonne am Horizont verschwunden ist. Mathematiker bevorzugen für ihre Berechnungen jedoch eher den Sonnenmittelpunkt und nicht den Sonnenrand. Außerdem spielt die Lichtbrechung in der Atmosphäre eine Rolle. Diese zeigt uns immer noch (oder schon) eine Sonne, auch wenn diese eigentlich schon (oder noch) unter dem Horizont verschwunden ist, die Sonne wird in Horizontnähe durch die Lichtbrechung scheinbar etwas angehoben. Die tatsächliche Tagundnachtgleiche war für Bad Lippspringe dadurch schon am 18. März. Passend zum heutigen Datum gibt es an der Sternwarte Schloß Neuhaus in Paderborn einen Vortrag von Frank Bewermeyer zum Frühlingshimmel, Beginn ist 19:30 Uhr. Bei klarem Himmel besteht anschließend Gelegenheit zur Himmelsbeobachtung. Am Abend besteht nach Sonnenuntergang zunächst die seltene Gelegenheit, im Westen den Planeten Merkur zu finden, er ist vielleicht bis eine gute Stunde nach Sonnenuntergang zu finden. Der noch recht volle Mond 9° Grad südöstlich von Spica, dem Hauptstern der Jungfrau. Der Saturnmond Thetys steht in westlicher Elongation.

Am Dienstag, den 22. März, hat sich der Mond schon etwas länger vom Abendhimmel zurück gezogen, so dass ab heute wieder (bis 3. April) das West-Zodiakallicht zu beobachten sein kann. Mondaufgang ist erst um 23:07 Uhr. Beim Saturn steht Thetys in östlicher Elongation, Dione in westlicher.

Am Mittwoch, den 23. März, ist abends vielleicht zum letzten mal im Westen noch der Merkur zu finden. Danach kann man gut "deep-sky"-Beobachtung betreiben, denn der Mond geht erst nach Mitternacht auf. In dieser Nacht geht der Kleinplanet (20)Massalia (mit 9,2mag) nur 4' Bogenminuten südlich am Stern tau Leonis mit 5,2mag vorbei.

Am Donnerstag, den 24. März, endet morgens nach 5 Uhr eine Sternbedeckung durch den Mond. Dieser  steht morgens tief im Süden 6° Grad nordwestlich von Antares, dem hellsten Stern im Skorpion.

Am Freitag, den 25. März, zeigt der Mond maximale Libration in Länge, der Krater Grimaldi ist sehr randnah. Der Abend eignet sich wieder gut zur deep-sky-Beobachtung.

In der Nacht von Samstag, 26. März, zum Sonntag, 27. März, wird auf Sommerzeit umgestellt. Um 2:00 springen unsere automatische Uhren gleich auf 3:00 Uhr weiter, dadurch ist es dann abends eine Stunde "länger" hell. An diesen Abenden lässt sich gut das Westzodiakallicht, die Milchstraße und der "tiefe Himmel" (deep sky) beobachten.

Am Sonntagmorgen ist dann zum ersten Mal wieder die ISS bei einem Überflug zu sehen. Dieser findet jedoch  noch sehr tief am Südhorizont statt. Um 6:24 Uhr fliegt die ISS noch knapp unterhalb des Mondes durch das Sternbild Schütze.

Samstag, 19. März 2011

19. März - Ein "Super"-Vollmond

Heute ist Vollmond. Außerdem steht heute der Mond im Perigäum, dem erdnächsten Punkt seiner Bahn. Und wie immer in der Natur gibt es dabei im Laufe der Jahrtausende mehr oder weniger große Schwankungen. So haben schlaue Köpfe ausgerechnet, dass dies der 11.näheste Mond der letzten tausend Jahre und auch der 11. näheste Mond für die nächsten tausend Jahre ist.

Der Durchmesser des Mondes beträgt heute bei uns 33'49,5'' (also nicht ganz 34 Bogensekunden). Der Modn bewegt sich nicht auf einer kreisbahn, sondern auf einer Ellipse um die Erde. Dadurch gibt es die Unterschiede zwischen Erdnähe und Erdferne. Am 12. Oktober werden wir einen Vollmond haben und am gleichen Tag Erdferne, dann erscheint uns der Mond nur 29'11,5'' (also weniger als 30 Bogenminuten) groß. Das ist vom Durchmesser her nur ein Unterschied von rund 15%, von der beleuchteten Fläche her macht es jedoch schon rund 34% aus, die dieser Mond dann heute heller strahlt als derjenige im Oktober.

