Gestern Abend war mal wieder eine schöne Gelegenheit für einen Mondspaziergang.
In den Sommermonaten steht der Mond abends im Süden nicht besonders hoch, dies ist der Sonne überlassen. Trotzdem konnte man kurz vor Vollmond auf seiner Oberfläche schon mit dem bloßen Auge gut die Position der Mare (das sind die dunkleren Flecken) ausmachen, und mit Fernglas oder kleinem Fernrohr auch viele Krater erkennen.
Das Bild ist nicht wirklich scharf geworden, es wurde aus dem Haus heraus noch hinter dem Dachfenster geschossen. Aber trotzdem:
Vergleichen Sie einmal dieses Bild mit dem Foto vom 13. Februar:
Okay, zunächst fällt auf, das der Mond damals etwas "schräger" stand, doch das ist mir nicht wichtig.
Achten Sie bitte auf den größeren dunklen runden "Kreis" rechts oben. Dies ist das "Mare Crisium", das Meer der Gefahren. Im Februar befand es sich ziemlich randnah, gestern Abend ist der Abstand zum Mondrand doch auffällig größer. Das ist genau der Effekt der "Libration", von der in meinen Himmelsübersichten immer mal wieder die Rede ist. Da sich Mond und Erde nicht immer exakt gleichgerichtet gegenüber stehen, kommt es zu dieser leichten "Taumelbewegung" des Mondes, die uns manchmal auch etwas "hinter" den eigentlich Rand schauen lässt. Faktisch können wir so über die Zeit rund 59% der Mondoberfläche sehen und nicht nur 50%.
In dieser Woche ist die Libration in Breite am stärksten, dann ist das Mare Crisium "randfern", wie ich geschrieben habe. Wahrscheinlich ist dann der Himmel bewölkt, aber auch am Dienstag ist dieser Effekt schon deutlich zu sehen gewesen.
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