Über die Pfingstfeiertage war ich zu meiner Tochter nach Eppelheim bei Heidelberg gereist. Auch dort konnte man gut astronomische Beobachtungen machen. Insbesondere am Abend des Pfingstmontags hatte ich ein wenig Zeit, in den Himmel zu schauen.
Hier ein Bild vom Mond, kurz vor dem Ersten Viertel:
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Mond am 21.5.18 um 23 Uhr, gut 6 Stunden vor dem Ersten Viertel |
Ein besonderes Highlight war ein doppelter Iridiumflare. Ich hatte in meinem Astroblog diesen Doppelflare für Bad Lippspringe angekündigt, dort sollte er um 0:10 und 0:11 Uhr stattfinden. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass die beiden Satelliten Iridium 12 und Iridium 50 auch über Eppelheim einen hellen Flare zeigen würden. Hier sollte das Ereignis 50 Sekunden früher stattfinden. Das wollte ich unbedingt fotografieren.
Zum "Einstellen" der Kameras ganz passend sollte kurz vor Mitternacht auch die ISS über den Nachthimmel fliegen. Ich hatte schon meine Kamera in Position gebracht, doch leider bewölkte es sich ab 23:30 Uhr zunehmend und es fing sogar an zu regnen. So musste ich zunächst meine komplette Ausrüstung wieder abbauen. Trotzdem gelang mir ein Foto der ISS:
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Die ISS zieht ihre helle Spur senkrecht von unten nach oben im unteren rechten Bilddrittel, etwas verdeckt durch den Strauch davor. |
Zum Glück waren immer wieder Lücken am Himmel zu sehen - und gerade in Richtung Mond und Sternbild Löwe war der Himmel immer wieder frei. Zum Glück schütze mich draußen der Balkon der Wohnung über uns, so dass meine Ausrüstung und ich selbst nicht nass wurden. Es war schon irgendwie surreal. Wir hatten draußen mit 22° Grad noch sehr angenehme Temperaturen, so dass ich in kurzer Hose und T-Shirt beobachten konnte, gleichzeitig regnete es und trotzdem gelangen mir die nachfolgenden Fotos:
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Iridium 12 am 22.5.18 um 0:09:20 Uhr MESZ |
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Iridium 50 am 22.5.18 um 0:10:50 Uhr MESZ |
Beide Bilder entstanden mit einer Kleinbildkamera Leica D-LUX 5, wurden 30 Sekunden belichtet bei ISO100 und Blende f=2.7.
Auf dem unteren Bild ist an der Wolke, dicht beim Flare, auch Denebola, der "Schwanz" des Sternbilds Löwe gut zu erkennen. Die drei Sterne am linken Bildrand, dicht an den Büschen gehören zum Sternbild Jungfrau, oben leuchtet Vindemiatrix und unten Porimma.
Legt man die Bilder 1:1 übereinander, kann man erkennen, dass beide Iridiumflare fast an der gleichen Stelle des Himmels auftauchten, der Abstand ist wirklich nur minimal:
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Doppelflare, Bilder 1:1 übereinander gelegt |
Wer genau hinschaut, kann jedoch erkennen, dass alle Sternspuren doppelt sind, oder zumindest auseinander gezogen aussehen. Dies ist aber kein Wunder, denn die Erde hat sich ja in der guten Minuten zwischen den beiden Aufnahmen weiter gedreht, die Sterne wandern im Laufe der Zeit dadurch weiter nach Westen, wo auch sie irgendwann - genau wie die Sonne am Abend - untergehen.
Legt man beide Bilder so übereinander, dass die Sterne deckungsgleich werden, man versucht also praktisch die Drehung der Erde auszugleichen, erkennt man, dass die Spuren der Satelliten doch nicht so deckungsgleich sind:
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Doppelflare, Sterne übereinander gelegt. |
Bei diesem Bild werden dann natürlich die Blätter nicht mehr deckungsgleich überlagert, es ist ja quasi so, als hätten wir die Kamera entsprechend der Erddrehung etwas weiter gedreht.
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