Mehr Informationen zum Thema Mond und Erdbeben findet man heute übrigens auf dieser Seite im Internet:
http://news.astronomie.info/ai.php/headlines/n201103190

Mir ist vorhin dieses Bild vom Vollmond gelungen. Leider ist es nicht ganz scharf, der Mond war einfach noch zu horizontnah und  dadurch in der Luftunruhe viel zu "flimmerig".


Und hier noch eine Filmaufnahme. In den 30 Sekunden kann man gut erkennen, wie die Luft flimmert, wie der Mond zu wabern scheint.





Allen Mondsüchtigen wünsche ich noch eine ganz besonders schöne Nacht!

Dienstag, 15. März 2011

14. - 20. März - Der Himmel über Bad Lippspringe

Zunächst muss ich um Entschuldigung bitten, dass diesmal meine astronomische Vorschau mit etwas Verspätung erscheint - doch die Ereignisse in Japan ließen mir keine Ruhe. Ich denke, ich habe dafür Euer Verständnis.

Montag, den 14. März, lasse ich hier also gleich ausfallen. Generell kann man für diese Woche sagen, dass Jupiter sich vom Abendhimmel verabschiedet, zusammen mit Merkur wird er nur noch wenige Tage nach Sonnenuntergang im Westen zu finden sein. Dafür erscheint der Ringplanet Saturn immer früher am Abendhimmel. Ab 21 Uhr ist er schon gut im Sternbild Jungfrau, noch nicht weit vom Löwen entfernt zu beobachten. Die ISS ist diese Woche am Abend- oder Morgenhimmel nicht zu sehen. Durch den (fast) vollen Mond, der die ganze Nacht über scheint, ist die Beobachtung von lichtschwächeren Objekten sehr erschwert.

Am Dienstag, den 15. März, stehen abends Jupiter und Merkur nur 2° Grad voneinander entfernt, das sind vier Vollmondbreiten. Vielleicht eine gute Möglichkeit, den lichtschwächeren Merkur zu finden. Am Abend nach 23 Uhr kommt es gleich zu drei Sternbedeckungen durch den Mond. Die Sterne sind jedoch alle recht lichtschwach, da braucht es mindestens einen guten Feldstecher.

Am Mittwoch, den 16. März, stehen Merkur und Jupiter immer noch recht dicht beieinander, Merkur ist nördlich von Jupiter zu finden. Abends um kurz vor Mitternacht kommt es erneut zu einer Sternbedeckung durch den Mond.

Am Donnerstag, den 17. März, morgens um 6 Uhr in der Frühe steht der Planet Saturn nur 23 Bogenminuten (also weniger als ein Vollmonddurchmesser) von dem 5,9mag schwachen Sternchen 44 Virginis entfernt. Der Mond steht abends in der Nähe (5° Abstand) von Regulus, des Hauptstern des Löwen.

Am Freitag, den 18. März, kann man nach Saturnaufgang gegen 21:30 Uhr seinen Mond Dione in östlicher und den Mond Rhea in westlicher Elongation finden. der hellste Mond Titan steht recht nahe am Planeten selbst. Um 19:33 Uhr kommt es genau im Norden in 43° Grad Höhe zu einem -4mag hellen Iridiumflare. Heute und nicht am Frühlingsanfang ist der Tag (Zeit von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang) übrigens genauso lang wie die Nacht, Aufgang ist um 6:33 Uhr, Untergang um 18:33 Uhr. Warum das so ist erkläre ich am kommenden Montag, dem offiziellen Frühlingsanfang.

