An den meisten Tagen in der letzten Woche war der Himmel bewölkt. Ich wollte unbedingt die großen Sonnenfleckengruppen fotografieren, die in dieser Woche in die Sonne rein rotiert sind, waren diese doch zuvor sogar vom Marsrover Perserverance fotografiert worden.
Am 29. November war mir zuletzt ein Foto der Sonne gelungen, da war von dieser großen Fleckengruppe jedoch nur der Anfang zu sehen:
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| Die Sonne am 29.11.25 |
Links unten ist die Gruppe noch recht unauffällig. Leider war es in den kommenden Tagen sehr schwierig die Sonne überhaupt zu sehen. Am 4. Dezember hatte ich dann endlich mehr Glück:
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| Sonne am 4.12.25 um 13:34 Uhr |
Auch hier war der Himmel nicht wolkenfrei, aber alle wesentlichen Fleckengruppen auf der Sonne sind zu erkennen.Der große Komplex auf der Südhalbkugel der Sonne ist gleich in drei Gruppen eingeteilt worden, die Regionen AR 4294, 4296 und 4298, wobei die 4298 die jüngste ist und jetzt "an der Spitze" der Fleckengruppe steht.
Durchaus überraschendist diese große Gruppe bislang jedoch relativ ruhig, obwohl sie eine passende magnetische beta-gamma-delta Struktur hat, hat es noch keine größeren Flares oder CMEs aus der Gruppe gegeben. Der unscheinbare kleine Fleck etwas links über der Gruppe, die AR 4300 dagegen hat schon einen M6-Flare produziert, der mit einem CME verbunden war, der eventuell soger die Erde streifend am 7. Dezember treffen könnte.
Wieder einmal zeigt die Sonne, dass die Gleichung großer Fleck = großer Flare = großer CME = viele Polarlichter so einfach leider nicht ist. Polarlichtfreunde müssen sich also weiterhin in Geduld üben.
Die Nacht vom 4. auf den 5. Dezember war auch eine Vollmondnacht:
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| Vollmond am 4.12. gegen 21:30 Uhr |
Trotz des Vollmonds konnte ich auch einige Sterne fotografieren. Zunächst etwas schwierig:
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| T Crb ? |
T CrB steht am Abend im Nordnordwesten viel zu tief hinter den Bäumen auf den benachbarten Grundstücken verborgen. Die Kamera macht zwar Foto, da sie inzwischen durch die Äste und Zweige hindurch auch immer wieder Sterne erblickt, die Blätter sind ja praktisch alle gefallen, aber besser wäre es schon zu warten, bis T CrB am Morgenhimmel im Nordosten wieder etwas höher steht. Doch solange aufbleiben wollte ich auch wieder nicht - und im Laufe der Nacht zog der Himmel auch wieder zu.
Mehr Sterne sind hier zu sehen:
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| M 31, M 32 und M110 |
In diesem Bild ist die Andromedagalaxie (und ihre Begleiter) etwas nach links gerückt, denn ich wollte eigentlich eine neue Nova (M31 2025-11C) in der Andromedagalaxie fotografieren. Diese sollte sich ungefähr in der Bildmitte innerhalb der roten Markierung befinden. Doch leider hatte ich diesmal keinen Erfolg. Die Helligkeit sollte ca. 17mag betragen. Wahrscheinlich hat der Vollmond dazu beigetragen, dass ich trotz 45 Minuten Belichtungszeit diese "Tiefe" diesmal nicht erreichen konnte, oder sie ist inzwischen noch lichtschwächer geworden, waren die Aufnahmen anderer Sternfreunde (Manfred, Markus) doch auch schon vor rund zehn Tagen entstanden. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Schon zuvor hatte ich angefangen, einen ganz besonders lichtschwachen planetarischen Nebel zu fotografieren, der erst 1941 entdeckt wurde und für den man mehrere Stunden Belichtungszeit benötigt. Das Objekt "Jones 1 (PK 104-29.1)". Ein Objekt, so ähnlich wie der "Kopfhörernebel", den ich im Frühjahr beobachten konnte.
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| "Jones 1" (zart blau in der Mitte des Bildes) |
Das Bild wurde über drei Stunden lang belichtet (194 Minuten). Nicht in einem durchgehenden Stück, sondern, immer wenn ich in den letzten Wochen mal etwas längere Zeit freie Sicht auf den Himmel hatte. Ich finde diese zwarten bläulichen Schleier überaus faszinierend. Ich bin gespannt, ob es mir gelingt, noch mehr Belichtungszeit in dieses Bild zu investieren, oder ob es mir vielleich sogar irgendwann mal wieder gelingt, mit meinem größeren Teleskop auf dieses Objekt drauf zu halten. Etwas mehr Informationen zu diesem Objekt findet man zum Beispiel auf der Webseite deepskycorner.
Trotz mancher Fehlschläge, Astronomie ist schon ein faszinierendes Hobby!






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