Samstag, 14. Dezember 2019

14. Dezember: Beobachtungen der letzten Tage


Eigentlich soll es draußen klar sein, saht zumindest meine Handy-App zum Wetter. Doch leider ziehen trotzdem viele Wolken durch, so dass der Himmel zu 7/8 bedeckt ist. Naja, für ein Mondfoto hat es trotzdem gereicht. Hier der Mond von heute Abend:

Der Mond am 14.12.2019 um 22:06 MEZ
Vor zwei tagen war Vollmond, heute ist er noch zu 92 Prozent beleuchtet. Vor sechs Tagen habe ich auch ein Foto des Mondes machen können:

Der Mond am 8.12.2019 um ca. 19:50 Uhr
Damals war der Mond zu 88 Prozent beleuchtet, also ähnlich wie heute, allerdings war dies noch vor Vollmond, da nahm der Mond noch zu, jetzt nimmt seine Phase wieder ab.

An diesem Abend konnte ich übrigens auch mal wieder die ISS bei einem Überflug fotografieren. Auch dies haben zwar Wolken fast verhindert, aber zum Glück nur fast. Hier ein Foto aus einer Serie von mehreren, die ich bei dem Überflug gemacht habe:

Die ISS über Bad Lippspringe am 8.12.2019 um 18:30 Uhr
Das Foto wurde mit einem 20mm Weitwinkel-Objektiv gemacht, bei Blende F/2 habe ich 30 Sekunden belichtet. Dadurch sind die ziehenden Wolken sehr langgezogen.Die ISS hat etwa in der Mitte des Bildes, relativ nah über den Häusern ebenfalls ihre Spur hinterlassen. Über der ISS ist eine zweite Leuchtspur zu entdecken. Diese stammt jedoch von einem irdischen Flugzeug. besonders in der Vergrößerung ist zu erkennen, dass hier auch Positionslichter blinken, während die ISS eine homogen durchgezogene Leuchtspur hat. Ebenfalls kann man in der Vergrößung zwischen den Wolken noch eine Reihe von kleinen Strichspuren von etlichen Sternen erkennen. In dem relative freien Himmelsbereich zwischen der Spur der ISS und dem des Flugzeugs zeigt das Bild mindestens Sterne bis zu 8mag. Etwas oberhalb vom linken Ende der Flugzeugspur ist dadurch auf diesem Bild sogar der Planet Neptun mit drauf, er hat an diesem Abend eine Helligkeit von 7.9mag

Ich habe in der letzten Zeit nicht nur den Mond oder die ISS fotografiert, sondern auch nach den Planeten unseres Sonnensystems Ausschau gehalten. Am 10. Dezember konnte ich tatsächlich die nahe Begegnung ("Konjunktion") von Saturn und Venus fotografieren:

Venus und Saturn am 10. Dezember 2019
Die strahlende Venus ist recht leicht ungefähr in der MItte des Bildes zu erkennen. Saturn steht fast genau senkrecht über ihr, ist aber deutlich lichtschwächer. Das Bild entstand um 17:00 Uhr MEZ, also noch in der Abenddämmerung. Fotografiert habe ich mit meiner Canon 5D Mark II Spiegelreflexkamera mit einer Brennweite von 105mm, Belichtung F/4, 1/8 Sekunde bei ISO400.

Die Venus hat eine Helligkeit von -3.8mag und steht 7,2° Grad über dem Horizont, Saturn steht mit 9,1° Grad etwas höher, seine Helligkeit beträgt 0.6mag.

Dieses Foto ist für mich in gewisser Weise eine Testaufnahme. In gut einem Jahr, im Dezember 2020, wird in etwa um diese Uhrzeit nicht die Venus, sondern Planet Jupiter am Saturn vorbeiziehen. Das ganze findet etwas weiter südlich statt (auf dem Foto nach links verschoben), denn auch Saturn wird sich am Himmel im Laufe eines Jahres natürlich etwas weiter bewegen. Da er jedoch für eine komplette Umrundung der Sonne 29 Jahre braucht, verschiebt sich auch seine Position am Himmel innerhalb eines Jahres nur um ca. 1/30 des Himmelsumfang, also um etwa 12 Grad. Aber die Konjunktion zwischen Jupiter und Saturn im nächsten Jahr zu dieser Zeit wird viel, viel enger sein. Beide Planeten kommen sich bis auf 6' Bogensekunden nahe. Der Vollmond hat einen Durchmesser von gut 30 Bogensekunden. Beide Planeten werden also so dicht beieinander eher aussehen wie ein heller Doppelstern. Aber auch dieses Ereignis wird, wie jetzt die Begegnung von Venus und Saturn, nur in der Abenddämmerung zu sehen sein. Doch meine Vorfreude auf diese Begegnung ist jetzt schon riesig!

Über die Beobachtung von Mars und Merkur am 5. Dezember habe ich ja schon in einem früheren Blogbeitrag berichtet. Aber ein weiteres Mondbild, vom 4. Dezember 2019 möchte ich noch nachreichen:

Der Mond am 4. Dezember 2019 um 17:33 Uhr
Aufgenommen mit meinem Spektiv und einer Kleinbildkamera. Hier hatte ich wirklich Glück mit den atmosphärischen Bedingungen. Für ein Einzelbild ist der Mond schön "scharf" geraten.

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