Am Samstag, den 19. März, ist Vollmond. Dieser Vollmond findet kurz vor dem Frühlingsanfang am kommenden Montag statt. Daher findet der erste Vollmond nach Frühlingsanfang natürlich relativ spät erst statt - und dadurch ist auch das Osterfest in diesem Jahr erst sehr spät. Sonnenaufgang ist heute um 6:30 Uhr, Sonnenuntergang um 18:35 Uhr. Praktisch zur gleichen Zeit, exakt um 18:44 Uhr geht der Mond auf, wie sollte es bei Vollmond auch anders sein? Wie es sich für die Zeit um den Frühlingsanfang gehört, geht zur Zeit die Sonne genau im Osten auf und im Westen unter.

Am Sonntag, den 20. März, zeigt der Mond maximale Libration in Breite, wir können ihm also auf den Nordpol schauen. Auch das Spiel der Saturnmonde ist interessant. Heute Abend steht Thetys in östlicher und Rhea in westlicher Elongation.

Montag, 7. März 2011

7. März: ISS und Space Shuttle vor dem Mond

Es hat geklappt!

Heute Nachmittag hat das Space Shuttle Discovery von der Internationalen Raumstation abgedockt und seinen Rückflug zur Erde angetreten, wo es in zwei Tagen landen soll. Abends gegen 18:50 Uhr kam es heute zu einem Überflug von ISS und Shuttle über Bad Lippspringe. In meinem Blog hatte ich ja schon geschrieben, dass dieser Überflug von Bad Lippspringe aus gesehen kurz unterhalb des Mondes stattfinden sollte. Als ich heute Nachmittag von einem Besuch in Heidelberg zurück kehrte, habe ich gleich recherchiert, ob es nicht möglich sei, noch einmal genau einen Vorüberflug vor dem Mond zu sehen. Und ich hatte Glück, die Software "calsky" (http://www.calsky.de) rechnetet aus, dass die genaue "Transitlinie" nur ungefähr 10 Kilometer südlich von Bad Lippspringe verlaufen würde. Hier eine Karte, in der ich auch meinen eigenen Standort ganz in der Nähe des Ortes Dahl bei Paderborn eingezeichnet habe:



(Alle Rechte bei calsky und google)

Ein Bild der Abendstimmung an diesem Beobachtungsplatz:


Die Sonne war erst vor kurzer Zeit untergegangen, das Abendrot noch gut zu erkennen. Etwa auf halber Höhe zwischen den Bäumen und dem Mond kann man schon den Planeten Jupiter erkennen. Als Jupiter mir das erste Mal ins Auge "sprang", dachte ich zunächst "da kommt sie ja schon", aber schnell stellte sich heraus, dass dieser Stern sich nicht bewegte, also nicht die ISS sein konnte.

Und dann war diesmal die ISS auch nicht so hell wie bei anderen Überflügen. Ich hatte das Gefühl, sie sei sogar etwas lichtschächer als Jupiter. Das Space Shutte flog kurz vor der ISS hinweg, beide zusammen bildeten ein nicht zu übersehendes Paar am Himmel.

Leider waren meine Versuche, gleichzeitig eine "Strichspur" der beiden zu fotografieren, nicht von Erfolg gekrönt. Ich hätte wohl eine nicht ganz so kleine Brennweite nehmen müssen und habe auch zu stark abgeblendet. Ein tschechischer Sternfreund veröffentlichte ein sehr schönes Strichspurfoto des Vorüberflugs:




(zum Originalbeitrag: http://www.kosmo.cz/modules.php?op=modload&name=XForum&file=viewthread&tid=1402&page=9 ) 

Gelungen ist es mir jedoch, beide zusammen/nacheinander direkt vor dem Mond zu filmen.

Ein Video von diesem Überflug und der Begegnung mit dem Mond habe ich bei YouTube hochgeladen:

Gleich am Anfang fliegt die Discovery durch das Bild, danach (bei 5 sek) kommt die ISS, den Rest könnte man eigentlich wegschneiden :-)

Einem anderen Sternfreund aus Ostwestfalen, Matthias Benesch, ist es gelungen, mit seinem Newton-Spiegelteleskop und einer angeflanschten Canon EOS 50D mit diesen Daten die ISS vor dem Mond zu fotografieren (ISO 640, Belichtung: 1/200, Blende 6, Brennweite: 1200mm):



(mit freundliche Genehmigung von Matthias)

Alexander Boos fotografierte das Ereignis von der Sternwarte Schloß Neuhaus aus. Die Sternwarte lag nicht mehr ganz auf der "Zentrallinie" des Transists, aber auch er hat die ISS noch so gerade vor dem Mond erwischt.





