Mittwoch, 19. Juni 2013

18. Juni: Mond, Spica und ISS

Am Dienstag, den 18. Juni stand am Abend der Mond nur 1° Grad unterhalb von Spica, dem hellsten Stern der Jungfrau. Solch geringe Abstände finde ich immer wieder interessant. Außerdem sollte der Mond den "goldenen Henkel" zeigen. Ob es wohl gelingen würde, den hellen Mond zusammen mit dem Stern auf ein Bild zu bekommen?

Es war nicht leicht. Denn wenn der Mond wie der Mond aussehen sollte, muss man sehr kurz belichten, dann findet man jedoch den Stern nicht mehr. Und umgekehrt, will man den Stern sehen, ist der Mond schnell zu stark überbelichtet.

Hier mein "bestes" Ergebnis, ohne irgendwelche Fotomontage:

Mond mit goldenem Henkel und Spica (oben), 22:47 MESZ, f=300mm, Bl. 5,6, 1/60sec, 200 ISO,
Canon 5DMarkii, Sigma APO 70-300 mm Zoom.
Spica ist am oberen Bildrand etwa in der Mitte zu finden.

Kurz nach diesem Foto kam dann sogar auch noch ISS vorüber geflogen. Auch hier gelangen mir interessante Aufnahmen:

Die ISS über Mond und Spica, 22:51 MESZ, f=76mm, Blende 5,6, 10sec

Bei dieser Belichtungszeit strahlt jetzt der Mond schon wieder so stark, dass Spica über wieder nicht ganz einfach zu erkennen ist. Und noch etwas fällt auf: die Bahn der ISS ist gerade am Anfang des Bildes nicht ganz gerade. Wie kann das sein? Ein Blick auf das nächste Bild kann weiter helfen:

ISS bei Saturn, f=76mm, Blende 4.0, 8 sec

Hier fliegt die ISS ganz knapp über saturn hinweg. Wenn man bei diesem Bild sich die Bahn der ISS etwas genauer anschaut, kann man auch hier bei einer 1:1 Darstellung (keine Vergrößerung) deutlich ein "Wackeln" der Bahn der ISS erkennen. Nicht ganz so stark wie beim obigen Bild, abner immer noch deutlich. Es wird wohl verursacht durch den "Spiegelschlag", also das Schwingen bzw. Wackeln der Kamera  nach dem Auslösen:

ISS bei Saturn, Daten wie oben, jedoch Ausschnitt in Originalgröße

Dies zeigt deutlich, dass es bei den größeren Spiegelreflexkameras sehr wichtig ist, das Schwingen der Kamera, allein durch den Spiegelschlag zu vermeiden. Ein Stativ, auf dem die Kamera sicher befestigt ist, ist Mindestvoraussetzung. Doch dann hätte ich dies Bild lieber im "Lifeview"-Mechanismus machen müssen. Das erste von Mond und Spica war so entstanden, hier sorgt eher die Luftunruhe (es waren draußen um diese Uhrzeit immer noch 27° Grad) mindestens für die Unschärfe. Bei den Bildern der ISS hatte ich jedoch ohne Lifeview gearbeitet, da ich eigentlich schon wieder einpacken wollte, hatte ich doch vorher gar nicht geschaut, wann die ISS vorbei geflogen kommt.

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