Alexander hat am großen Newton-Teleskop mit einer Canon 20D fotografiert (bei 1600mm Brennweite mit ISO 400 und 1/320s). Deutlich kann man erkennen, dass die ca. 5 Kilometer Abweichung von der Zentrallinie dieses Ereignisses zu einer "Verschiebung" der ISS vor dem Mond führen. Noch etwas weiter entfernt und die ISS wäre neben dem Mond entlang geflogen.

Herzlichen Glückwunsch an Matthias und Alexander und vielen Dank für die Erlaubnis, diese Fotos hier veröffentlichen zu dürfen!

Sonntag, 6. März 2011

7. - 13. März - Der Himmel über Bad Lippspringe

Am Montag, den 7. März, geht die schmale Mondsichel um 21:29 Uhr unter, sie ist zu 8% beleuchtet. Da wird man abends sicherlich noch gut im "dunklen" Teil des Mondes das Erdlicht sehen können. Ab 21:30 Uhr ist dann aber auch noch "deep-sky"-Beobachtung möglich. Um 22:44 Uhr hat beta Persei (Algol) wieder ein Helligkeitsminimum. Jupiter verabschiedet sich vom Abendhimmel, er ist bald nur noch in der Dämmerung  nach Sonnenuntergang bis ca. 20 Uhr zu sehen. Die ISS kommt um 18:46 Uhr vorübergeflogen. Sie fliegt zunächst knapp unterhalb der Mondsichel entlang und erreicht dann um 18:49 Uhr mit 38° Grad im Sternbild Orion die größte Höhe. Um 20:32 Uhr gibt es genau im Norden (6°) in 22° Höhe einen -4mag hellen Iridiumflare.

Am Dienstag, den 8. März geht der Mond (oder sollte ich lieber sagen "Frau Luna", denn heute ist ja internationaler Frauentag) mehr als eine Stunde später unter, um 22:37 Uhr. Die beleuchtete Fläche ist schon auf 14% angestiegen. Er steht jetzt im Sternbild Widder. Heute fliegen das Space Shuttle und die ISS nur noch flach über uns hinweg. Sie trifft um 19:13 Uhr fast genau den Jupiter, erreicht anschließend aber nur noch 19° Grad Höhe, bleibt also unterhalb des Orion. Der Abstand der beiden voneinander soll dann scon ca. 30 Sekunden betragen. Wer gestern den Iridiumflare verpasst hat, bekommt heute um 20:26 Uhr, wieder bei 6° Nord und diesmal in 24° Höhe noch einmal eine Chance, diesmal ist der Flare mit -6mag sogar noch etwas heller.

Am Mittwoch, den 9. März, ist Monduntergang erst um 23:45 Uhr, jetzt sind schon 21% beleuchtet. Der Saturnmond Rhea steht heute Abend in östlicher Elongation. Saturn geht jetzt schon (theoretisch) kurz vor 21 Uhr auf, in der Praxis dauert es jedoch bis etwa 21:30 Uhr, dass er hier wirklich zu sehen ist. Ab heute kann man vielleicht schon beginnen, in der Abenddämmerung nach Merkur Ausschau zu halten. es beginnt jetzt die beste Abendsichtbarkeitsperiode des Jahres. Heute Abend erreicht der "Nord-Iridiumflare" um 20:20 Uhr (7°Nord, 26° Höhe) nur noch -2mag. Das Space Shuttle "Discovery" soll um 17:58 Uhr wieder auf der Erde landen.

Am Donnerstag, den 10. März, steht der Mond abends etwa 6° Grad südwestlich (also rechts) von den Plejaden. Um 19:10 Uhr kommt es zu einer Sternbedeckung des 7,5mag schwachen Sternchens SAO75906, spannender ist es aber vielleicht zu schauen, wie knapp der Stern tau(2) Aries vom Mond verfehlt wird. Heute kommt es zum vorerst letzten Überflug der ISS, um 18:29 Uhr und 50 Sekunden steigt sie genau zwischen Merkur und Jupiter im Westen hoch und erreicht dann um 18:32 Uhr mit 18° Grad die größte Höhe im Südwesten. Da die Sonne aber erst um 18:19 Uhr untergegangen ist, wird sie nur sehr schwer zu finden sein.

Am Freitag, den 11. März kommt es nach 23 Uhr zu einer Sternbedeckung durch den Mond, dieser Stern ist jedoch mit 7,2mag wieder nur sehr schwach. Danach läuft der Mond jedoch genau auf den 4,4mag hellen Stern ypsilon tauri zu, die Bedeckung beginnt wenige Minuten nach Mitternacht. doch da steht der Mond für uns wohl schon zu tief am Horizont.

Am Samstag, den 12. März steht (um 11 Uhr) der Planetoid 3, Juno, in Opposition zur Sonne. Juno ist 9,2mag hell und im Sternbild Jungfrau, unterhalb des Löwen zu finden. In dieser Nacht zum Sonntag erreicht der Mond um 0:45 Uhr das erste Viertel. Die Sonne geht jetzt schon um 6:46 Uhr auf und erst um 18:23 Uhr unter. Merkur ist vielleicht etwa eine halbe Stunde im Westen zu sehen.

Am Sonntag, den 13. März, kommt es abends um 22:28 Uhr zur Bedeckung eines recht hellen Sterns durch den Mond. nü Geminorum mit 3,7mag wird vom Mond bedeckt. Dieses Ereignis lässt sich sicherlich schon mit einem kleinen Feldstecher gut beobachten. Um 23:16 Uhr taucht der Stern am hellen Mondrand wieder auf. Um 23:40 Uhr wird dann noch ein weiteres 7,2mag schwaches Sternchen vom Mond bedeckt. In dieser Nacht ist das Mare Crisium auf dem Mond mal wieder recht randnah, wir haben mal wieder maximale Libration in Länge. Monduntergang erfolgt erst um 3:33 Uhr am Montag früh.

Dienstag, 1. März 2011

1. März - Mond und Venus am Morgenhimmel

Heute früh standen, wie angekündigt, der Mond und die Venus dicht beisammen am Morgenhimmel. Sie waren nur 2° Grad voneinander getrennt. In der Morgendämmerung gelang mir dieses Foto:


Beide standen nur knapp über dem Horizont. Gegenüber dem "mathematischen" Horizont hatten Mond und Venus zwar schon eine Höhe von 10° erreicht, die Realität sieht aber häufig anders aus. Zum einen schaut man in Richtung Südosten zur Egge hin, und - wie man auf dem Foto deutlich sieht, auch des Nachbarn Bäume und Sträucher verhindern einen freien Blick zum Horizont. Trotzdem war es heute früh ein schöner Anblick.

Und wenn das Wetter so klar bleibt: Heute Abend gibt es an der Sternwarte Paderborn die "Nacht der Teleskope". Am Abend kann jeder sein Teleskop (es reicht auch nur ein Fernglas) zur Sternwarte mitbringen und gemeinsam mit anderen Sternfreunden den Himmel beobachten. Mitglieder der Sternwarte werden Hilfestellung geben, wie man mit seinen Geräten am besten umgeht und Beobachtungstipps geben.

Nachtrag:

Die "Nacht der Teleskope" war eine schöne Sache! Leider wurde es gegen Abend doch recht diesig, aber die helleren Sterne blieben sichtbar. Die große Kuppel der Sternwarte blieb geschlossen, stattdessen wurde an mehreren echten "Amateurgeräten" beobachtet und verglichen. Sternhaufen wie die Plejaden oder h und chi im Perseus kann man im Fernglas sicherlich besser beobachten, weil man nicht nur ausschnittsweise in sie hinein schaut, sondern man stets einen gewissen Überblick behält. Mal ganz abgesehen davon, dass beidäugiges sehen doch irgendwie auch viel einfacher und angenehmer ist. Die großen Dobson-Teleskope eignen sich natürlich gut für Objekte wie den Orionnebel, brauchen aber eine Nachführung von Hand. Ein "goto-Teleskop" macht da das Beobachten natürlich viel einfacher. Und so wurde stundenlang geschaut und gefachsimpelt, bis uns alle irgendwann dann doch die Kälte und Müdigkeit zum Aufhören zwang.